- AUD/USD stieß auf neue Verkaufsaufträge und fiel auf Zweitages-Tiefs nahe 0,6580.
- Der US-Dollar sammelte trotz der Ängste rund um die US-Regierungsschließung starke Stärke.
- Der australische Handelsüberschuss verringerte sich im August auf 1,825 Milliarden AUD.
Der Australische Dollar (AUD) verlor am Donnerstag an Momentum, da AUD/USD wieder unter die Marke von 0,6600 fiel und Zweitages-Tiefs erreichte.
Der Wechsel kam, als der US-Dollar (USD) Boden gutmachte und seine vier Tage andauernde Verlustserie beendete, obwohl das Drama um die Regierungsschließung in Washington weiterging.
Resilienter Hintergrund im Inland
Die australische Wirtschaft überrascht weiterhin positiv. Die endgültigen PMI-Werte für September zeigten eine gewisse Abkühlung, blieben jedoch über der 50er Expansionslinie.
Der Datenfluss untermauert diese Resilienz: Die Einzelhandelsumsätze sprangen im Juni um 1,2% nach oben, der Handelsüberschuss im August verringerte sich auf 1,825 Milliarden AUD, und die Unternehmensinvestitionen nahmen im zweiten Quartal zu. Das BIP wuchs ebenfalls um 0,6% im Vergleich zum Vorquartal und um 1,8% im Vergleich zum Vorjahr.
Die Arbeitsplätze sind der einzige Schwachpunkt. Die Arbeitslosenquote blieb im August bei 4,2%, aber die Beschäftigung fiel moderat um 5,4K.
RBA hält die Wache
Die Inflation erweist sich als hartnäckiger, als es den Entscheidungsträgern lieb wäre. Der monatliche CPI-Indikator (gewichteter Durchschnitt) stieg im August auf 3,0% von 2,8%, während der CPI im zweiten Quartal um 0,7% im Vergleich zum Vorquartal und um 2,1% im Vergleich zum Vorjahr anstieg.
Dieser Hintergrund hielt die Reserve Bank of Australia (RBA) Anfang dieser Woche in einer hawkischen Haltung. Der Leitzins blieb wie erwartet bei 3,60%, aber die Erklärung ließ frühere Hinweise auf mögliche Lockerungen leise fallen.
Die Beamten wiesen darauf hin, dass die Disinflation nach der CPI-Überraschung langsamer werden könnte und warnten, dass das dritte Quartal leicht über ihrer Prognose von 2,6% hinausgehen könnte. Gleichzeitig rollt die breitere Wirtschaft nicht zurück: Die Reallöhne steigen, die Vermögenspreise klettern, und die Haushalte fühlen sich besser. Es ist schwer, in diesem Umfeld die Zinsen zu senken.
Gouverneurin Michele Bullock betonte in ihrer Pressekonferenz, dass die politischen Entscheidungen datengestützt bleiben und von Sitzung zu Sitzung getroffen werden. Zinssenkungen sind nicht vom Tisch, aber die RBA benötigt mehr Beweise dafür, dass die Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage abnehmen.
Für den Moment bleibt der bereinigte CPI von 2,7% im Vergleich zum Vorjahr im zweiten Quartal der entscheidende Referenzpunkt und liegt weiterhin innerhalb des Komfortbereichs von 2–3% der RBA.
Die Futures preisen nun rund 15 Basispunkte Lockerung bis zum Jahresende ein.
China bleibt das Wild Card
Die Aussichten für Australien bleiben an China gebunden. Das Wachstum dort war ungleichmäßig: Das BIP des zweiten Quartals lag bei starken 5,2% im Vergleich zum Vorjahr, aber die Einzelhandelsumsätze im August enttäuschten mit 3,4%. Auch die PMIs für September waren gemischt: Der verarbeitende Sektor blieb mit 49,8 in der Kontraktion, die Dienstleistungen hielten sich gerade noch bei 50,0. Darüber hinaus fiel der CPI im August um 0,4% im Vergleich zum Vorjahr, was die Deflationsängste am Leben hält.
Die People's Bank of China (PBoC) ließ ihre Loan Prime Rates (LPR) im September wie erwartet unverändert, mit einem Jahr bei 3,00% und fünf Jahren bei 3,50%.
Positionierung bleibt negativ
Händler sind vom Aussie nicht überzeugt. Die Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) bis zum 23. September zeigten, dass die Netto-Leerverkäufe auf 101,6K Kontrakte stiegen, das höchste Niveau seit zwei Wochen, während das offene Interesse ebenfalls auf 160,8K Kontrakte anstieg.
Technische Indikatoren unverändert
Der kurzfristige Ausblick für AUD/USD deutet auf weitere Gewinne hin, solange das Paar über seinem wichtigen 200-Tage-SMA bei 0,6408 handelt.
Tatsächlich sollte die Wiederaufnahme der bullischen Tendenz das Ziel bei der 2025er Obergrenze von 0,6707 (17. September) anvisieren. Nach Norden ergibt sich die 2024er Spitze bei 0,6942 (30. September), vor der psychologischen Marke von 0,7000.
Auf der anderen Seite scheint das Wochen-Tief bei 0,6520 (26. September) durch den temporären 100-Tage-SMA verstärkt zu sein. Der Verlust letzterer könnte dazu führen, dass AUD/USD den August-Boden bei 0,6414 (21. August) konfrontiert, verstärkt durch die Nähe des 200-Tage-SMA. Darunter liegt das Juni-Tief bei 0,6372 (23. Juni).
Die Momentum-Indikatoren bleiben gemischt: Der Relative Strength Index (RSI) ist unter 52 gefallen, was auf weiterhin Kaufdruck hindeutet, während der Average Directional Index (ADX) etwas über 17 einen schwachen Trend anzeigt.
AUD/USD Tageschart

Warten auf einen Funken
Im Moment ist AUD/USD in einer breiten Spanne von 0,6400–0,6700 gefangen. Ein Ausbruch benötigt wahrscheinlich einen größeren Katalysator: vielleicht stärkere chinesische Daten, eine dovishe Wende der Fed oder eine weiterhin vorsichtige RBA.
Australischer Dollar - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.
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