• EUR/USD geriet unter Druck nach zwei aufeinanderfolgenden täglichen Fortschritten.
  • Der US-Dollar erholte sich stark als Reaktion auf festere US-PPI und wöchentliche Anträge.
  • Als Nächstes wird die Veröffentlichung der US-Einzelhandelsumsätze und der U-Mich-Umfrage von Bedeutung sein.

Der Euro (EUR) beendete seine wöchentliche Gewinnserie am Donnerstag, als EUR/USD nach den monatlichen Höchstständen über 1,1700 am Mittwoch unter frischem Verkaufsdruck geriet. Tatsächlich fiel der Spot zurück, um den Bereich von 1,1630 erneut zu testen, was ein Zwei-Tage-Tief markiert.

Der Rückgang des Paares wurde durch einen starken Anstieg der Nachfrage nach dem US-Dollar (USD) angetrieben, der durch heißere als erwartete US-Großhandelsinflationsdaten für Juli und festere wöchentliche Arbeitslosenanträge befeuert wurde. Diese überraschende Lesung dämpfte die Diskussion über eine Zinssenkung um 50 Basispunkte durch die Federal Reserve (Fed) im September und verstärkte den Druck nach unten.

Handelsdétente hebt die Stimmung

Am Montag wurde eine 90-tägige Verlängerung des Handelswaffenstillstands zwischen den USA und China verkündet, wodurch Zollerhöhungen, die innerhalb von Stunden in Kraft treten sollten, knapp vermieden wurden. Präsident Trump unterzeichnete eine Exekutive, die die Pause bis zum 10. November verlängert, wobei Peking versprach, diesen Schritt zu unterstützen. Im Rahmen des Abkommens bleiben die US-Zölle auf chinesische Waren bei 30 %, während China eine 10%ige Abgabe auf amerikanische Produkte beibehält.

Die Schlagzeilen kamen im Gefolge eines frisch unterzeichneten Handelsabkommens zwischen den USA und der EU, das die meisten europäischen Exportzölle von 30 % auf 15 % senkt. Die Luftfahrt-, Halbleiter- und Agrarsektoren blieben von neuen Abgaben verschont, während Stahl und Aluminium weiterhin mit 50 % besteuert werden. Im Gegenzug versprach Europa 750 Milliarden USD an Energieeinkäufen aus den USA, mehr Verteidigungsaufträge und mehr als 600 Milliarden USD an US-Investitionen.

Nicht jeder war überzeugt: Der deutsche Kanzler Friedrich Merz warnte, dass das Abkommen eine fragile Produktionsbasis schädigen könnte, während Frankreichs Emmanuel Macron es als einen "dunklen Tag" für den Kontinent bezeichnete.

Zentralbanken gehen vorsichtig vor

Die Fed hielt die Zinsen bei ihrem letzten Treffen stabil, wobei Vorsitzender Jerome Powell einen vorsichtigen Ton anschlug, trotz Widerstands von den Gouverneuren Waller und Bowman.

In Frankfurt beschrieb die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, das Wachstum als "solide, wenn auch etwas besser", während die Geldmärkte die Erwartungen für die erste Zinssenkung auf den Frühling 2026 verschoben.

Positionierung verschiebt sich

Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) bis zum 5. August zeigten, dass Spekulanten ihre Netto-Long-Positionen im EUR auf ein Fünf-Wochen-Tief von nahe 116K Kontrakten reduzierten, während kommerzielle Akteure ihre Netto-Shorts auf etwa 163,5K Kontrakte - ebenfalls Mehrwochen-Tiefs - verringerten. Darüber hinaus fiel das offene Interesse auf ein Vier-Wochen-Tief von etwa 828,3K.

Wichtige Niveaus

Der Widerstand liegt am wöchentlichen Hoch von 1,1788 (24. Juli), vor der 2025er Obergrenze bei 1,1830 (1. Juli). Darüber hinaus steht der September 2021-Höchststand bei 1,1909 (3. September) kurz vor der wichtigen 1,2000-Marke.

Auf der anderen Seite gibt es anfänglichen Widerstand am August-Tief von 1,1391 (1. August), verstärkt durch den vorläufigen 100-Tage-Simple Moving Average (SMA), und vor dem wöchentlichen Boden bei 1,1210 (29. Mai).

Die Momentum-Signale sind gemischt: Der Relative Strength Index (RSI) ist auf fast die 50-Schwelle gefallen, was auf einen gewissen Verlust des Momentums aus dem Aufwärtsimpuls hindeutet, aber der Average Directional Index (ADX), nahe 14, zeigt weiterhin auf einen Trend ohne Überzeugung.

EUR/USD Tages-Chart

Blick auf das große Ganze

Im Moment scheint eine Konsolidierung das wahrscheinlichste Ergebnis zu sein, es sei denn, die Fed überrascht oder die Handelskonflikte entspannen sich erheblich. Darüber hinaus sollten die Bewegungen des US-Dollars vorerst der dominierende Treiber der EUR/USD-Richtung bleiben.

EZB - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.

In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.

Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.

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