- AUD/USD hat den Anstieg vom Mittwoch schnell wieder abgegeben und setzt den Rückgang unter 0,6500 fort.
- Der US-Dollar handelte zum dritten Mal in Folge schwach aufgrund der Fed und der US-Schließung.
- Die australischen Arbeitsmarktdaten untermauern die Argumentation für Zinssenkungen der RBA.
Der australische Dollar (AUD) gab schnell die Gewinne vom Mittwoch auf und fiel wieder unter die Marke von 0,6500 gegenüber dem US-Dollar (USD), obwohl auch der Greenback Schwierigkeiten hatte.
Die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China belasteten den Aussie, während schwächere Arbeitsmarktzahlen die Spekulationen verstärkten, dass die Reserve Bank of Australia (RBA) ihren offiziellen Geldsatz (OCR) bei der nächsten Sitzung senken könnte.
Lokale Daten erscheinen gemischt
Obwohl die Märkte risikoscheu sind, hat sich die inländische Datenlage Australiens nicht verschlechtert. Die endgültigen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für das verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungen im September sanken leicht, blieben jedoch über 50, was auf eine anhaltende Expansion hinweist.
Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni um 1,2%, und der Handelsüberschuss im August verringerte sich nur moderat auf 1,825 Milliarden AUD. Auch die Unternehmensinvestitionen stiegen im zweiten Quartal weiter, während das BIP im Quartalsvergleich um 0,6% und im Jahresvergleich um 1,8% wuchs, stabil, wenn auch nicht spektakulär.
Der Arbeitsmarkt zeigt jedoch Anzeichen von Ermüdung. Die Arbeitslosenquote stieg im September von 4,3% auf 4,5%, während die Beschäftigungsänderung nur um 14,9K Personen zunahm, was unter den Prognosen lag. Es ist noch kein rotes Signal, deutet jedoch darauf hin, dass das Einstellungs-Momentum nachlässt.

RBA hält den Fokus auf Inflation und Beschäftigung
Inflation und Beschäftigung stehen für die RBA im Vordergrund. Der monatliche CPI-Indikator (gewichteter Durchschnitt) stieg im August auf 3,0% von 2,8%, während der CPI im zweiten Quartal um 0,7% im Quartalsvergleich und um 2,1% im Jahresvergleich zunahm. Darüber hinaus stiegen die Verbraucherinflationserwartungen des Melbourne Institute im Oktober ebenfalls auf 4,8%.
Der bereinigte CPI lag im zweiten Quartal bei annualisierten 2,7% und befindet sich weiterhin im Zielbereich der RBA von 2–3%.
Bei ihrer Sitzung am 30. September hielt die RBA den OCR wie erwartet bei 3,60%, schwächte jedoch ihre früheren Hinweise auf mögliche Lockerungen ab. Die Entscheidungsträger bemerkten, dass die Disinflation nach der CPI-Überraschung möglicherweise langsamer voranschreitet, wobei die Inflation im dritten Quartal voraussichtlich höher ausfallen wird als zuvor gedacht.
Gouverneurin Michele Bullock hielt an einer datengestützten Botschaft fest und betonte, dass jede Entscheidung von Sitzung zu Sitzung getroffen wird. Zinssenkungen wurden nicht ausgeschlossen, aber sie machte deutlich, dass die RBA mehr Beweise sehen möchte, dass die Angebots- und Nachfragedruck nachlässt.
Am Donnerstag fügte Bullock hinzu, dass stärkere Konsumausgaben und leicht festere Inflation die Entscheidungsträger dazu veranlasst hätten, die Argumentation für weitere Senkungen zu überdenken. Da die aktuellen Zinssätze nur leicht restriktiv sind und die finanziellen Bedingungen bereits lockerer werden, scheint die RBA nicht in Eile zu sein.
Die Märkte erwarten nun etwa 24 Basispunkte an Lockerungen bis Ende dieses Jahres und etwa 43 Basispunkte bis Ende 2026.
China bestimmt weiterhin die Richtung
Die Aussichten Australiens bleiben eng mit der ungleichmäßigen Erholung Chinas verbunden. Das chinesische BIP wuchs im zweiten Quartal um 5,2% im Vergleich zum Vorjahr, aber die Einzelhandelsumsätze im August blieben mit 3,4% hinter den Erwartungen zurück. Die PMIs im September waren gemischt, da das verarbeitende Gewerbe mit 49,8 in der Kontraktion blieb, während die Dienstleistungen mit 50,0 kaum stabil blieben.
Der Handelsüberschuss Chinas verringerte sich im September auf 90,45 Milliarden USD (von 103,33 Milliarden USD), und die Verbraucherpreise blieben im Deflationsbereich, sanken im gleichen Zeitraum um 0,3% im Jahresvergleich.
In der Zwischenzeit ließ die People's Bank of China (PBoC ihre Loan Prime Rates (LPR) im letzten Monat unverändert, wobei der einjährige Satz bei 3,00% und der fünfjährige bei 3,50% blieb, wie erwartet.
Geringe Flüsse, ruhiger Markt
Die spekulative Aktivität im Aussie bleibt gedämpft. Da die Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) aufgrund der US-Regierungsstilllegung verzögert wurden, zeigten die neuesten verfügbaren Zahlen vom 23. September weiterhin, dass nicht gewerbliche Händler Netto-Leerverkäufe hielten, was darauf hindeutet, dass ein Großteil der bärischen Stimmung bereits eingepreist ist.
Technische Ansichten
Wenn die Verkäufer die Kontrolle behalten, könnte AUD/USD bald den wichtigen 200-Tage-SMA bei etwa 0,6430 testen.
Ein Verlust in diesem Bereich könnte dazu führen, dass der Kurs das August-Tief bei 0,6414 (21. August) erneut ansteuert, bevor er die Juni-Basis bei 0,6372 (23. Juni) erreicht. Ein tieferer Rückgang von hier könnte den nächsten signifikanten Unterstützungsbereich bei der wichtigen 0,6000-Marke sehen, vor dem Tiefpunkt von 2025 bei 0,5913 (9. April).
Umgekehrt gibt es eine vorläufige Hürde bei den 100-Tage- und 55-Tage-SMAs bei 0,6532 bzw. 0,6545. Weiter nördlich liegt der Oktober-Höchststand bei 0,6629 (1. Oktober), gefolgt vom Höchststand von 2025 bei 0,6707 (17. September). Darüber hinaus liegt die 2024er Obergrenze bei 0,6942 (30. September), kurz vor der runden Marke von 0,7000.
Die Momentum-Indikatoren neigen zu bärisch: der Relative Strength Index (RSI) sinkt auf etwa 41, was darauf hindeutet, dass weitere Verluste zunehmend wahrscheinlich erscheinen; der Average Directional Index (ADX), der sich 18 nähert, zeigt an, dass der aktuelle Trend an Fahrt gewinnt.
AUD/USD Tageschart

Warten auf einen Katalysator
Insgesamt bleibt AUD/USD in einer breiten Spanne von 0,6400–0,6700 gefangen und sucht nach einem klaren Treiber für einen Ausbruch. Eine stärkere Reihe chinesischer Daten, eine dovishere Wende der Fed oder ein sanfterer Ton der RBA könnten der Funke sein, der dem Paar endlich Richtung gibt.
Arbeitsmarkt - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.
Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.
Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.
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