- Gold erreicht am Montag ein neues Allzeithoch in einem unterstützenden fundamentalen Umfeld.
- Wetten auf Zinssenkungen der Fed und die US-Regierungsstilllegung stützen das Edelmetall.
- Bullen ignorieren einen festeren USD, das Risikobereitschafts-Umfeld und überkaufte Bedingungen.
Gold (XAU/USD) hält sich mit seinen starken intraday-Gewinnen komfortabel über der Marke von 3.900 USD, nahe dem Allzeithoch, das am Montagmorgen erreicht wurde, und scheint bereit zu sein, weiter zu steigen, unterstützt von einem positiven fundamentalen Umfeld. Die wachsende Akzeptanz, dass die US-Notenbank (Fed) die Kreditkosten in diesem Jahr noch zweimal senken wird, war ein Schlüsselfaktor, der die Ströme in das renditeschwache gelbe Metall lenkt. Darüber hinaus hält die laufende US-Regierungsstilllegung die Nachfrage nach sicherem Gold aufgrund steigender Handels- und geopolitischer Spannungen aufrecht.
In der Zwischenzeit wurde die fiskalisch orientierte Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) Japans gewählt und wird die nächste Premierministerin. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank of Japan (BoJ) die Zinserhöhungen weiter hinauszögert, und stellt einen weiteren Faktor dar, der den Goldpreis stützt. Darüber hinaus trägt technisches Kaufen über der Marke von 3.900 USD zum Momentum bei, das anscheinend von einem insgesamt festeren US-Dollar (USD) und der vorherrschenden Risikobereitschaft unberührt bleibt. Dies unterstützt die Argumentation für eine weitere Aufwärtsbewegung des XAU/USD-Paares.
Daily Digest Marktbewegungen: Goldkäufe bleiben ungebrochen in einem unterstützenden fundamentalen Umfeld
- Laut dem CME FedWatch-Tool liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank im Oktober und Dezember bei 95% bzw. 83%. Dies war ein Schlüsselfaktor, der die rekordverdächtige Rallye im zinslosen Gold seit Anfang September anheizte.
- Das Weiße Haus könnte zu Massenentlassungen von Bundesangestellten greifen, wenn US-Präsident Donald Trump zu dem Schluss kommt, dass die Verhandlungen mit den kongressdemokratischen Abgeordneten zur Beendigung einer teilweisen Regierungsstilllegung auf ein totes Gleis geraten sind. Dies fügt eine Schicht Unsicherheit hinzu und kommt dem sicheren Hafen zugute.
- Die Wahl von Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der Liberaldemokratischen Partei Japans in einer Stichwahl am Samstag erhöhte die Chancen, dass die Bank of Japan in diesem Monat keine Zinserhöhungen vornimmt. Dies wiederum gibt dem XAU/USD-Paar einen zusätzlichen Schub und trägt zum Anstieg bei.
- In der Zwischenzeit lasten die Erwartungen an expansivere Wirtschaftspolitik schwer auf dem japanischen Yen, was wiederum dem US-Dollar einen starken Auftrieb verleiht. Dies könnte zusammen mit der optimistischen Marktstimmung als Gegenwind für das sichere Edelmetall wirken, das weiterhin überkauft ist.
- Wichtige US-Makrodaten, die zu Beginn eines neuen Monats veröffentlicht werden sollten, wurden aufgrund der Schließung der US-Regierung verschoben. Dennoch könnten Reden von einflussreichen FOMC-Mitgliedern den USD antreiben und dem Rohstoff später während der US-Sitzung kurzfristigen Schwung verleihen.
- Auf geopolitischer Ebene startete Russland am Sonntag einen weiteren Angriff mit Raketen und Drohnen auf die Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass der nächtliche Angriff über 50 Raketen und etwa 500 Angriffs-Drohnen aus Russland in Richtung seines Landes abfeuerte.
- US-Präsident Donald Trump forderte am Montag Israel und Hamas auf, beim Gaza-Friedensplan „schnell zu handeln“ und warnte, dass ein Versagen dazu „massive Blutvergießen“ nach sich ziehen könnte. Dies hält die geopolitischen Risiken im Spiel und deutet darauf hin, dass der Weg des geringsten Widerstands für den Rohstoff nach oben führt.
Gold scheint bereit zu sein, weiter zu steigen, solange es über der Marke von 3.900 USD bleibt

Aus technischer Sicht könnte der starke Anstieg am Montag über die 3.900 USD-Marke als neuer Auslöser für die XAU/USD-Bullen angesehen werden und die kurzfristige positive Perspektive bestätigen. Dennoch liegt der tägliche Relative Strength Index (RSI) gut über der 70-Marke und zeigt überkaufte Bedingungen an, was eine gewisse Vorsicht bei der Positionierung für weitere Gewinne rechtfertigt.
Auf der anderen Seite könnte ein korrigierender Pullback nun als Kaufgelegenheit angesehen werden und in der Nähe des Bereichs von 3.900-3.895 USD begrenzt bleiben. Ein überzeugender Durchbruch darunter könnte einige technische Verkäufe auslösen und den Goldpreis in die Nähe der relevanten Unterstützung im Bereich von 3.865-3.863 USD oder dem 100-Stunden-Simple Moving Average (SMA) ziehen. Letzterer nähert sich einer aufsteigenden Trendlinie, die von den unter 3.800 USD berührten Niveaus vom letzten Dienstag ausgeht und als entscheidender Wendepunkt fungieren sollte.
Fed - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Die Federal Reserve (Fed) steuert die US-Geldpolitik mit zwei klaren Zielen: Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Dabei nutzt die Notenbank Zinssätze als Hauptinstrument. Höhere Zinsen stärken den US-Dollar, da sie die USA für internationale Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Greenback.
Die Federal Reserve (Fed) hält jährlich acht geldpolitische Sitzungen ab, bei denen das Federal Open Market Committee (FOMC) die wirtschaftliche Lage beurteilt und geldpolitische Entscheidungen trifft. Das FOMC besteht aus zwölf Mitgliedern – den sieben Mitgliedern des Gouverneursrats, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank of New York und vier der elf übrigen regionalen Notenbankpräsidenten, die auf Jahresbasis rotieren.
In Zeiten schwerer Wirtschaftskrisen, wie etwa 2008 während der Finanzkrise, greift die Federal Reserve oft auf QE zurück. Dies bedeutet, dass die Fed massiv Anleihen kauft, um Liquidität bereitzustellen. Diese expansive Geldpolitik schwächt den Dollar, da das zusätzliche Geld die Währung verwässert und das Vertrauen der Investoren mindert.
Quantitative Straffung (QT) ist der umgekehrte Prozess von QE, bei dem die US-Notenbank aufhört, Anleihen von Finanzinstituten zu kaufen und das Kapital aus fällig werdenden Anleihen nicht reinvestiert, um neue Anleihen zu kaufen. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Wert des US-Dollars aus.
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