- EUR/USD wechselte am Mittwoch zwischen Gewinnen und Verlusten in der Region von 1,1700.
- Der US-Dollar handelte ebenfalls in einer schwankenden Stimmung bei sinkenden US-Renditen.
- Es wird erwartet, dass die EZB ihre Zinssätze am Donnerstag unverändert lässt.
Der Euro (EUR) kam am Mittwoch nicht voran, da EUR/USD um die Marke von 1,1700 feststeckte. Der Mangel an Momentum spiegelte den US-Dollar (USD) wider, der ebenfalls driftete, während die Händler vor dem US-CPI-Bericht am Donnerstag und der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an der Seitenlinie blieben.
Der US-Dollar-Index (DXY) konnte die Gewinne vom Dienstag nicht ausbauen und blieb gedämpft, nachdem die US-Erzeugerpreise die Prognosen verfehlt hatten und die Spekulationen über eine Zinssenkung der Fed bei der Sitzung am 16.–17. September stabil blieben.
Handelskonflikte kühlen sich ab, aber Zölle bleiben schmerzhaft
Die globalen Handelsnerven entspannten sich ein wenig, nachdem Washington und Peking ihren Waffenstillstand um weitere 90 Tage verlängert hatten. Präsident Trump verschob die Zollsteigerungen bis zum 10. November, und China hielt sich im Gegenzug zurück. Dennoch bleiben die meisten Abgaben bestehen: US-Importe aus China werden mit 30% besteuert, während chinesische Lieferungen in die USA mit 10% belastet werden.
Washington unterzeichnete auch einen neuen Deal mit Brüssel. Die EU stimmte zu, die Zölle auf US-Industriwaren zu senken und den Zugang für amerikanische Agrar- und Fischereiprodukte zu erweitern. Im Gegenzug verhängte Washington einen Zoll von 15% auf die meisten europäischen Importe. Darüber hinaus könnten Autozölle folgen, abhängig von der bevorstehenden EU-Gesetzgebung.
Französische Politik trägt zur Unsicherheit in der Eurozone bei
Die Politik dominierte die Schlagzeilen in Europa. Der französische Premierminister François Bayrou verlor am Montag eine Vertrauensabstimmung und reichte am Dienstag seinen Rücktritt bei Präsident Emmanuel Macron ein, was die politischen Nerven in der zweitgrößten Volkswirtschaft des Blocks wiederbelebt.
Fed hält Zinssenkung im September fest auf dem Tisch
Die Fed ließ die Zinsen bei ihrer letzten Sitzung unverändert, wobei Vorsitzender Jerome Powell auf Risiken auf dem Arbeitsmarkt hinwies, aber feststellte, dass die Inflation über dem Ziel bleibt. Das hält die Tür für eine Senkung in diesem Monat weit offen.
Schwächere US-Erzeugerpreise verstärkten diese Sichtweise, ebenso wie die Revision der Non-Farm Payrolls am Dienstag durch das Bureau of Labor Statistics (BLS), die zeigte, dass die Wirtschaft in den 12 Monaten bis März 911.000 weniger Arbeitsplätze geschaffen hatte als ursprünglich berichtet.
Die Märkte neigen weiterhin zu einer Zinssenkung um 25 Basispunkte am 16.–17. September, obwohl die Wetten auf einen größeren Schritt steigen.
EZB wird voraussichtlich abwarten, Lagarde im Fokus
Es wird allgemein erwartet, dass die EZB die Zinssätze am Donnerstag unverändert lässt. Die Märkte werden sich auf die Pressekonferenz von Präsidentin Christine Lagarde konzentrieren, um Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Bank zu erhalten. Die Veröffentlichung der makroökonomischen Projektionen des EZB-Personals wird ebenfalls genau beobachtet.
Euro-Longs schrumpfen
Die Positionierungsdaten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zeigten, dass die nicht gewerblichen Netto-Long-Positionen im Euro auf zweiwöchige Tiefststände nahe 119,6K Kontrakten in der Woche bis zum 2. September gesunken sind. Die institutionellen Netto-Short-Positionen verringerten sich auf 171,3K, während das offene Interesse zum vierten Mal in Folge auf rund 846K Kontrakte anstieg.
EUR/USD technische Perspektive: weiterhin in der Spanne
EUR/USD bleibt in einer breiten Spanne von 1,1400–1,1800 gefangen. Auf der Oberseite liegt der Widerstand am September-Hoch von 1,1779 (9. September), dann am wöchentlichen Höchststand von 1,1788 (24. Juli), gefolgt von der 2025er Obergrenze bei 1,1830 (1. Juli). Ein Ausbruch darüber würde das September-2021-Hoch von 1,1909 in den Blick bringen, mit der psychologischen 1,2000-Marke weiter voraus.
Die kurzfristige Unterstützung liegt am 100-Tage-Simple-Moving-Average (SMA) bei 1,1535, vor dem August-Tief bei 1,1391 (1. August) und dem wöchentlichen Boden bei 1,1210 (29. Mai).
Die Momentum-Signale zeigen weiterhin einen gemischten Ausblick: Der Relative Strength Index (RSI) ist auf etwa 53 zurückgegangen, was darauf hindeutet, dass die Käufer weiterhin festhalten, während der Average Directional Index (ADX) nahe 12 anzeigt, dass der aktuelle Trend an Stärke mangelt.
EUR/USD Tageschart

Was kommt als Nächstes für EUR/USD?
Für den Moment sieht es so aus, als würde EUR/USD im Konsolidierungsmodus bleiben. Es wird wahrscheinlich einen neuen Katalysator benötigen, sei es durch US-Daten, einen festen Schritt der Fed oder eine weitere Wendung in der Handelspolitik, um das Paar aus seiner Spanne zu brechen.
EZB - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.
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