- EUR/USD stieg in einer recht volatilen Sitzung auf Zwei-Wochen-Hochs nahe 1,1770.
- Der US-Dollar gab aufgrund verbesserter Stimmung rund um den Handel leicht nach.
- Die EZB trifft sich am Donnerstag und wird voraussichtlich die Zinsen unverändert lassen.
Der Euro (EUR) konnte am Mittwoch leicht zulegen, genug, um die positive Serie im EUR/USD für den vierten Tag in Folge aufrechtzuerhalten.
Der kleine Anstieg spiegelte einen bescheidenen Pullback im US-Dollar-Index (DXY) wider, der durch zusätzliche Verbesserungen an der Handelsfront nach unten gedrückt wurde, während Fragen zur Unabhängigkeit der Federal Reserve bestehen blieben.
Tarif-Uhr tickt weiter
Die Verschiebung von Washingtons nächster Tarifentscheidung auf den 1. August hat niemanden beruhigt.
Allerdings bot das kürzlich abgeschlossene Handelsabkommen zwischen den USA und Japan eine gewisse Erleichterung für die globalen Märkte, und der Fortschritt bei einem potenziellen US-EU-Abkommen hat das Risiko-Umfeld belebt.
Brüssel, das mit einer Pattsituation rechnet, holt die „Anti-Zwangs“-Werkzeuge hervor, die den Zugang von US-Dienstleistungen einschränken oder amerikanische Unternehmen von EU-Ausschreibungen ausschließen könnten, falls die Gespräche scheitern. Sollte ein Abkommen schwer fassbar bleiben, hat Präsident Trump gewarnt, dass Europa direkt ins Visier genommen wird.
Divergierende Zentralbank-Skripte
Die FOMC-Protokolle vom Juni offenbarten ein gespaltenes Haus: Einige Entscheidungsträger unterstützen schnelle Zinssenkungen; andere wollen abwarten, wie sich die tarifbedingte Inflation entwickelt. Ein Anstieg des CPI im Juni stärkte den abwartenden Standpunkt von Vorsitzendem Jerome Powell, obwohl die Futures weiterhin eine moderate Lockerung später in diesem Jahr einpreisen.
In Frankfurt senkte die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Juni ihren Einlagenzins auf 2,00% und signalisierte, dass jede neue Stimulusmaßnahme von klareren Anzeichen einer nachlassenden externen Nachfrage abhängt.
Die Mehrheit der Händler erwartet unterdessen, dass der Rat der EZB bei seiner Sitzung am Donnerstag an dieser vorsichtigen Linie festhält und die Leitzinsen unverändert lässt.
Positionierung gespalten: Spekulanten long, Hedger short
CFTC-Daten bis zum 15. Juli zeigen, dass Spekulanten die EUR-Long-Positionen auf etwa 128,2K Kontrakte erhöht haben, die größte Wette seit Dezember 2023. Kommerzielle Akteure hingegen haben in die entgegengesetzte Richtung gehandelt und die Netto-Short-Positionen auf fast 184,2K Kontrakte ausgeweitet, die größte Absicherung seit Monaten. Darüber hinaus ist das offene Interesse vier Wochen lang auf etwas über 820K Kontrakte gestiegen, dem höchsten Stand seit März 2023.
Charts im Fokus
Ein entscheidender Anstieg über das Hoch von 2025 bei 1,1830 (1. Juli) würde den Weg für einen potenziellen Test des Juni 2018-Hochs bei 1,1852 (14. Juni) freimachen.
Umgekehrt könnte ein Rückgang unter die Juli-Basis bei 1,1556 (17. Juli) das Paar in Richtung des vorübergehenden 55-Tage-SMA bei 1,1501, dem wöchentlichen Tief bei 1,1210 (29. Mai) und letztlich der psychologischen Marke von 1,1000 ziehen.
Der Momentum hat sich verbessert, bleibt jedoch vorsichtig, mit dem Relative Strength Index (RSI) über 62 und dem Average Directional Index (ADX) um 22.
EUR/USD Tageschart

Was die Wende beeinflussen könnte
Die Rallye des Euro entfaltet sich vor dem Hintergrund von Tarifnervosität und einer sich verbreiternden Politiklücke zwischen der Fed und der EZB. Ein sanfterer Ton aus Washington zum Handel – oder ein Hinweis auf Flexibilität von der Fed – könnte die Stimmung zugunsten der Gemeinschaftswährung ankurbeln. Bis dahin werden die Bullen wahrscheinlich ein Auge auf 1,1830 und das andere auf die Tarif-Uhr haben.
EZB - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.
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