• EUR/USD zog sich von den jüngsten Höchstständen über der 1,1800-Marke zurück.
  • Der US-Dollar konnte etwas Schwung gewinnen, unterstützt durch höhere Renditen.
  • Die Aufmerksamkeit des Marktes richtet sich nun auf die Veröffentlichung der US-NFP am Donnerstag.

Der Euro (EUR) beendete am Mittwoch eine neun Tage andauernde Gewinnserie, während EUR/USD in den Bereich von 1,1750 zurückging, nachdem am Dienstag neue Höchststände von 2025 nahe 1,1830 erreicht wurden. Der tägliche Rückgang des Paares war hauptsächlich auf die Erholung des US-Dollars (USD) zurückzuführen, obwohl auch überkaufte Bedingungen eine Rolle bei der plötzlichen Preisänderung spielten.

Politischer Druck auf die Fed

In der Zwischenzeit hatte Präsident Trumps erneute Kritik an Fed-Chef Jerome Powell, der für Zinssätze von "1% oder weniger" plädierte und der Fed-Führung Pflichtversäumnis vorwarf, keinen Einfluss auf den Greenback.

Geopolitik und Risikostimmung

Ein fragiler Waffenstillstand im Nahen Osten in der vergangenen Woche weckte eine erneute Risikobereitschaft, die den Dollar belastete und dem Euro sowie anderen risikobehafteten Währungen einen zusätzlichen Auftrieb gab.

Handelskonflikte bleiben im Vordergrund

Investoren bleiben vorsichtig, da die Frist für die US-Zollpause am 9. Juli näher rückt. In der Zwischenzeit verhandelt die Europäische Union (EU) aktiv über mehrere Handelsabkommen, einschließlich der Gespräche nach dem Brexit mit dem Vereinigten Königreich.

In diesem Zusammenhang sagte Präsident Trump, dass er nicht daran denke, die Frist für die Zölle am 9. Juli zu verschieben, und er sich nicht sicher sei, ob ein Abkommen mit Japan erreicht werden könne. Er erklärte jedoch, dass die USA ein Abkommen mit Vietnam getroffen hätten und hofften, dasselbe mit Indien zu tun.

Politikdivergenz bleibt auf der Hinterbühne

Die Federal Reserve (Fed) hielt die Zinsen im Juni bei 4,25%–4,50%, hob jedoch ihre Inflations- und Arbeitslosigkeitsprognosen aufgrund von tarifbedingten Kostendruck an, wobei das Dot-Plot weiterhin auf 50 Basispunkte Lockerung in diesem Jahr hindeutet.

Im Gegensatz dazu senkte die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang dieses Monats ihren Einlagenzinssatz auf 2,00%, wobei Präsidentin Christine Lagarde warnte, dass eine weitere Lockerung von einem klaren Rückgang der externen Nachfrage abhängen werde.

Marktpositionierung

CFTC-Daten bis zum 24. Juni zeigen, dass die spekulativen Netto-Long-Positionen in der Gemeinschaftswährung auf über 111,1K Kontrakte gestiegen sind, was den höchsten Stand seit Januar 2024 darstellt. Gleichzeitig stiegen die Netto-Short-Positionen der kommerziellen Händler auf 164,3K Kontrakte, ein Höchststand seit Dezember 2023. Das offene Interesse folgte dieser Bewegung und erreichte zweiwöchige Höchststände von etwa 762,6K Kontrakten.

Technische Niveaus

Der unmittelbare Widerstand liegt am 2025er Höchststand von 1,1829 (1. Juli). Ein Durchbruch darüber würde den September 2018 Höchststand bei 1,1815 (24. September) und das Juni 2018 Hoch bei 1,1852 (14. Juni) in den Fokus rücken.

Auf der Abwärtsseite liegt die erste Unterstützung am vorübergehenden 55-Tage-Simple-Moving-Average (SMA) bei 1,1410, gefolgt von dem wöchentlichen Tief bei 1,1210 (29. Mai) und dem Mai-Boden bei 1,1064 (12. Mai), alles vor der 1,1000-Marke.

Die Momentum-Indikatoren bleiben konstruktiv: Der Relative Strength Index (RSI) schwebt über 74 und deutet auf überkaufte Bedingungen hin, bietet jedoch auch weiteres Aufwärtspotenzial, während der Average Directional Index (ADX) nahe 31 auf einen sich verstärkenden Trend hinweist.

EUR/USD Tages-Chart

Längerer Ausblick

Sofern keine neuen geopolitischen oder makroökonomischen Schocks eintreten, scheint der Aufwärtstrend des Euros bereit zu sein, sich fortzusetzen, gestützt durch nachlassende Risikoaversion und die Aussicht auf eine Lockerung durch die Fed.

EZB - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.

In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.

Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.

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