Eine der Besonderheiten des Goldes ist, dass es praktisch nicht gebraucht wird. Dadurch ist fast das gesamte in der Kulturgeschichte der Menschheit geförderte Gold immer noch vorhanden. Wir finden es als Schmuck, als goldene Verkleidungen in Kirchen, Tempeln und Moscheen – und als Barren oder Münzen in den Tresoren der Notenbanken.
Diese besitzen derzeit über 36.000 Tonnen Gold. Das entspricht etwa einem Fünftel des gesamten Goldes, das jemals gefördert wurde. Seit 2009 sind die Zentralbanken wieder als Nettokäufer am Markt aktiv, das heißt, sie kaufen in Summe mehr Gold als sie gleichzeitig verkaufen.
Dass dieser Wechsel vom Nettoverkäufer hin zum Nettokäufer ausgerechnet im Jahr nach dem Ausbruch der Finanzkrise begann, sollte uns zu denken geben. Ebenso, dass diese Entwicklung seitdem nicht mehr zu einem Stillstand gekommen ist, obwohl die Finanzkrise allgemein als gelöst gilt und die Schlagzeilen schon lange nicht mehr bestimmt.
Notenbanken halten ein Fünftel allen Goldes
Dennoch haben die Notenbanken in den letzten zehn Jahren jede achte Unze, die weltweit produziert wurde, gekauft. Während man die modernen Fiat-Währungen nach Belieben vermehren kann, ist das bei Gold nicht möglich. Hier muss nach wie vor jede Unze mühsam gefunden, gefördert und gereinigt werden. Eine Abkürzung auf diesem manchmal sehr beschwerlichen Weg gibt es nicht.
Die Daten des World Gold Councils (WGC) weisen jene zehn Länder auf, die in den letzten zehn Jahren am meisten Gold gekauft haben. Auf Platz 10 dieser Liste findet sich Ungarn. Die ungarische Zentralbank hält zwar seit ihrer Gründung im Jahr 1924 Gold, hat aber erst in den letzten Jahren verstärkt Gold zugekauft. 91,4 Tonnen wurden in den letzten zehn Jahren gekauft, sodass das Land heute über 110 Tonnen Gold verfügt. Pro Kopf der Bevölkerung hält Ungarn damit die höchsten Goldbestände in Mittel- und Osteuropa.
Katars Reichtum beruht auf seinen Öl- und Gasvorkommen. Gold wird als zuverlässiges Backup aber immer wichtiger. 96,3 Tonnen Gold hat die Zentralbank deshalb seit 2014 gekauft. Sehr große Anstrengungen hat auch Singapur unternommen, denn der kleine Stadtstaat hat seine Goldreserven um 101,5 Tonnen auf 236 Tonnen erhöht. Das ist der höchste Stand seit der Unabhängigkeit im Jahr 1965.
Zentralasiatische Länder erhöhen ihre Goldreserven
Ein stiller, aber auch ein mächtiger Akteur auf dem Goldmarkt ist Usbekistan. Der zentralasiatische Staat baut seine Goldreserven beständig aus und hat in den letzten zehn Jahren 126,3 Tonnen Gold erworben. Die Goldreserven machten derzeit fast 80% der gesamten Währungsreserven aus und belaufen sich aktuell auf 373 Tonnen.
Einen ähnlichen Weg ging Kasachstan. Es produziert selbst Gold und hat seine Goldreserven um 132,6 Tonnen erhöht. Aktuell weisen die Goldreserven einen Wert von 23 Milliarden US-Dollar auf und das Land plant, den Goldanteil seiner Reserven leicht abzusenken.
Indien ist als ein Land bekannt, in dem Gold eine große Rolle spielt. Aber auch die indische Zentralbank hat ihren Goldbesitz in der letzten Zeit stark erhöht. So waren die Goldkäufe im ersten Halbjahr 2024 die höchsten seit 2013. Sie fielen dabei doppelt so hoch aus wie die gesamten Käufe in den Jahren 2022 und 2023.
Drei BRICS-Staaten unter den fünf aktivsten Goldkäufern
Als Käufer sind auch Polen und die Türkei in den letzten zehn Jahren sehr stark in den Vordergrund getreten. Die polnische Zentralbank erhöhte ihren Goldbesitz um 295 Tonnen, während die türkische Notenbank im gleichen Zeitraum sogar 475,6 Tonnen Gold kaufte. Aktuell bestehen 16% der polnischen Reserven aus Gold und es ist geplant, diesen Anteil auf 20% zu erhöhen. Damit würde Polen zur Türkei aufschließen.
China hat in den letzten zehn Jahren sehr viel Gold gekauft. Um insgesamt 1.210,2 Tonnen stiegen die Goldbestände der Peoples Bank of China. Allerdings haben die Chinesen in diesem Jahr vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Preise eine Kaufpause eingelegt.
Sie hat vermutlich dazu geführt, dass der Spitzenplatz in den letzten zehn Jahren mit 1.230,6 Tonnen an Russland ging. Aus Angst vor Sanktionen hat Russland schon vor Jahren dem Rubel die stärkste Golddeckung aller Währungen gegeben und bedingt durch die Sanktionen infolge des Kriegs gegen die Ukraine spielt das Gold auch eine immer größere Rolle im Zahlungsverkehr mit anderen Nationen.
Wenn die Zentralbanken so eindeutig und so konstant auf Gold setzen, wie sie es seit der Finanzkrise tun, sollten auch Privatanleger diese Botschaft sehr aufmerksam hören und in ihre Planungen integrieren. Denn schließlich sprechen hier die Hüter der Fiat-Währungen mit ihren Taten.
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