• AUD/USD legte am Montag über der 0,6600-Marke zu, nachdem es am Freitag einen Aufschwung gegeben hatte.
  • Der US-Dollar gewann an Tempo, trotz anhaltender Sorgen über einen Shutdown.
  • Das von Westpac ermittelte Verbrauchervertrauen in Australien wird am Dienstag veröffentlicht.

Der Australische Dollar (AUD) startete die neue Handelswoche stark, wobei AUD/USD über die 0,6600-Marke kletterte und Zweitageshochs erreichte.

Interessant ist, dass diese Stärke selbst dann auftrat, als der US-Dollar (USD) stark zurückschlug und den US-Dollar-Index (DXY) auf frische Mehrtageshochs weit über der 98,00-Marke trieb.

Inlandsdaten halten sich weiterhin gut

Die australische Wirtschaft trotzt weiterhin der trüben Stimmung. Die endgültigen PMI-Werte für September schwächten sich etwas ab, blieben jedoch über der 50-Marke und damit im Expansionsbereich.

Auch die breiteren Daten waren solide. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni um 1,2%, der Handelsüberschuss im August verringerte sich leicht auf 1,825 Milliarden AUD, und die Unternehmensinvestitionen nahmen im zweiten Quartal zu. Das BIP wuchs um 0,6% im Vergleich zum Vorquartal und um 1,8% im Vergleich zum Vorjahr, was kaum spektakulär, aber stabil ist.

Die Beschäftigung kühlte sich im Sommer etwas ab: Die Arbeitslosenquote blieb im August unverändert bei 4,2%, während die Gesamtbeschäftigung leicht um 5,4K Personen zurückging.

RBA hält den Druck aufrecht

Die Inflation hat sich nicht so stark abgekühlt, wie es die Reserve Bank of Australia (RBA) gerne hätte. Der monatliche CPI-Indikator (gewichteter Durchschnitt) stieg im August auf 3,0% von 2,8%, während der CPI im Q2 um 0,7% im Vergleich zum Vorquartal und um 2,1% im Vergleich zum Vorjahr anstieg.

Das reichte aus, um die RBA bei ihrer Sitzung am 30. September auf einem vorsichtigen, hawkischen Kurs zu halten. Der Leitzins blieb wie erwartet bei 3,60%, aber die Zentralbank ließ frühere Hinweise auf mögliche Lockerungen stillschweigend fallen.

Beamte warnten, dass die Disinflation nach der CPI-Überraschung langsamer werden könnte und dass das Q3 heißer laufen könnte als ihre Prognose von 2,6%. In der Zwischenzeit sieht die reale Wirtschaft weiterhin solide aus: Die Reallöhne verbessern sich, die Vermögenspreise steigen, und die Haushalte fühlen sich sicherer, was nicht gerade ein Umfeld für Zinssenkungen ist.

Gouverneurin Michele Bullock bekräftigte, dass die Politik datenabhängig bleibt und von Sitzung zu Sitzung entschieden wird. Zinssenkungen sind nicht vom Tisch, aber die RBA möchte klarere Anzeichen dafür, dass die Angebots- und Nachfragekräfte nachlassen.

Derzeit bleibt der bereinigte CPI von 2,7% im Q2 im Vergleich zum Vorjahr der wichtigste Indikator, der komfortabel innerhalb der Zielspanne von 2%–3% der RBA liegt.

Bisher preisen die Märkte etwa 15 Basispunkte Lockerung bis zum Jahresende und rund 30 Basispunkte bis Ende 2026 ein.

China bleibt am Steuer

Australiens Wohlstand bleibt eng mit Chinas ungleichmäßiger Erholung verbunden. Das BIP-Wachstum im Q2 betrug starke 5,2% im Vergleich zum Vorjahr, aber die Einzelhandelsumsätze im August verfehlten mit 3,4% die Erwartungen. Die PMIs für September erzählten eine gemischte Geschichte: Der verarbeitende Sektor blieb mit 49,8 in der Kontraktion, während die Dienstleistungen mit 50,0 kaum über der Schwelle hielten. Darüber hinaus fiel der CPI im August um 0,4% im Vergleich zum Vorjahr, was die Deflationssorgen am Leben hält.

