Der Silberpreis (XAG/USD) ist am Donnerstag während der nordamerikanischen Handelszeiten um fast 1,75 % gefallen und nähert sich der psychologisch wichtigen Marke von 30,00 USD. Nach einer starken Rallye in den letzten Wochen hat sich die Marktstimmung nun deutlich stabilisiert. Anleger setzen wieder stärker auf risikobehaftete Anlagen, nachdem US-Präsident Donald Trump bisher keine der erwarteten Zollerhöhungen durchgesetzt hat. Eigentlich war man davon ausgegangen, dass er diese direkt an seinem ersten Amtstag verkünden würde – doch bisher ist nichts passiert.
Trump hat kürzlich angedeutet, dass er Zölle von 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada sowie 10 % auf chinesische Importe in Betracht zieht. Diese sollen ab dem 1. Februar greifen. Allerdings zeigt ein präsidiales Memo, dass der Prozess nicht überstürzt wird. Statt sofortiger Maßnahmen wurden Bundesbehörden angewiesen, Handelsbeziehungen zu prüfen und mögliche Auswirkungen zu analysieren. Das hat den Märkten etwas Luft verschafft. Anleger gehen nun davon aus, dass Trumps Handelspolitik zwar schrittweise kommen wird, aber weniger abrupt, als zunächst befürchtet.
Geopolitische Entspannung drückt auf die Edelmetalle
Zusätzlich zur Zollthematik wirkt sich auch die geopolitische Lage belastend auf den Silberpreis aus. Es mehren sich die Erwartungen, dass Russland und die Ukraine möglicherweise eine Waffenruhe erzielen könnten. Diese Spekulationen nehmen etwas von der Unsicherheit aus den Märkten – Unsicherheit, die Edelmetalle als sicheren Hafen sonst beflügelt. Gleichzeitig hat Trump Russland mit weiteren Sanktionen gedroht, falls der Konflikt andauert.
Historisch gesehen tendieren Edelmetalle wie Silber dazu, in einem stabileren Marktumfeld an Attraktivität zu verlieren. Anleger sind derzeit weniger geneigt, auf sichere Anlagen zu setzen, was den jüngsten Rückgang erklärt.
US-Dollar bleibt ruhig vor Fed-Entscheidung
Ein weiterer Faktor, der den Silberpreis beeinflusst, ist die Entwicklung des US-Dollars. Der US-Dollar-Index (DXY), der die Wertentwicklung des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, zeigt sich aktuell eher richtungslos. Nachdem er kürzlich auf ein Zweitwochentief von 107,75 gefallen war, konnte er sich leicht erholen. Viel Bewegung wird aber nicht erwartet, da Anleger auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank (Fed) am kommenden Mittwoch warten.
Es wird erwartet, dass die Fed ihre derzeitige Politik beibehält und die Zinssätze in der Spanne von 4,25 % bis 4,50 % unverändert lässt. Eine Zinspause könnte den Dollar weiter unter Druck setzen, was wiederum den Silberpreis stützen würde – aber bis dahin bleibt die Unsicherheit groß.
Technische Analyse: Silber testet wichtige Unterstützungen
Silber kämpft aktuell mit der 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) bei rund 30,25 USD, nachdem es nicht gelungen ist, die aufsteigende Trendlinie bei 30,90 USD zu durchbrechen. Diese Trendlinie, die sich vom Tief des 29. Februars 2024 bei 22,30 USD ableitet, bleibt ein wichtiger Widerstand.
Solange der Silberpreis über dem 200-Tage-EMA bei etwa 29,50 USD bleibt, ist der langfristige Aufwärtstrend intakt. Ein Unterschreiten dieser Marke könnte jedoch ein Verkaufssignal auslösen und für weitere Kursverluste sorgen.
Der 14-Tage-Relative Strength Index (RSI) bewegt sich derzeit in einer neutralen Zone zwischen 40 und 60, was darauf hindeutet, dass der Markt momentan in einer Konsolidierungsphase steckt.

