• EUR/USD setzte den Rückgang vom Mittwoch fort und näherte sich 1,0800.
  • Der US-Dollar gewann an Schwung und stieg auf wöchentliche Höchststände.
  • EZB-Chefin Lagarde warnte vor einem Handelskrieg zwischen den USA und der EU.

EUR/USD setzte am Donnerstag seinen Rückzug von den jüngsten Jahreshochs fort und fiel in den Bereich von 1,0820-1,0810, während der US-Dollar (USD) Boden gutmachte. Die Erholung des Greenbacks trieb den US-Dollar-Index (DXY) über die Marke von 104,00, gestützt durch die Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell, die darauf hindeuten, dass es keinen Eile gibt, die Zinsen weiter zu senken.

Handels Spannungen halten den Greenback in Schach 

Die anhaltende Besorgnis über die Handelspolitik der USA beeinflusst weiterhin die Marktstimmung, die durch Präsident Trumps unberechenbaren Ansatz zu Zöllen geprägt ist. Obwohl Kanada und Mexiko eine vorübergehende Atempause bis zum 2. April gesichert haben, bleiben die Ängste vor einem globalen Handelskrieg bestehen, was die Wachstumsaussichten überschattet und den geldpolitischen Ausblick der Fed trübt.

Zölle können die Inflation anheizen, was die Fed dazu zwingen könnte, ihre Geldpolitik straff zu halten. Gleichzeitig drohen sie, das wirtschaftliche Momentum zu erodieren – was einen Wettstreit schafft, der die kurzfristige Richtung des US-Dollars ungewiss lässt.

Friedensgespräche an der Russland-Ukraine-Front sollten dem Euro helfen 

Der Euro (EUR) hat zusätzliche Unterstützung durch Fortschritte im Friedensprozess zwischen Russland und der Ukraine gefunden. Der Kreml gab kürzlich bekannt, dass Präsident W. Putin den Vorschlag von Präsident D. Trump für eine 30-tägige Pause bei Angriffen auf die Energieinfrastruktur angenommen hat, nach einem fast zweistündigen Telefonat zwischen den beiden Führern.

Zentralbanken im Fokus 

Am Mittwoch hielt die Federal Reserve die Zinssätze unverändert, wie weithin prognostiziert, signalisierte jedoch Pläne, die Zinsen bis zum Jahresende um insgesamt 50 Basispunkte zu senken, da die wirtschaftliche Aktivität nachlässt und ein Rückgang der Inflation zu erwarten ist. Während die Beamten ihre Inflationsprognose für 2025 auf 2,7% (von 2,5% im Dezember) anhoben, senkten sie die Wachstumsprognose für dieses Jahr von 2,1% auf 1,7% und prognostizierten einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit bis zum Jahresende. Die Entscheidungsträger warnten auch, dass die wirtschaftlichen Risiken "ungewöhnlich hoch" bleiben.

Fed-Chef Jerome Powell warnte, dass der Rückgang der Inflation teilweise durch steigende Preisdruck, der mit US-Zöllen verbunden ist, verzögert werden könnte. Während er die Möglichkeit anerkannte, dass Zölle bereits die Preise in die Höhe treiben, betonte er, dass die endgültigen Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten und die Inflationserwartungen ungewiss bleiben. Powell wiederholte, dass es keine Eile gibt, die Zinsen weiter zu senken, es sei denn, die Bedingungen verschlechtern sich.

Über den Atlantik hinweg senkte die Europäische Zentralbank (EZB) kürzlich die Leitzinsen um 25 Basispunkte und deutete auf weitere Lockerungen hin, falls die Unsicherheit anhält. Die Entscheidungsträger kürzten die Wachstumsprognosen für die Eurozone und erhöhten die kurzfristigen Inflationsschätzungen, obwohl sie weiterhin erwarten, dass der Preisdruck bis 2026 nachlässt. Gleichzeitig hat die Spekulation, dass die EZB ihren Lockerungszyklus pausieren könnte, eine weitere Komplexität für die Entwicklung des Euros hinzugefügt.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte am Mittwoch, dass ein möglicher Handelskrieg zwischen den USA und der EU das Wachstum der Eurozone um bis zu 0,5 Prozentpunkte schmälern könnte, wenn sowohl Zölle als auch Vergeltungsmaßnahmen eskalieren, fügte jedoch hinzu, dass eine tiefere Handelsintegration diese Verluste mehr als ausgleichen könnte. Lagarde betonte die Bereitschaft der EZB, die Preisstabilität zu schützen, und lobte die neu angekündigten Ausgabeninitiativen Deutschlands, trotz des Aufwärtsdrucks auf die Anleiherenditen.

EUR/USD technischer Ausblick 

Der unmittelbare Widerstand liegt beim Jahreshoch von 1,0954 (18. März). Ein fester Durchbruch über dieses Niveau würde 1,0969 (das 23,6%-Fibonacci-Retracement) anvisieren und könnte den Weg für einen Test der psychologischen Marke von 1,1000 ebnen.

Auf der Abwärtsseite fungiert der 200-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,0728 als erste Unterstützung, gefolgt vom vorläufigen 100-Tage-SMA bei 1,0522 und dem 55-Tage-SMA bei 1,0498. Unterhalb dieser Niveaus liegen 1,0359 (das Tief vom 28. Februar), 1,0282 (das Tief vom 10. Februar), 1,0209 (das Tief vom 3. Februar) und das Tief von 1,0176 (13. Januar 2025).

Die Momentum-Signale bleiben etwas bullish, mit dem Relative Strength Index (RSI), der bei etwa 62 liegt, und dem Average Directional Index (ADX) nahe 32, was auf einen sich verstärkenden Aufwärtstrend hinweist.

EUR/USD Tageschart

Was als Nächstes zu beobachten ist 

EUR/USD wird voraussichtlich empfindlich auf handelsbezogene Schlagzeilen, Entwicklungen der Zentralbanken und die breitere Wachstumsnarrative der Eurozone reagieren – insbesondere, da Deutschland die fiskalischen Ausgaben erhöht. Fortschritte in den Friedensbemühungen zwischen Russland und der Ukraine könnten ebenfalls die Marktstimmung schnell verändern. Händler sollten sowohl auf geopolitische Nachrichten als auch auf wichtige wirtschaftliche Veröffentlichungen achten, die die kurzfristige Richtung des Paares neu definieren könnten.

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