- EUR/USD fiel weiter und brach unter die Unterstützung bei 1,1600.
- Der US-Dollar stieg auf Mehrtageshochs und baute die Gewinne vom Freitag aus.
- Die Aufmerksamkeit der Investoren richtet sich nun auf den US-VPI und Trumps Handelsfrist.
Der Euro (EUR) verlor weiter an Momentum zu Beginn der neuen Handelswoche, was EUR/USD dazu veranlasste, unter die Unterstützung bei 1,1600 zu fallen, dreitägige Tiefststände zu erreichen und mit seinem vorübergehenden 55-Tage-SMA zu spielen.
Der US-Dollar (USD) hingegen stieg deutlich an und baute die Erholung vom Freitag aus, während sich die Marktteilnehmer auf die bevorstehende Veröffentlichung der US-Inflationszahlen, die am Dienstag vom Verbraucherpreisindex (VPI) verfolgt werden, vorbereiteten.
Darüber hinaus tritt am Dienstag auch die Handelsfrist zwischen den USA und China in Kraft, was zur allgemeinen Vorsicht im risikobehafteten Umfeld beiträgt.
Optimismus über Handelsabkommen schwindet schnell
Die anfängliche Erleichterung über das frisch unterzeichnete US-EU-Abkommen—das die meisten europäischen Exportzölle von einst bedrohten 30 % auf 15 % senkt—hat schnell nachgelassen. Luft- und Raumfahrt, Halbleiter und Agrarprodukte blieben von den neuen Abgaben verschont, während Stahl und Aluminium weiterhin mit 50 % besteuert werden. Im Gegenzug verpflichtete sich Europa, Waren im Wert von 750 Milliarden USD an US-Energie zu kaufen, die Verteidigungsaufträge zu erhöhen und mehr als 600 Milliarden USD in amerikanische Investitionen zu lenken.
Berlin und Paris äußerten schnell Skepsis: Der deutsche Kanzler Friedrich Merz warnte, das Abkommen würde einen bereits fragilen Industriesektor belasten, während der französische Präsident Emmanuel Macron es als einen "dunklen Tag" für den Kontinent bezeichnete.
Zwei Zollkonflikte
Die Handelspolitik dominiert weiterhin den Markt. Am 7. August traten Präsident Trumps "reziproke" Zölle auf Importe aus 69 Partnerländern in Kraft, die innerhalb einer Woche auf zwischen 10 % und 41 % angehoben wurden, begleitet von Drohungen mit strengeren Maßnahmen gegen Russland, sollte der Ukraine-Konflikt anhalten.
Bis zum 12. August muss er entscheiden, ob er den Zollstillstand mit Peking verlängert oder die Abgaben auf dreistellige Werte zurückkehren lässt—was das Risiko einer umfassenden Handelskriegsrückkehr birgt.
Zentralbanken: Pulver trocken halten
Die Federal Reserve (Fed) ließ die Politik bei ihrem letzten Treffen unverändert, während Vorsitzender Jerome Powell einen vorsichtigen Ton anschlug, trotz abweichender Meinungen von den Gouverneuren Waller und Bowman.
In Frankfurt bezeichnete EZB-Präsidentin Christine Lagarde das Wachstum als "solide, wenn auch etwas besser", doch die Geldmärkte haben bereits die Erwartungen für eine erste Zinssenkung auf den Frühling 2026 verschoben.
Spekulanten reduzieren Euro-Positionen
Spekulanten haben ihre Netto-Long-Positionen auf fünf-Wochen-Tiefs nahe 116K Kontrakten reduziert, während kommerzielle Akteure auch ihre Netto-Short-Positionen auf etwa 163,5K Kontrakte, oder Multi-Wochen-Tiefs, verringert haben. Darüber hinaus fiel das offene Interesse auf ein Vier-Wochen-Tief von etwa 828,3K Kontrakten.

Wichtige Niveaus
Der Widerstand liegt am Wochenhoch von 1,1788 (24. Juli), gefolgt von der 2025er Obergrenze von 1,1830 (1. Juli) und dem September 2021-Hoch bei 1,1909 (3. September), allesamt vor der psychologischen Marke von 1,2000.
Auf der anderen Seite beginnt die Unterstützung am Augusttief von 1,1391 (1. August), gestützt durch den vorläufigen 100-Tage-SMA, und vor dem wöchentlichen Tief bei 1,1210 (29. Mai).
Die Momentumsignale sind gemischt: Der Relative Strength Index (RSI) ist unter die 50-Marke gefallen, was auf weiteres Verlustpotenzial hindeutet, während ein Average Directional Index (ADX) nahe 17 auf einen weiterhin unentschlossenen Trend hinweist.
EUR/USD Tageschart

Ausblick: Konsolidierungsmodus
EUR/USD scheint weiterhin innerhalb bekannter Bereiche zu handeln, es sei denn, die Fed überrascht dovish oder die Handelskonflikte entspannen sich deutlich, wobei die Stimmung rund um den Greenback wahrscheinlich den nächsten bedeutenden Schritt antreibt.
Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.
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