Ripple verteidigt am Freitag die kritische Marke von 2,00 US-Dollar. Genau an dieser Zone entscheidet sich, ob der Altcoin im vierten Quartal wieder in den Aufwärtstrend übergehen kann – oder ob eine größere Korrektur bevorsteht. Die Marktstimmung bleibt angeschlagen, die Volatilität hoch. Doch es gibt einen Faktor, der das Blatt wenden könnte: institutionelles Kapital.
Und genau hier entwickelt sich gerade ein unterschätzter Katalysator, der im breiten Markt kaum wahrgenommen wird.
XRP-ETFs: Die Nachfrage steigt – und sie verrät mehr, als viele glauben
Fast 16 Millionen US-Dollar flossen am Mittwoch in die neuen XRP-Spot-ETFs. In den USA sind derzeit nur zwei dieser Produkte gelistet: der XRPC-ETF von Canary Capital und der Bitwise XRP ETF. Zusammen kommen sie mittlerweile auf rund 293 Millionen US-Dollar Nettozuflüsse – und das Bemerkenswerte: Seit ihrer Einführung am 28. Oktober gab es nicht einen einzigen Tag mit Abflüssen.
Das ist ein Signal, das man nicht übersehen sollte. Institutionelle Anleger – die traditionell konservativer agieren – steigen nicht aus. Sie erhöhen ihre Positionen. In einem Marktumfeld, das von Unsicherheit geprägt ist, zeigt das eine klare Risikobereitschaft für Altcoins.
Trotz dieser ETF-Dynamik bleibt der Derivatemarkt jedoch verhalten. Das Open Interest in XRP-Futures liegt laut CoinGlass am Donnerstag bei 3,79 Milliarden US-Dollar, leicht unter dem Wert vom Mittwoch. Seit dem Flash Crash am 10. Oktober ist der Markt hier regelrecht eingefroren. Für eine nachhaltige XRP-Erholung brauchen wir steigendes Open Interest – idealerweise begleitet von steigenden Kursen. Genau das fehlt bisher.
Die technische Lage: XRP hält die 2,00 US-Dollar – aber der Trend bleibt angeschlagen
XRP stemmt sich am Donnerstag über die Marke von 2,00 US-Dollar. Doch charttechnisch ist der Gegenwind deutlich. Der Coin notiert unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten: der 50-Tage-EMA bei 2,45 US-Dollar, der 100-Tage-EMA bei 2,57 US-Dollar und der 200-Tage-EMA bei 2,54 US-Dollar. Alle drei fallen – ein klares Zeichen, dass der Abwärtstrend weiter dominiert.

Dazu kommt ein Death Cross: Der 50-Tage-EMA liegt unter dem 200-Tage-EMA. Dieses Muster signalisiert, dass die bärische Struktur intakt bleibt. Der MACD liegt unter Null und unter seiner Signallinie. Das negative Histogramm weitet sich aus – ein Zeichen für zunehmendes Verkaufsdruckmomentum.
Auch der RSI unterstreicht die Schwäche. Mit einem Wert von 37 bleibt er deutlich unter der Mittellinie. Die Verkäufer haben klar die Kontrolle.
Erschwerend kommt hinzu: Eine fallende Trendlinie vom Allzeithoch bei 3,66 US-Dollar begrenzt jede Erholung. Erst ein Bruch über 2,72 US-Dollar würde diese seit Monaten dominierende Struktur entschärfen.
Widerstandszone wird zur Hürde – XRP muss mehrere Marken zurückerobern
Über dem Kurs formt sich ein massiver Widerstandsblock:
Der SuperTrend-Indikator fällt im Bereich um 2,58 US-Dollar und überlappt dort mit dem 200- und dem 100-Tage-EMA zwischen 2,54 und 2,57 US-Dollar. Jede Bewegung nach oben trifft somit direkt auf einen clusterartigen Widerstandsbereich.
Der erste ernsthafte Test wäre die 50-Tage-EMA bei 2,45 US-Dollar. Erst ein Tagesschluss darüber würde Druck aus dem Markt nehmen. Solange XRP unter dieser Zone bleibt, bleibt der Trend bärisch.
Und das ist der entscheidende Punkt:
Solange XRP unter 2,45 und 2,72 US-Dollar verläuft, bleibt das Risiko klar nach unten geneigt – ganz egal, wie gut die ETF-Zuflüsse aussehen.
Was bedeutet das für XRP-Anleger?
Ripple befindet sich an einem klassischen Wendepunkt. Die Marke von 2,00 US-Dollar ist mehr als nur eine Unterstützung – sie ist die zentrale psychologische Linie, die über den Q4-Trend entscheidet.
Auf der einen Seite steigen institutionelle Anleger über ETFs ein. Und das tun sie in einem Moment, in dem die breite Masse zögert. Historisch betrachtet war genau das oft ein Frühindikator für eine Erholung.
Auf der anderen Seite signalisiert die Charttechnik ganz klar: Die Bären haben weiterhin das Sagen. Ohne steigendes Open Interest, ohne Ausbruch über 2,45 und später über 2,72 US-Dollar bleibt XRP im defensiven Modus.
Fazit
Ripple hat eine stabile Basis bei 2,00 US-Dollar – aber die Bullen müssen sich jetzt beweisen. Die ETF-Zuflüsse sind der erste Lichtblick seit Wochen. Doch ohne charttechnische Bestätigung bleibt jede Erholung anfällig.
Erst wenn XRP die 2,45 US-Dollar hinter sich lässt, verbessert sich das Bild. Und erst über 2,72 US-Dollar entsteht Raum für eine echte Trendwende.
Bis dahin gilt: XRP steht genau dort, wo sich entscheidet, ob die Erholung startet – oder ob eine der wichtigsten Unterstützungen des Jahres fällt.
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