Nach einem beeindruckenden Lauf zu monatlichen Höchstständen von 2.725 US-Dollar hat der Goldpreis seine dreitägige Rallye vorerst gestoppt. Anleger nehmen vor dem Wochenende und der Amtseinführung des US-Präsidenten am Montag Gewinne mit. Doch könnte dies nur eine kurze Verschnaufpause sein, bevor der nächste Anlauf in Richtung der Rekordmarke von 2.790 US-Dollar startet?
Zwischen Konsolidierung und Korrektur
Der Goldpreis befindet sich derzeit in einer bullischen Konsolidierungsphase, die kurzfristig Raum für eine Korrektur bieten könnte. Trotz starker Wirtschaftsdaten aus China fehlt der entscheidende Impuls, um den Aufwärtstrend sofort fortzusetzen.
Chinas Wirtschaft wuchs im vierten Quartal 2024 um 5,4 %, mehr als die prognostizierten 5 % und deutlich über dem Vorquartalswert von 4,6 %. Auch die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion zeigten positive Überraschungen. Trotzdem bleibt die Euphorie verhalten, da die Sorgen über Chinas angeschlagenen Immobilienmarkt und mögliche neue Handelszölle durch den künftigen US-Präsidenten die Stimmung dämpfen.
Als größter Goldverbraucher der Welt beeinflussen Entwicklungen in China den Markt erheblich. Doch aktuell scheinen die Anleger mehr auf die geldpolitischen Aussichten in den USA zu schauen.
Zinssenkungsfantasien stützen den Goldpreis
Der größte Unterstützungsfaktor für den Goldpreis bleibt die Aussicht auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed). Nach den schwachen Inflationsdaten für Dezember steigt die Erwartung, dass die Fed im laufenden Jahr zweimal die Zinsen senken könnte.
Das hat bereits Auswirkungen: Die Renditen von US-Staatsanleihen fallen, und der US-Dollar verliert an Stärke. Beides spielt dem Goldpreis in die Karten, da das Edelmetall bei sinkenden Zinsen attraktiver wird – vor allem für Anleger, die Wert auf Sicherheit legen.
Auch die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA untermauern die Spekulationen auf eine lockere Geldpolitik. Am Donnerstag enttäuschten die Einzelhandelsumsätze, während die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet auf 217.000 stiegen – mehr als die erwarteten 210.000.
Eine Schlüsselrolle spielte zudem eine Aussage von Fed-Gouverneur Christopher Waller, der sagte: „Wenn sich der Inflationsdruck weiter abschwächt, könnte es durchaus sein, dass Zinssenkungen in der ersten Jahreshälfte möglich sind.“ Solche Signale nähren die Hoffnung auf eine anhaltende Unterstützung des Goldpreises.
Wichtige Daten und mögliche Hindernisse
Goldhändler werden nächste Woche vor allem die US-Immobiliendaten und die Industrieproduktion im Auge behalten. Diese könnten frische Impulse liefern. Kurzfristig könnten allerdings Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rallye und die Abrechnung von Terminkontrakten den Goldpreis unter Druck setzen.
Technischer Ausblick: Korrektur oder Fortsetzung?
Die technische Analyse deutet darauf hin, dass der Goldpreis weiterhin im Aufwärtstrend bleibt, auch wenn kurzfristige Rücksetzer nicht ausgeschlossen sind. Der Ausbruch aus einem symmetrischen Dreiecksmuster in der Vorwoche signalisiert Stärke, während der Preis oberhalb der wichtigsten gleitenden Durchschnitte (SMA) notiert.
Ein Blick auf den 14-Tage Relative Strength Index (RSI), der bei 63,50 liegt, zeigt jedoch, dass eine kurze Korrektur möglich ist, bevor der nächste Aufwärtsschub erfolgt.
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Wichtige Widerstände:
Die Marke von 2.726 US-Dollar bleibt der Schlüssel. Ein Anstieg darüber könnte den Goldpreis schnell in Richtung der psychologisch wichtigen Hürde von 2.750 US-Dollar treiben. Danach rückt das Rekordhoch von 2.790 US-Dollar ins Visier. -
Wichtige Unterstützungen:
Sollte der Goldpreis zurückfallen, liegt die erste Unterstützung bei 2.690 US-Dollar – dem Tief des Vortages. Ein weiterer Rückgang könnte die nächste Marke bei 2.670 US-Dollar testen. Im Bereich um 2.645 US-Dollar treffen gleich mehrere Unterstützungen zusammen, darunter der 21-Tage-, 50-Tage- und 100-Tage-SMA.
Fazit
Der Goldpreis zeigt Stärke, doch der Weg nach oben könnte vorerst etwas holprig werden. Während robuste Konjunkturdaten aus China wenig Einfluss hatten, bleibt die Hoffnung auf Zinssenkungen der Fed der entscheidende Faktor für das Edelmetall. Eine kurzfristige Korrektur könnte Anlegern eine Einstiegschance bieten, bevor der nächste Angriff auf die Rekordmarke startet. Wichtig bleibt, die Marke von 2.726 US-Dollar im Auge zu behalten – sie könnte den Startschuss für den nächsten großen Sprung geben.
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