• EUR/USD fiel am Freitag wieder unter 1,1200 und erreichte Vier-Wochen-Tiefs.
  • Der Greenback schloss die dritte Woche in Folge mit Gewinnen, da die Handelsängste nachließen.
  • Handelskonflikte stehen weiterhin im Mittelpunkt vor den bevorstehenden US-China-Gesprächen.

Der Euro (EUR) konnte gegen Ende der Woche etwas Stabilität zurückgewinnen, was zu einer täglichen Umkehrung im EUR/USD führte, nachdem er am Freitag früh unter die Marke von 1,1200 gefallen war, oder mehrwöchige Tiefststände. Die Erholung änderte jedoch nichts an der wöchentlichen Performance des Paares, das den dritten Rückgang in Folge verzeichnete.

Der heftige Ausverkauf im Paar und im Rest des Risiko-Universums fiel zeitgleich mit der markanten Erholung des US-Dollars (USD) im Zuge der wiederauflebenden Hoffnungen auf dem Handelsmarkt. Der US-Dollar-Index (DXY) konnte schließlich die psychologische Marke von 100,00 überwinden, obwohl unklar bleibt, wie nachhaltig dieser Ausbruch ist.

Ein Funke Hoffnung auf dem Handelsmarkt

Die laufende Korrektur im EUR/USD bleibt bestehen, nachdem die Höchststände nach der EZB-Sitzung im April um 1,1570 erreicht wurden. Die Bewegung erfolgte ausschließlich als Reaktion auf die Wende im Greenback, die wiederum durch das Fehlen von Ankündigungen zu neuen Zöllen sowie eine konstruktivere Haltung des Weißen Hauses ausgelöst wurde.

In diesem Zusammenhang kündigte Präsident Trump am Donnerstag ein Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich (UK) an. Die Vereinigten Staaten (US) haben sich bereit erklärt, die Einfuhrzölle auf eine begrenzte Anzahl britischer Fahrzeuge zu senken und bestimmten Stahl- und Aluminiumprodukten den zollfreien Zugang zum Land zu gewähren, als Teil eines neuen bilateralen Abkommens mit dem Vereinigten Königreich. Diese Regelung verringert den Druck auf wichtige britische Sektoren, nachdem Präsident Donald Trump zu Beginn des Jahres Zölle wieder eingeführt hatte, obwohl ein Zoll von 10% auf die meisten britischen Waren bestehen bleibt, was den Gesamtumfang der Erleichterung einschränkt.

Zusätzlich zur allgemeinen Optimismus werden sich hochrangige US- und chinesische Beamte an diesem Wochenende in der Schweiz zu Verhandlungen treffen.

Die anhaltenden Handelskonflikte zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, zusammen mit Präsident Trumps jüngster Entscheidung, Zölle auf mehrere andere Länder zu erheben, haben die globalen Lieferketten gestört, die Finanzmärkte erschüttert und Bedenken über eine mögliche Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums geweckt.

Politikdivergenz setzt den Euro unter Druck

Die divergierenden Ausblicke der Zentralbanken bleiben ein zentrales Element für die Underperformance des Euros. Während die Federal Reserve (Fed) diese Woche ihren Leitzins stabil hielt, bekräftigte sie ihre datengestützte hawkische Neigung.

Im Gegensatz dazu senkte die Europäische Zentralbank (EZB) im letzten Monat um 25 Basispunkte – die zweite Senkung in drei Sitzungen – und brachte ihren Leitzins auf 2,25%. Die Märkte preisen nun eine weitere Senkung bereits im Juni ein, was die sich vergrößernde transatlantische geldpolitische Kluft unterstreicht.

Technischer Ausblick: Starker Widerstand steht bevor

EUR/USD bleibt unter seinem Hoch von 1,1572 (21. April) begrenzt. Darüber hinaus liegt der wichtige Widerstand bei der psychologisch wichtigen Marke von 1,1600 und dem Höchststand von 1,1692 im Oktober 2021.

Auf der Abwärtsseite liegt die kurzfristige Unterstützung beim 55-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,1005, mit tieferer Unterstützung beim bedeutenderen 200-Tage-SMA bei 1,0791 und dem wöchentlichen Tief bei 1,0732 (27. März).

Momentum-Indikatoren deuten darauf hin, dass weitere Korrekturbewegungen bevorstehen könnten. Der Relative Strength Index (RSI) ist auf neutrale Territorien nahe 52 gefallen, während der Average Directional Index (ADX) nahe 41 auf ein starkes, aber potenziell erschöpftes Trendmomentum hinweist.

EUR/USD Tageschart

Ausblick: Tauziehen?

Der Weg des Euros bleibt durch konkurrierende Kräfte getrübt. Spekulative Positionierungen und ein verbessertes globales Handelsklima bieten Unterstützung, aber die sich vergrößernde Kluft zwischen der Fed und der EZB sowie die Widerstandsfähigkeit des Dollars könnten weiterhin auf die Gemeinschaftswährung drücken. Da die Entscheidungen der Zentralbanken und Handelsentwicklungen die Schlagzeilen bestimmen werden, dürfte EUR/USD kurzfristig volatil und reaktiv bleiben.

EZB FAQs

Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.

In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.

Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.

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