• EUR/USD hat am Mittwoch an Aufwärtsmomentum verloren und testet die 1,1300-Zone.
  • Der US-Dollar hat sich stabilisiert und einen Teil des jüngsten Rückgangs hinter sich gelassen.
  • Wie erwartet ließ die Federal Reserve die Zinssätze unverändert.

Der Euro stoppte seinen Anstieg am Mittwoch, während EUR/USD in Richtung der 1,1300-Region zurückging, begleitet von einem revitalisierten US-Dollar.

Tatsächlich machte der US-Dollar-Index (DXY) eine Kehrtwende und korrigierte drei aufeinanderfolgende Tage mit Verlusten, nachdem die Federal Reserve (Fed) den breiten Konsens bestätigte und die Zinssätze unverändert ließ, während die gemilderten Bedenken hinsichtlich der Handelsdynamik zwischen den USA und China ebenfalls zur verbesserten Stimmung rund um den Greenback beitrugen.

US-China-Rhetorik kehrt zurück, Politik stärkt den Euro

Trotz erneuten Optimismus an der Handelsfront zwischen den USA und China war die Reaktion der Anleger gemessen, nachdem die Nachricht über ein Treffen zwischen US- und chinesischen Beamten am Samstag bekannt wurde.

Tatsächlich schienen die Marktteilnehmer skeptisch gegenüber den neuesten diplomatischen Gesten zu sein und betrachteten sie als wiederverwertet statt substanziell. Die Risikobereitschaft blieb stabil, was darauf hindeutet, dass die Hürde für handelsbezogene Schlagzeilen, die die Märkte signifikant bewegen, hoch bleibt.

Inländisch erhielt die Euro-Stimmung einen Schub durch politische Entwicklungen. Die Ernennung von F. Merz zum deutschen Kanzler nach zwei Wahlgängen fügte der Eurozone eine Schicht von Stabilität und Optimismus hinzu.

Fed- und EZB-Politikpfade divergieren... scharf?

Die Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) driften in ihrer Politik weiter auseinander.

Die Federal Reserve ließ die Zinssätze am Mittwoch, wie erwartet, unverändert, wies jedoch auf steigende Risiken für sowohl Inflation als auch Beschäftigung in den kommenden Monaten hin. In ihrer Erklärung sagte die Fed, die Wirtschaft „setze ihren soliden Wachstumskurs fort“ und führte den schwächeren Wert im ersten Quartal auf einen Anstieg der Importe zurück, da Verbraucher und Unternehmen versuchten, neue Zölle vorwegzunehmen.

Darüber hinaus sagte Fed-Vorsitzender Jerome Powell, dass die US-Wirtschaft solide bleibe, wies jedoch auf wachsende Unsicherheiten hin und fügte hinzu, dass zukünftige Zinssatzentscheidungen sowohl Senkungen als auch eine Pause je nach den eingehenden Daten umfassen könnten.

In der Zwischenzeit senkte die EZB im letzten Monat den Zinssatz um 25 Basispunkte und brachte ihren Leitzins auf 2,25% und schlug einen klar dovishen Ton in ihrer Guidance an. Die Märkte preisen nun eine weitere Senkung bereits im Juni ein, was die Kluft zwischen den beiden Zentralbanken vergrößert und die mittelfristigen Aussichten für den Euro trübt.

Spekulative Ströme bleiben Euro-positiv

Trotz dovisher Signale der EZB zeigen die Positionierungsdaten, dass die Marktteilnehmer den Euro weiterhin bevorzugen. Die CFTC-Zahlen vom 29. April zeigten, dass die Netto-Long-Positionen auf ein Mehrmonatshoch von 75,8K Kontrakten gestiegen sind. Das Open Interest stieg ebenfalls auf über 730K – Werte, die zuletzt im September 2024 zu sehen waren. Allerdings blieben die kommerziellen Hedger mit 131K Kontrakten netto short, was auf anhaltende Vorsicht unter den Unternehmensakteuren hinweist.

Technischer Ausblick: Widerstand begrenzt Gewinne – vorerst

EUR/USD stößt auf starken Widerstand bei seinem Hoch von 2025 bei 1,1572 (21. April), wobei die psychologische Barriere bei 1,1600 und der Höchststand von Oktober 2021 bei 1,1692 als nächstes im Fokus stehen.

Die Unterstützungsniveaus sind hingegen gut definiert, beginnend mit dem vorläufigen 55-Tage-SMA bei 1,0978, gefolgt vom 200-Tage-SMA bei 1,0787 und dem März-Tief bei 1,0732 (25. März).

Momentum-Indikatoren deuten auf weiteres Aufwärtspotenzial hin. Der Relative Strength Index (RSI) bleibt nahe 58 erhöht, während der Average Directional Index (ADX) nahe 46 darauf hindeutet, dass ein starker zugrunde liegender Trend weiterhin besteht.

EUR/USD Tageschart

Ausblick: Euro sieht sich Gegenströmungen aus Politik und Geldpolitik gegenüber

Mit der Vertiefung der politischen Divergenz und der Rückkehr geopolitischer Narrative könnte EUR/USD reaktiv auf sowohl Daten als auch Schlagzeilen bleiben. Die kommenden Tage dürften erhöhte Volatilität bringen, insbesondere da die Händler die Signale der Zentralbanken verdauen und die sich ändernden Erwartungen hinsichtlich Wachstum, Inflation und Handel abwägen.


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