- EUR/USD überwand die Hürde von 1,1600 und erreichte am Donnerstag neue Mehrjahreshöhen.
- Der US-Dollar fiel auf mehr als dreijährige Tiefststände aufgrund von Daten und Handelsunsicherheiten.
- Die EZB-Vertreterin Schnabel sagte, die Geldpolitik der Bank sei in einer "guten Position".
Der Euro (EUR) setzte seinen wöchentlichen Aufwärtstrend am Donnerstag fort und stieg zu frischen Mehrjahreshöhen gegenüber einem insgesamt schwächeren US-Dollar (USD).
Tatsächlich stieg EUR/USD in den Bereich von 1,1630, zum ersten Mal seit Oktober 2021, während der US-Dollar-Index (DXY) weiter unter die wichtige Marke von 98,00 fiel, belastet durch fallende Renditen über verschiedene Zeiträume und das Fehlen konkreter Fortschritte an der Handelsfront.
Handelsdétente hebt Risikoappetit
Die Märkte verdauten weiterhin den erneuten Dialog zwischen den USA und China. Tatsächlich haben sich Vertreter beider Seiten seit Montag in London getroffen, um auf einen möglichen Handelsfrieden hinzuarbeiten. US-Präsident Donald Trump beschrieb die Vereinbarung am Mittwoch als "abgeschlossen" und bemerkte, dass Peking sich verpflichtet hatte, Magnete und seltene Erden im Rahmen des neuen Rahmens zu liefern.
Das Weiße Haus bestätigte, dass das Abkommen Washington erlaubt, einen kumulierten Zoll von 55% auf chinesische Waren zu erheben, aufgeteilt in eine 10%ige "reziproke" Abgabe, eine 20%ige Steuer, die auf den Fentanyl-Handel abzielt, und eine 25%ige Abgabe zur Bekämpfung bestehender Handelsbarrieren. Im Gegenzug würde Peking eine 10%ige Steuer auf US-Importe erheben.
Monetäre Divergenz im Fokus
Über die Handelsentwicklungen hinaus setzten divergierende geldpolitische Wege der Zentralbanken weiterhin Impulse für die FX-Stimmung.
Im Mai hielt die Federal Reserve (Fed) die Zinsen stabil und behielt eine datengestützte Haltung angesichts disinflationärer Trends und nachlassender US-Indikatoren bei. Marktteilnehmer sehen nun eine wachsende Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bis September, gefolgt von steigenden Chancen auf eine zusätzliche Senkung im Oktober.
Im Gegensatz dazu senkte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagenzins am vergangenen Donnerstag um 25 Basispunkte und senkte den Zinssatz für die Einlagenfazilität auf 2,00%. Die Botschaft kam jedoch in einem unerwartet hawkischen Ton.
Tatsächlich schloss Präsidentin Christine Lagarde eine weitere sofortige Lockerung aus und deutete an, dass nur eine signifikante Verschlechterung der Handelsbedingungen eine Neubewertung auslösen würde. Aufgestockte Wachstumsprognosen trugen zur vorsichtigen Zuversicht der EZB bei.
Spekulanten setzen auf Euro-Stärke
CFTC-Daten bis zum 3. Juni zeigten einen Anstieg der Netto-Long-Positionen auf die Einzelwährung auf etwa 82,8K Kontrakte, den höchsten Stand seit drei Wochen. Das Open Interest stieg unterdessen auf über 781K Kontrakte, das stärkste Niveau seit 2021. Darüber hinaus erhöhten kommerzielle Hedger ihre Short-Exposition auf fast 138,3K Kontrakte, was auf institutionelle Nachfrage nach Absicherung gegen Rückgänge hinweist.
Wichtige technische Niveaus
EUR/USD bleibt komfortabel über seinem 200-Tage-SMA bei 1,0828 und bewahrt seine bullische mittelfristige Struktur.
Unmittelbarer Widerstand liegt beim 2025-Hoch von 1,1631 (12. Juni), gefolgt vom Hoch von Oktober 2021 bei 1,1692 (28. Oktober) und der Marke von 1,1700.
Zwischenunterstützung wird beim 55-Tage-SMA bei 1,1264 gesehen, vor dem wöchentlichen Tief von 1,1210 (29. Mai) und dem Mai-Boden bei 1,1064 (12. Mai).
Momentum-Indikatoren zeigen ein gemischtes Bild. Der Average Directional Index (ADX), der nahe 18 schwebt, deutet auf eine fehlende Trendstärke hin, während der Relative Strength Index (RSI) über 66 weiterhin auf eine Aufwärtsneigung signalisiert.
AUD/USD Tageschart
Was zu beobachten ist
Auf der Datenseite warten die Märkte auf den endgültigen Inflationsbericht Deutschlands am 13. Juni, gefolgt von den Handelsbilanz- und Industrieproduktionszahlen der Eurozone.
EZB FAQs
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.
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