• EUR/USD gibt seine frühere Bewegung zu Mehrwochenhöhen nahe 1,1780 auf.
  • Der US-Dollar gewann an Aufwärtsimpuls als Reaktion auf den vorherrschenden Risikoaversion-Handel.
  • Das BLS hat seine Beschäftigungszahlen um 911K auf März 2025 nach unten korrigiert.

Der Euro (EUR) gab am Dienstag zwei Tage Gewinne zurück, während EUR/USD in Richtung des Bereichs 1,1720–1,1710 fiel. Der Rückgang kam, als der US-Dollar (USD) frische Unterstützung aufgrund geopolitischer Spannungen fand, während die Märkte weiterhin mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte von der Federal Reserve (Fed) bei der Sitzung in der nächsten Woche rechneten.

Der US-Dollar-Index (DXY) erholte sich von Sieben-Wochen-Tiefs und eroberte die Zone von 97,70 zurück, unterstützt durch einen Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen über die gesamte Kurve.

Handels Spannungen lassen nach, aber Zölle bleiben schmerzhaft

Washington und Peking einigten sich darauf, ihren Handelsstillstand um weitere 90 Tage zu verlängern, was den Märkten etwas Luft zum Atmen gibt. Präsident Trump verschob geplante Zollsteigerungen bis zum 10. November, und China versprach ebenfalls, abzuwarten. Dennoch bleiben die meisten Abgaben bestehen: US-Importe aus China unterliegen 30% Zöllen, während chinesische Waren, die in die USA gelangen, mit 10% belastet werden.

Washington erzielte auch ein neues Handelsabkommen mit Brüssel. Die EU stimmte zu, die Zölle auf US-Industriwaren zu senken und den Zugang zu amerikanischen Agrar- und Fischereiprodukten zu erweitern. Im Gegenzug verhängte Washington eine Steuer von 15% auf die meisten europäischen Importe. Autozölle könnten als nächstes gesenkt werden, abhängig von der bevorstehenden EU-Gesetzgebung.

Französische Politik schürt Unsicherheit

In Europa rückte die Politik in den Fokus. Der französische Premierminister François Bayrou verlor am Montag eine Vertrauensabstimmung und trat am Dienstag formell gegenüber Präsident Emmanuel Macron zurück, was die politische Unsicherheit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone wiederbelebte.

Fed hält September-Zinssenkung im Spiel

Die Fed ließ die Zinsen bei ihrer letzten Sitzung unverändert, wobei Vorsitzender Jerome Powell auf Risiken auf dem Arbeitsmarkt hinwies, aber feststellte, dass die Inflation weiterhin über dem Ziel liegt. Das hält eine Zinssenkung im September fest auf dem Tisch.

Die herausragenden Daten des Tages kamen vom Bureau of Labor Statistics (BLS), das mitteilte, dass die Wirtschaft in den 12 Monaten bis März 911K weniger Arbeitsplätze hinzugefügt hat als zunächst geschätzt — ein Zeichen dafür, dass die Einstellungen bereits vor Trumps Zollvorstoß zurückgingen. Die Märkte erwarten weiterhin eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Sitzung am 16.–17. September, obwohl die Chancen auf einen größeren Schritt steigen.

EZB signalisiert ruhige Hand

Die Europäische Zentralbank (EZB) schlug bei ihrer letzten Sitzung einen stabilen Ton an. Präsidentin Christine Lagarde beschrieb das Wachstum in der Eurozone als "solide, wenn auch etwas besser" und deutete auf wenig Dringlichkeit hin, weiter zu lockern. Die Märkte erwarten, dass die EZB bei ihrer Sitzung am 11. September die Zinsen stabil hält und wahrscheinlich bis 2025 pausiert, wobei die erste Zinssenkung erst im Frühjahr 2026 eingepreist wird.

Händler reduzieren Euro-Longs

CFTC-Daten zeigten, dass die nicht-kommerziellen Netto-Longs im Euro in der Woche bis zum 2. September auf zwei-Wochen-Tiefs nahe 119,6K Kontrakten zurückgingen. Die institutionellen Netto-Shorts sanken auf 171,3K, während das Open Interest zum vierten Mal in Folge auf etwa 846K Kontrakte anstieg.

Technischer Ausblick für EUR/USD

EUR/USD ist weiterhin in einer breiten Spanne von 1,1400–1,1800 gefangen. Widerstand liegt beim September-Hoch von 1,1779 (9. September), gefolgt vom wöchentlichen Hoch bei 1,1788 (24. Juli) und der 2025er Obergrenze bei 1,1830 (1. Juli). Ein Ausbruch nach oben könnte den Weg zum September 2021-Hoch bei 1,1909 öffnen, wobei die psychologische Marke von 1,2000 darüber schwebt.

Auf der Abwärtsseite wird die Unterstützung zunächst am kurzfristigen 100-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,1532 gesehen, gefolgt von der August-Basis bei 1,1391 (1. August) und dem wöchentlichen Tief bei 1,1210 (29. Mai).

Die Momentum-Signale senden gemischte Botschaften: Der Relative Strength Index (RSI) ist auf 54 zurückgegangen, was darauf hindeutet, dass Käufer weiterhin im Spiel sind, während der Average Directional Index (ADX), der knapp über 11 liegt, auf einen Trend hinweist, der keine echte Überzeugung hat.

EUR/USD Tageschart

Was kommt als Nächstes für EUR/USD?

Für den Moment sieht es so aus, als würde EUR/USD im Konsolidierungsmodus bleiben. Ein Ausbruch wird wahrscheinlich einen frischen Katalysator benötigen, sei es durch US-Daten, einen entscheidenden Schritt der Fed oder eine weitere Wendung in Washingtons Handelspolitik.

Arbeitsmarkt - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.

Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.

Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.

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