• AUD/USD setzte den laufenden Abwärtstrend fort und erreichte erneut 0,6550-0,6540.
  • Der US-Dollar gewann zusätzlichen Aufwärtsmomentum, unterstützt durch starke Daten.
  • Die RBA wird am 30. September voraussichtlich ihren OCR unverändert lassen.

Der australische Dollar (AUD) fiel am Donnerstag weiter, während AUD/USD in der Nähe von Drei-Wochen-Tiefs um 0,6540 pendelte. Damit ist es der dritte aufeinanderfolgende Tag im Minus.

Was treibt die Bewegung an? Der US-Dollar-Index (DXY) steigt weiter, unterstützt durch starke Daten und einen weiteren Anstieg der US-Renditen über die gesamte Kurve.

Inflation hält die RBA weiterhin in Schach

Die Inflationsgeschichte Australiens ist noch nicht vorbei. Der monatliche CPI-Indikator (gewichteter Durchschnitt) für Juli stieg auf 2,8%, nach 1,9% im Juni. Im Quartalsvergleich stieg der CPI im Q2 um 0,7% und um 2,1% im Jahresvergleich.

Das erklärt, warum die Reserve Bank of Australia (RBA) vorsichtig bleibt. Da die Preise über dem Ziel laufen, sind die Entscheidungsträger nicht geneigt, die Zinsen zu schnell zu senken. Sie balancieren ihre Unterstützung für das Wachstum mit der Vermeidung einer neuen Inflationswelle.

Die Wirtschaft hält sich wacker

Trotz globaler Gegenwinde erweist sich die australische Wirtschaft als robuster, als viele befürchtet hatten. Erste Zahlen für September deuten darauf hin, dass der Manufacturing PMI auf 51,3 und der Services PMI auf 52,0 sinken könnte, aber beide Werte bleiben im Wachstumsbereich.

Auch andere Indikatoren sehen solide aus. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni um 1,2%, der Handelsüberschuss weitete sich im Juli auf 7,3 Milliarden AUD aus, und die Unternehmensinvestitionen stiegen im Q2 leicht an. Das BIP blieb ebenfalls stabil und stieg im Vergleich zum vorherigen Quartal um 0,6% und im Jahresvergleich um 1,8% im Q2.

Der Arbeitsmarkt zeigt einige Warnsignale. Die Arbeitslosigkeit blieb im August unverändert bei 4,2%, aber die Gesamtbeschäftigung sank um 5,4K Stellen.

RBA bleibt stabil und beobachtet die Daten

Früher im September senkte die RBA den offiziellen Leitzins (OCR) um 25 Basispunkte auf 3,60%. Gleichzeitig senkte sie ihre Wachstumsprognose für 2025.

Gouverneurin Michele Bullock machte deutlich, dass tiefere Zinssenkungen derzeit nicht auf der Agenda stehen und betonte, dass die Politik datengestützt bleiben wird. Die Protokolle bestätigten dies: Wenn sich der Arbeitsmarkt weiter verschlechtert, könnte die RBA die Zinssenkungen beschleunigen; wenn die Wirtschaft stabil bleibt, wird die Lockerung schrittweise erfolgen.

In ihren Äußerungen vor dem House Economics Committee sagte Bullock, dass sowohl das Wachstum als auch die Inflation in einer "guten Position" seien, was signalisiert, dass es keine Dringlichkeit gibt, den Kurs zu ändern.

Die Märkte scheinen sich einig zu sein. Für die Sitzung in der nächsten Woche erwarten die Anleger, dass die RBA die Zinsen unverändert lässt, während die implizierten Zinsen bis zum Jahresende nur etwas über 15 Basispunkte Lockerung sehen.

China bleibt der Joker

Die Aussichten Australiens sind weiterhin eng mit China verbunden. Das BIP wuchs im Q2 im Jahresvergleich um 5,2%, aber die Einzelhandelsumsätze im August enttäuschten mit 3,4%. Die PMIs waren gemischt: Der Manufacturing PMI fiel in den Rückgang bei 49,4, während der Services PMI mit 50,3 gerade über Wasser blieb. Auch die Deflationssorgen sind nicht verschwunden, da der CPI im Jahr bis August um 0,4% fiel.

Die People's Bank of China (PBoC) ließ ihre Loan Prime Rates (LPR) im September unverändert: 3,00% für die einjährige und 3,50% für die fünfjährige, genau wie die Märkte erwartet hatten.

