- EUR/USD konnte die Verluste verringern und den Tag nahezu unverändert beenden.
- Der US-Dollar gab seinen anfänglichen starken Anstieg auf und fiel schließlich leicht zurück.
- Die Aufmerksamkeit der Märkte richtet sich nun auf die US-Q2-BIP-Daten und die wöchentlichen Erstanträge.
Der Euro (EUR) erholte sich am Mittwoch, wobei EUR/USD die Zone von 1,1640 zurückeroberte, nachdem er zuvor im Laufe des Tages auf drei-Wochen-Tiefs nahe 1,1570 gefallen war. Diese Bewegung kam, als der US-Dollar (USD) einen Teil seiner frühen Stärke verlor, obwohl die Anleger vorsichtig in Bezug auf die Unabhängigkeit der Fed und die bevorstehenden US-Daten blieben.
Handels Spannungen kühlen sich ab, aber Zölle bleiben schmerzhaft
Globale Handels Sorgen haben sich vorerst beruhigt. Washington und Peking einigten sich darauf, ihren Waffenstillstand um 90 Tage zu verlängern, wobei Präsident Trump die Zoll Erhöhungen bis zum 10. November verschob, während China gegenseitige Schritte versprach. Dennoch bleiben die Zölle mit 30% auf chinesische Waren, die in die USA gehen, und 10% in die andere Richtung hoch.
In der Zwischenzeit haben die USA und die EU einen Kompromiss erzielt. Washington verhängte einen Zoll von 15% auf die meisten europäischen Importe, während Brüssel zustimmte, die Abgaben auf US-Industriwaren abzuschaffen und den Zugang für amerikanische Agrar- und Meeresfrüchte-Exporte zu erweitern. Eine Senkung der US-Zölle auf europäische Autos ist weiterhin möglich, jedoch nur, nachdem neue EU-Gesetzgebung den Weg frei macht.
Französische Politik wieder im Spiel
In Europa liegt der Fokus ganz auf Frankreich, wo Premierminister François Bayrou am 8. September eine Vertrauensabstimmung über seinen Haushaltsplan erwartet. Oppositionsparteien von der rechtsextremen Nationalen Rallye bis zu den Grünen und Sozialisten haben bereits erklärt, dass sie ihn nicht unterstützen werden, was seine Minderheitsregierung in eine unsichere Lage bringt. Wenn er verliert, könnte Präsident Emmanuel Macron einen neuen Premierminister ernennen, Bayrou in einer Übergangsrolle belassen oder sogar Neuwahlen ansetzen.
Fed: Warten auf die Daten
Die Federal Reserve (Fed) hielt die Zinsen bei ihrer letzten Sitzung stabil, wobei Vorsitzender Jerome Powell einen ausgewogenen Ton anschlug. Er warnte vor wachsenden Risiken für den Arbeitsmarkt, während er feststellte, dass die Inflation noch nicht das Ziel erreicht hat, und hielt die Tür für eine Zinssenkung bereits nächsten Monat weit offen. Die Anleger konzentrieren sich nun intensiv auf die August Nonfarm Payrolls (NFP), die am 5. September fällig sind, und auf frische Inflationszahlen in der folgenden Woche, um die nächste Entscheidung der Fed zu beurteilen.
EZB: Keine Eile
Die Europäische Zentralbank (EZB) hingegen nimmt eine ruhigere Haltung ein. Präsidentin Christine Lagarde beschrieb das Wachstum in der Eurozone als "solide, wenn auch etwas besser" und signalisiert damit keine Dringlichkeit zur Lockerung. Die Märkte erwarten, dass die EZB die Zinsen bis weit ins Jahr 2025 stabil hält, wobei die erste Senkung für das Frühjahr 2026 eingeplant ist.
Spekulanten erhöhen bullische Wetten
Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zeigten, dass die Netto-Long-Positionen im Euro auf ein Drei-Wochen-Hoch von fast 118,7K Kontrakten gestiegen sind, während institutionelle Short-Positionen auf ein Zwei-Wochen-Tief gesenkt wurden. Das Open Interest stieg auch in der zweiten Woche in Folge, was auf eine festere Überzeugung in der Positionierung hindeutet.
Technische Landschaft
EUR/USD zeigt Anzeichen von Leben, bleibt jedoch in der Konsolidierung stecken. Auf der Oberseite liegt der Widerstand bei dem August-Hoch von 1,1742 (22. August). Das Überwinden dieses Niveaus könnte den Weg in Richtung 1,1788 (24. Juli) und die 2025er Obergrenze bei 1,1830 (1. Juli) ebnen. Ein stärkerer Anstieg könnte sogar die Tür zum September 2021-Hoch bei 1,1909 öffnen, das nur knapp unter der psychologischen Marke von 1,2000 liegt.
Interim Unterstützung liegt am 100-Tage-Simple-Moving-Average (SMA) bei 1,1502, vor dem August-Tief bei 1,1391 (1. August) und der wöchentlichen Basis bei 1,1210 (29. Mai).
Die Momentum-Indikatoren bleiben gemischt: Der Relative Strength Index (RSI) liegt knapp über 50 und deutet auf ein mildes Aufwärtspotenzial hin, während der Average Directional Index (ADX) unter 11 liegt, was das Fehlen eines klaren Trends unterstreicht.
EUR/USD Tageschart

Gesamtbild
Bisher sieht es so aus, als würde EUR/USD im Konsolidierungsmodus bleiben. Ein Katalysator wird benötigt, um die Spanne zu durchbrechen – sei es frische Hinweise von der Fed oder neue Handelsüberschriften. Bis dahin wird der Dollar wahrscheinlich die Oberhand bei der Festlegung des Tons behalten.
Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.
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