Die People's Bank of China (PBoC) beließ ihre Loan Prime Rates (LPR) im September unverändert, mit einem einjährigen Satz von 3,00% und einem fünfjährigen Satz von 3,50%, wie von den Märkten erwartet.

Händler weiterhin skeptisch

Die spekulative Positionierung zeigt wenig Enthusiasmus für den Aussie. Die Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) bis zum 23. September zeigten, dass die Netto-Leerverkäufe auf 101,6K Kontrakte stiegen, das höchste Niveau seit zwei Wochen, während das offene Interesse ebenfalls auf 160,8K Kontrakte anstieg.

Technische Indikatoren unverändert

Der kurzfristige Ausblick für AUD/USD bleibt konstruktiv, solange er über seinem kritischen 200-Tage-SMA bei 0,6412 bleibt.

Das heißt, weitere Gewinne werden erwartet, um die 2025er Obergrenze bei 0,6707 (17. September) anzusteuern, bevor die 2024er Höchstmarke bei 0,6942 (30. September) erreicht wird, die eng gefolgt von der psychologischen 0,7000-Marke ist.

In die entgegengesetzte Richtung sieht das wöchentliche Tief bei 0,6520 (26. September) durch den interimistischen 100-Tage-SMA gestützt aus. Von hier aus könnte AUD/USD versuchen, zur August-Basis bei 0,6414 (21. August) zu gelangen, die durch den 200-Tage-SMA gestützt wird. Nach unten zeigt sich das Juni-Tal bei 0,6372 (23. Juni).

Die Momentum-Indikatoren sind gemischt: Der Relative Strength Index (RSI) ist über 56 gestiegen, was auf einen zunehmenden Aufwärtsimpuls hindeutet, während der Average Directional Index (ADX) knapp unter 17 liegt und darauf hindeutet, dass der Trend an Kraft fehlt.

AUD/USD Tageschart

Warten auf einen echten Auslöser

Derzeit bleibt AUD/USD in einer breiten Spanne von 0,6400–0,6700 gefangen. Es wird wahrscheinlich einen größeren Funken brauchen, vielleicht stärkere chinesische Daten, eine dovishe Wende der Fed oder eine vorsichtigere RBA, um einen entscheidenden Ausbruch zu erzielen.

RBA - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Reserve Bank of Australia (RBA) legt die Geldpolitik des Landes fest und strebt eine Inflationsrate von 2-3 % an. Zinssatzerhöhungen stärken in der Regel den australischen Dollar, während Zinssenkungen ihn schwächen.

Traditionell galt Inflation als nachteilig für Währungen, da sie den Wert des Geldes mindert. In modernen Volkswirtschaften hat sich jedoch gezeigt, dass moderate Inflation zu Zinserhöhungen durch Zentralbanken führt, was wiederum Kapitalzuflüsse aus dem Ausland anzieht. Investoren suchen nach höheren Renditen, was die Nachfrage nach der lokalen Währung – im Fall Australiens den Australischen Dollar – stärkt.

Makroökonomische Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Einkaufsmanagerindex (PMI) haben direkten Einfluss auf die Währungen eines Landes. Eine starke Wirtschaft zieht Kapital an und stärkt die heimische Währung.

Quantitative Lockerung (QE) ist ein geldpolitisches Instrument, das in Krisenzeiten eingesetzt wird, wenn Zinssenkungen allein nicht ausreichen, um die Kreditvergabe in der Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Reserve Bank of Australia (RBA) nutzt QE, indem sie australische Dollar druckt, um damit Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Finanzinstituten aufzukaufen. Damit wird den Banken dringend benötigte Liquidität zur Verfügung gestellt. Eine solche Maßnahme führt in der Regel zu einer Abwertung des australischen Dollars.

Quantitative Straffung (QT) stellt das Gegenstück zur quantitativen Lockerung (QE) dar und wird eingeleitet, sobald sich die Wirtschaft erholt und die Inflation wieder anzieht. Während die Reserve Bank of Australia (RBA) im Rahmen der QE Staats- und Unternehmensanleihen aufkauft, um den Finanzmärkten Liquidität zuzuführen, beendet sie bei QT diese Käufe und reinvestiert nicht in fällige Anleihen. Diese geldpolitische Maßnahme wird in der Regel als positiv für den australischen Dollar bewertet.

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