• EUR/USD stieg auf Drei-Tages-Hochs und richtete den Fokus auf die 1,1700-Marke.
  • Der US-Dollar behielt seine dovishe Haltung bei und fiel auf Drei-Tages-Tiefs.
  • Eine weitere Revision der US-Q2-BIP-Daten überraschte positiv.

Der Euro (EUR) setzte seine Erholung am Donnerstag fort, wobei EUR/USD näher an die 1,1700-Marke rückte und frische Drei-Tages-Hochs markierte.

Die Bewegung kam, als der US-Dollar (USD) nachgab, wobei der US-Dollar-Index (DXY) unter 98,00 auf Mehrtagestiefs fiel. Händler setzten auf Wetten auf Zinssenkungen der Fed, während politische Spannungen rund um Trumps Konflikte mit der Federal Reserve (Fed) den Greenback unter Druck hielten.

Handels Spannungen kühlen sich ab, aber Zölle bleiben schmerzhaft

Die globalen Handelsängste ließen nach, als Washington und Peking zustimmten, ihren Waffenstillstand um 90 Tage zu verlängern. Präsident Trump verschob die Zollanhebungen bis zum 10. November, während China gegenseitige Schritte versprach. Dennoch bleiben die Zölle mit 30% auf chinesische Waren, die in die USA gelangen, und 10% auf US-Waren, die in die andere Richtung gehen, hoch.

In der Zwischenzeit erzielten die USA und die EU einen Deal: Washington führte einen Zoll von 15% auf die meisten europäischen Importe ein, während Brüssel die Abgaben auf US-Industriwaren abschaffte und den Zugang für amerikanische Agrar- und Meeresfrüchteexporte erweiterte. Eine Senkung der US-Zölle auf europäische Autos könnte folgen, abhängig von neuer EU-Gesetzgebung.

Französische Politik wieder im Fokus

In Europa richtet sich die Aufmerksamkeit auf Frankreich, wo Premierminister François Bayrou am 8. September eine Vertrauensabstimmung über seinen Haushaltsplan erwartet. Da die Oppositionsparteien, von der Nationalen Rallye bis zu den Grünen und Sozialisten, Unterstützung verweigern, sieht sich seine Minderheitsregierung in einer prekären Lage. Eine Niederlage könnte Präsident Emmanuel Macron zwingen, einen neuen Premierminister zu ernennen, Bayrou als geschäftsführenden Minister im Amt zu belassen oder sogar Neuwahlen anzusetzen.

Fed: Alles dreht sich um die Daten

Die Federal Reserve hielt die Zinsen bei ihrer letzten Sitzung stabil, wobei Vorsitzender Jerome Powell einen ausgewogenen Ton anschlug. Er wies auf Risiken für den Arbeitsmarkt hin, betonte jedoch, dass die Inflation noch nicht das Zielniveau erreicht hat, was die Tür für eine Senkung bereits im September weit öffnet. Investoren beobachten nun die Nonfarm Payrolls (NFP) für August am 5. September und frische Inflationszahlen in der folgenden Woche, um die nächste Entscheidung der Fed abzuschätzen.

EZB: Ruhig bleiben

Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich entspannter. Präsidentin Christine Lagarde beschrieb das Wachstum in der Eurozone als "solide, wenn auch etwas besser", was signalisiert, dass es keinen Eilbedarf für Zinssenkungen gibt. Die Märkte erwarten, dass die EZB bis 2025 stabil bleibt, wobei die erste Senkung erst im Frühjahr 2026 erwartet wird.

Spekulanten erweitern ihre bullische Positionierung

Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zeigten, dass die Netto-Long-Positionen im Euro auf ein Drei-Wochen-Hoch von 118,7K Kontrakten stiegen, während institutionelle Short-Positionen auf ein Zwei-Wochen-Tief zurückgingen. Das Open Interest stieg in der zweiten Woche, was auf eine stärkere Überzeugung in der Positionierung hinweist.

Technisches Bild: EUR/USD bleibt eingeengt

EUR/USD zeigt etwas Momentum, bleibt jedoch in der Konsolidierung stecken. Auf der Oberseite liegt der Widerstand beim August-Hoch von 1,1742 (22. August). Ein Durchbruch dort würde den Weg zu 1,1788 (24. Juli) und der Obergrenze von 1,1830 (1. Juli) öffnen. Ein stärkerer Anstieg könnte sogar das September-2021-Hoch bei 1,1909 anvisieren, knapp unter der großen 1,2000-Marke.

Auf der Unterseite liegt die erste Unterstützung beim 100-Tage-Simple-Moving-Average (SMA) bei 1,1502, gefolgt vom August-Tief bei 1,1391 (1. August) und der wöchentlichen Basis bei 1,1210 (29. Mai).

Die Momentumsignale sind gemischt: Der Relative Strength Index (RSI) liegt knapp über 50 und deutet auf eine leichte Aufwärtsneigung hin, während der Average Directional Index (ADX) unter 11 zeigt, dass der Trend schwach ist.

EUR/USD Tageschart

Kurzfristige Aussicht

Für den Moment sieht es so aus, als würde EUR/USD in seiner Spanne von 1,14 bis 1,18 bleiben. Ein Ausbruch wird einen frischen Katalysator benötigen – sei es neue Signale von der Fed oder eine weitere Wendung im Handel. Bis dahin wird der Dollar wahrscheinlich weiterhin das Sagen haben.

EZB - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.

In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.

Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.

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