Händler reduzieren bärische Wetten

Die Positionierung verändert sich ebenfalls. Die CFTC-Daten für die Woche bis zum 16. September zeigten, dass Spekulanten ihre AUD-Leerverkäufe zurückfuhren, wobei die Netto-Leerverträge auf 51,2K sanken, dem niedrigsten Stand seit Mai. Dennoch fiel das gesamte Open Interest stark auf etwa 154K, was bedeutet, dass die Händler ihre Engagements im Allgemeinen reduziert haben.

Technisches Bild

Technisch gesehen hat der Ausverkauf noch Spielraum. AUD/USD testet seine 55-Tage- und 100-Tage-Simple Moving Averages (SMA), die bei 0,6537 bzw. 0,6540 liegen. Ein klarer Bruch nach unten würde den Weg zurück zum August-Tief bei 0,6414 (21. August) öffnen, wobei der 200-Tage-SMA in der Nähe bei 0,6400 liegt. Darunter liegt das Juni-Tief bei 0,6372 (23. Juni).

Auf der anderen Seite, wenn Käufer die Kontrolle zurückgewinnen, könnte das Paar das September-Hoch bei 0,6707 (17. September) erneut testen. Ein klarer Durchbruch dort würde das Hoch von 2024 bei 0,6942 (30. September) ins Visier nehmen, knapp unter der psychologischen Marke von 0,7000.

Die Momentum-Indikatoren neigen bärisch: Der Relative Strength Index (RSI) ist auf etwa 45 gefallen, was auf Abwärtsdruck hindeutet, während der Average Directional Index (ADX) nahe 18 darauf hindeutet, dass der Trend weiterhin schwach aussieht.

AUD/USD Tageschart

Kurzfristige Aussichten

Im Moment steckt AUD/USD in einer Art Haltemuster fest und pendelt zwischen 0,6400 und 0,6600 ohne viel Überzeugung. Um wirklich aus diesem Bereich auszubrechen, benötigt der Markt wahrscheinlich einen größeren Anstoß, vielleicht eine Reihe stärkerer Zahlen aus China, eine weichere Wende von der Federal Reserve (Fed) oder eine überraschend härtere Haltung der RBA.

RBA - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Reserve Bank of Australia (RBA) legt die Geldpolitik des Landes fest und strebt eine Inflationsrate von 2-3 % an. Zinssatzerhöhungen stärken in der Regel den australischen Dollar, während Zinssenkungen ihn schwächen.

Traditionell galt Inflation als nachteilig für Währungen, da sie den Wert des Geldes mindert. In modernen Volkswirtschaften hat sich jedoch gezeigt, dass moderate Inflation zu Zinserhöhungen durch Zentralbanken führt, was wiederum Kapitalzuflüsse aus dem Ausland anzieht. Investoren suchen nach höheren Renditen, was die Nachfrage nach der lokalen Währung – im Fall Australiens den Australischen Dollar – stärkt.

Makroökonomische Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Einkaufsmanagerindex (PMI) haben direkten Einfluss auf die Währungen eines Landes. Eine starke Wirtschaft zieht Kapital an und stärkt die heimische Währung.

Quantitative Lockerung (QE) ist ein geldpolitisches Instrument, das in Krisenzeiten eingesetzt wird, wenn Zinssenkungen allein nicht ausreichen, um die Kreditvergabe in der Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Reserve Bank of Australia (RBA) nutzt QE, indem sie australische Dollar druckt, um damit Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Finanzinstituten aufzukaufen. Damit wird den Banken dringend benötigte Liquidität zur Verfügung gestellt. Eine solche Maßnahme führt in der Regel zu einer Abwertung des australischen Dollars.

Quantitative Straffung (QT) stellt das Gegenstück zur quantitativen Lockerung (QE) dar und wird eingeleitet, sobald sich die Wirtschaft erholt und die Inflation wieder anzieht. Während die Reserve Bank of Australia (RBA) im Rahmen der QE Staats- und Unternehmensanleihen aufkauft, um den Finanzmärkten Liquidität zuzuführen, beendet sie bei QT diese Käufe und reinvestiert nicht in fällige Anleihen. Diese geldpolitische Maßnahme wird in der Regel als positiv für den australischen Dollar bewertet.

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