- EUR/USD handelt stabil um 1,1700, da schwächere US-Erzeugerpreise die Erwartungen an Zinssenkungen der Fed vor den wichtigen CPI-Daten anheizen.
- Risikoscheu nach dem Überflug russischer Drohnen über den polnischen Luftraum, was die geopolitische Spannung in einem bereits fragilen Sentiment erhöht.
- Trump drängt die EU, 100% Zölle auf China und Indien zu erheben, um Druck auf Russland im Ukraine-Konflikt auszuüben.
Das EUR/USD bleibt am Mittwoch um 1,1700 stabil, während die Marktteilnehmer die US-Wirtschaftsdaten verdauen. Die Schwäche des US-Dollars, ausgelöst durch einen schwächeren Inflationsbericht und wachsende Spekulationen über die erste Zinssenkung der Federal Reserve (Fed), hält das Paar in vertrauten Bereichen.
Euro stabilisiert sich, da schwächere US-PPI den US-Dollar unter Druck setzt
Der US-Erzeugerpreisindex (PPI) im August war sowohl in der Gesamt- als auch in der Kernrate schwächer als prognostiziert. Trotz dessen war die Marktreaktion nicht so taubenhaft wie erwartet, da die Händler auf die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (CPI) am Donnerstag und der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 6. September warten.
Auf der anderen Seite des Atlantiks war der Wirtschaftskalender leer, dennoch konzentrieren sich die EUR/USD-Händler auf das Ergebnis der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB).
In Bezug auf die Geopolitik löste die Nachricht, dass russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzt haben, eine Risikoscheu im Paar aus, die letztendlich negativ wurde.
In der Zwischenzeit forderte US-Präsident Donald Trump die Europäische Union (EU) auf, China und Indien mit 100% Zöllen zu belegen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin unter Druck zu setzen, den Krieg mit der Ukraine zu beenden.
Tägliche Marktbewegungen: EUR/USD-Händler warten auf US-CPI-Zahlen
- Das US-PPI-Wachstum verlangsamte sich im August auf 2,6% im Jahresvergleich, nach 3,3%. Der Kern-PPI moderierte ebenfalls und lag bei 2,8% im Jahresvergleich gegenüber einer nach unten revidierten 3,5% im Juli. Nach der Veröffentlichung verschoben sich die Erwartungen an Zinssenkungen der Fed leicht taubenhaft um 1 Basispunkt.
- Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs Währungen misst, liegt um 0,10% bei 97,85.
- Der US-CPI für August wird voraussichtlich auf 2,9% im Jahresvergleich steigen, nach 2,7%, während der Kern-CPI, der Lebensmittel und Energie ausschließt, voraussichtlich stabil bei 3,1% bleibt.
- Die Ratingagentur Fitch erwartet zwei Zinssenkungen um 25 Basispunkte im September und Dezember, mit drei weiteren Reduzierungen für 2026. Im Gegensatz dazu prognostiziert die Ratingagentur keine weiteren Zinssenkungen durch die EZB.
- Nach den Daten hatten die Händler eine 90%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte und eine 10%ige Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 50 Basispunkte eingepreist, laut dem Zinswahrscheinlichkeits-Tool des Prime Market Terminal. Die EZB wird voraussichtlich die Zinsen unverändert lassen, mit einer Wahrscheinlichkeit von 93% dafür und nur 7% für eine Senkung um 25 Basispunkte.
Technischer Ausblick: EUR/USD bleibt bullisch trotz Rückgang auf 1,1700
Das EUR/USD-Paar hat hintereinander bärische Tage verzeichnet, was das Paar unter die Marke von 1,1700 gedrückt hat. Starke Unterstützung liegt jedoch um die Konvergenz der 20-Tage- und 50-Tage-Simple Moving Averages (SMAs) bei 1,1672 und 1,1659.
Der Relative Strength Index (RSI) zeigt trotz einer bullischen Tendenz, dass die Käufer an Momentum verlieren, da der Wert von 60 auf 52 gefallen ist, während die Verkäufer die neutrale Linie bei 50 im Auge haben.
Wenn EUR/USD über 1,1700 steigt, ist mit einer Bewegung in Richtung 1,1750 zu rechnen, vor dem 24. Juli bei 1,1788. Ein Anstieg über letzteres wird 1,1800 und 1,1829 freilegen.

Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.
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