Solange die Anleger nicht wissen, ob die US-Notenbank in der kommenden Woche eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einlegt oder nicht, legen sie eben an der Börse eine Pause ein. Impulslos plätscherte der DAX in der abgelaufenen Handelswoche vor sich hin, ohne große Bewegungen in die eine oder andere Richtung. Der Markt ist damit auch wieder in seiner Seitwärtsspanne gefangen, die er seit Anfang April nur für einen kurzen Ausflug auf ein neues Allzeithoch verlassen hatte. Potenzielle Käufer warten weiter auf eine Korrektur, um günstiger in den Markt zu kommen, während Rallys wie in der Vorwoche von kurzfristigen Gewinnmitnahmen schnell wieder abgelöst werden. Andererseits ist die Verkaufsbereitschaft langfristig orientierter Investoren auch nicht gegeben, so dass der Markt nach unten weiterhin auf einem guten Fundament steht.

Wall Street bekommt Aufmerksamkeit zurück

Nach der starken Outperformance des DAX in den vergangenen Monaten gegenüber der Wall Street hat nun ein Aufholmanöver der Indizes in New York begonnen, auch weil jenseits des Atlantiks der Aktienmarkt noch deutlich mehr Luft nach oben hat. Der Fokus der Investoren auf die Wall Street ist aber auch von den Unternehmen selbst getrieben. Grund dafür sind massive Aktienrückkäufe. Bis zu einer Billion US-Dollar sollen dieses Jahr dafür eingesetzt werden, was sowohl für den Trend als auch für ein Viertel der gesamten Kursgewinne verantwortlich ist. Auch das Rollenverhältnis wird hierdurch getauscht. Zu Jahresbeginn war Europa, vor allem Deutschland der für Investoren scheinbar attraktivere Markt. Nun rücken die USA wieder klar in den Vordergrund.

Anleger werden sorgloser und gieriger

Ein Indikator, der aktuell zur Vorsicht mahnt, ist der „Fear & Greed“-Index des Nachrichtensenders CNN. Dieser nähert sich gerade dem Zustand extremer Gier, also eines übertriebenen Optimismus der Anleger. Das ist zwar als sogenannter Kontraindikator nicht unbedingt eine Garantie für fallende Kurse, aber in Kombination mit der derzeit niedrigen Volatilität zumindest eine explosive Mischung.

Apple will’s mal wieder wissen

Apple hat auf der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC seine lang erwartete Virtual Reality-Brille vorgestellt. Zwar gibt es solche Brillen bereits von anderen Unternehmen, einem Produkt aus dem Hause Apple dürfte aber die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und damit einer großen Zielgruppe sicher sein. Die neue VR-Brille Vision Pro bekommt ein Preisschild von 3.500 Dollar. Mit diesem Preis liegt Apple wie üblich deutlich über denen der Konkurrenz. Ob das Unternehmen damit auch seine teure Marke kapitalisieren kann, bleibt abzuwarten, denn dieser Markt dürfte deutlich enger sein als der für bisherige Apple-Produkte. Sollte das neue Produkt allerdings einschlagen, dürfte Apple an der Börse die Bewertung von drei Billionen US-Dollar bald weit hinter sich lassen.

Zinspause in Washington, ein kleiner Schritt in Frankfurt

Die erwartete Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed stellt den ebenfalls erwarteten kleinen Zinsschritt der Europäischen Zentralbank nach oben deutlich in den Schatten. Fed-Chef Powell kündigte im Mai an, die Auswirkungen der historisch aggressiven Straffung um 500 Basispunkte erst einmal bewerten zu wollen, bevor der nächste Schritt nach oben kommt. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass aktuell neun von zehn Ökonomen von einem Stillhalten der Fed am Mittwoch ausgehen. Auf der anderen Seite haben seit der letzten Sitzung im Mai starke Wirtschaftsdaten und Äußerungen einiger Fed-Vertreter die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung des Zinserhöhungszyklus bereits im Juli wieder stark erhöht. Je nachdem, wie deutlich sich die Fed am Mittwoch positioniert, ist also einiges an Überraschungs- und damit auch Bewegungspotenzial am Aktienmarkt gegeben. Es spricht einiges dafür, dass dann auch der Dax aus seiner fast schon lethargischen Tiefschlafphase endlich aufwacht.

DAX – aktuelle Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen:  15.950/15.900 + 15.800/15.750 + 15.700/15.650

Widerstände: 16.000/16.050 + 16.100/16.150 + 16.250/16.300

 

Dieser Artikel stammt von RoboMarkets.

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