Es wird alles unternommen, um genaue und vollständige Informationen bereitzustellen. Doch mit den Tausenden zur Verfügung gestellten Dokumenten, die oft innerhalb kurzer Zeit hochgeladen werden, können wir nicht garantieren, dass keine Fehler auftreten. Jede Wiederveröffentlichung oder Weiterverbreitung von FXStreet Inhalten ist ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von FXStreet verboten. Der Handel mit Devisen auf Margin (Verrechnungskonto) trägt ein hohes Risiko und ist möglicherweise nicht für alle Investoren geeignet. Der hohe Hebel kann gegen Sie, sowie für Sie arbeiten. Vor der Entscheidung am Devisenmarkt zu handeln, sollten Sie sorgfältig Ihre Anlageziele, Erfahrung und Risikobereitschaft prüfen. Es besteht die Möglichkeit, dass Sie einen Verlust einiger oder aller Ihrer Investitionen erleiden und deshalb sollten Sie kein Geld investieren, dass Sie sich nicht leisten können zu verlieren. Sie sollten sich aller Risiken bewusst sein, die mit dem Devisenhandel verbunden sind und konsultieren Sie einen unabhängigen Finanzberater, wenn Sie irgendwelche Zweifel haben. Alle Meinungen, Nachrichten, Forschungen, Analysen, Kurse oder andere Informationen, welche diese Informationen enthalten, die von FXStreet, seinen Angestellten, Mitarbeitern oder Partnern bereit gestellt werden, sind als allgemeine Marktkommentare zu verstehen und bieten keine Anlageberatung. FXStreet übernimmt keine Haftung für irgendwelche Verluste oder Schäden, einschließlich, ohne Beschränkung auf entgangene Gewinne, die direkt oder indirekt mit der Verwendung oder im Vertrauen auf diese Informationen entstehen.
NEUESTE NACHRICHTEN
Autor wählen
Ripple warnt Millionen Nutzer: Neuer XRP-Betrug schockt die Szene
Die Kryptoszene erlebt gerade eine gefährliche Mischung aus Euphorie und Täuschung. Während Ripple-Anhänger gespannt auf den ersten ETF warten, der zu 100 % aus XRP bestehen soll, häufen sich gleichzeitig die Warnungen vor Betrugsversuchen.
Stellar nähert sich Schlüsselmarke – Partnerschaft von Turbo Energy sorgt für Auftrieb
Stellar (XLM) notiert am Donnerstag im Plus und bewegt sich in Richtung seines wichtigen Widerstands bei rund 0,297 US-Dollar. Ein Schlusskurs darüber könnte auf eine weitere Aufwärtsbewegung hindeuten. Die Zuversicht wird durch die neue Kooperation von Turbo Energy mit der Stellar Development Foundation und Taurus S.A. gestützt, um Finanzierungen für hybride Projekte im Bereich erneuerbare Energien zu tokenisieren. Gleichzeitig zeigen On-Chain- und Derivatedaten zunehmende Aktivitäten großer Marktteilnehme
Chiliz rutscht ab – Wale verkaufen, Marktinteresse bröckelt
Chiliz (CHZ) notiert am Donnerstag zur Zeit der Erstellung bei rund 0,032 US-Dollar, nachdem der Kurs zu Wochenbeginn am wichtigen Widerstand abgeprallt war. On-chain-Daten zeigen, dass Großinvestoren („Wale“) Bestände abbauen, während zugleich die soziale Dominanz sinkt – ein Hinweis auf nachlassendes Anlegerinteresse. Gleichzeitig deutet das technische Bild auf eine mögliche Korrektur hin, da die Bären kurzfristig tiefere Unterstützungen anvisieren.
UK-BIP wird einen leichten Anstieg verzeichnen, während die Märkte die Zinssenkung im Dezember im Auge behalten
Das Amt für nationale Statistiken des Vereinigten Königreichs wird am Donnerstag die vorläufigen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das dritte Quartal veröffentlichen. Wenn die Zahlen dem Marktkonsens entsprechen, hätte die britische Wirtschaft ihr Wachstumstempo mit annualisierten 1,4% beibehalten, was darauf hindeutet, dass das Momentum möglicherweise begonnen hat, ins Stocken zu geraten.
Das sollten Sie am Donnerstag, den 13. November, im Blick behalten:
Die Märkte bewerten enttäuschende Datenveröffentlichungen aus dem Vereinigten Königreich. Die Anleger werden im Laufe des Tages genau auf die Kommentare der Zentralbank-Politiker achten und auf Updates zu den US-Datenveröffentlichungen nach der Wiedereröffnung der Regierungsschließung warten.