- EUR/USD zog sich von mehrtägigen Höchstständen nahe der 1,1700-Marke zurück.
- Der US-Dollar verzeichnete moderate Gewinne angesichts von Handelsunsicherheiten und Gerüchten über die Fed.
- Berichte scheinen FOMC-Gouverneur C. Waller als Nachfolger von Powell an der Fed zu favorisieren.
Der Euro (EUR) ließ am Donnerstag einen Teil seiner wöchentlichen Erholung gegenüber dem US-Dollar (USD) hinter sich, da EUR/USD kurz nach Erreichen neuer Höchststände um 1,1700 unter erneuten Verkaufsdruck geriet.
Spekulationen, dass FOMC-Gouverneur Christopher Waller der nächste Fed-Chef sein könnte, führten zu einem moderat stärkeren Greenback, und anhaltende Unsicherheiten an der Handelsfront trugen ebenfalls zum Anstieg des US-Dollars bei.
Erleichterung im Handelsrahmen bereits am Abklingen
Die frühere Optimismus über das neu unterzeichnete US-EU-Abkommen – unter dem die meisten europäischen Exporte nun mit einer Gebühr von 15% anstelle der einst drohenden 30% belegt werden – hat schnell nachgelassen. Luft- und Raumfahrt, Halbleiter und Agrarprodukte blieben von den neuen Abgaben verschont, während Stahl und Aluminium weiterhin mit 50% besteuert werden. Im Gegenzug verpflichtete sich Europa, 750 Milliarden Dollar US-Energie zu kaufen, seine Verteidigungsaufträge auszuweiten und mehr als 600 Milliarden Dollar in amerikanische Investitionen zu lenken.
Berlin und Paris waren unbeeindruckt: Deutschlands Kanzler Friedrich Merz warnte, das Abkommen drücke eine bereits fragile Produktionsbasis, während Frankreichs Präsident Emmanuel Macron es als einen "dunklen Tag" für den Kontinent bezeichnete.
Tarifkalender: 7. August und 12. August
Die Handelspolitik bleibt im Vordergrund. Am 7. August treten Präsident Trumps "gegenseitige" Zölle auf Importe aus 69 Partnerländern in Kraft, die die Abgaben innerhalb einer Woche auf zwischen 10% und 41% erhöhen und härtere Maßnahmen gegen Russland androhen, falls der Krieg in der Ukraine andauert.
Bis zum 12. August muss er auch entscheiden, ob er den Waffenstillstand mit Peking verlängern oder die Zölle auf dreistellige Werte zurückführen will – ein Ergebnis, das einen vollwertigen Handelskrieg neu entfachen könnte.
Zentralbanken halten sich zurück
Die Federal Reserve (Fed) hielt ihre Politik bei der letzten Sitzung unverändert, wobei Vorsitzender Jerome Powell einen vorsichtigen Ton anschlug, während die Gouverneure Waller und Bowman dagegen stimmten.
Über den Atlantik hinweg beschrieb die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, das Wachstum als "solide, wenn auch etwas besser", doch die Geldmärkte haben bereits die erste Zinssenkung für den Frühling 2026 eingepreist.
Spekulanten reduzieren EUR-Longs
CFTC-Daten für die Woche bis zum 29. Juli zeigten, dass die Netto-Longs in der Gemeinschaftswährung auf etwa 123,3K Kontrakte, oder Drei-Wochen-Tiefs, gesenkt wurden, während die Netto-Shorts institutioneller Händler auf etwa 175,8K Kontrakte zurückgingen. Darüber hinaus sank das offene Interesse zum ersten Mal seit sechs Wochen und beträgt nun etwa 828,6K.
Wichtige technische Niveaus im Fokus
Widerstand wartet beim Wochenhoch von 1,1788 (24. Juli), gefolgt vom Hoch von 1,1830 aus 2025 (1. Juli). Darüber hinaus gibt es das September-2021-Hoch bei 1,1909 (3. September) und die psychologische Linie von 1,2000.
Unterstützung beginnt am August-Tief von 1,1391 (1. August), das anscheinend durch den vorläufigen 100-Tage-Durchschnitt gestützt wird, und geht dem wöchentlichen Boden bei 1,1210 (29. Mai) voraus.
In Bezug auf das Momentum sinkt der Relative Strength Index (RSI) auf etwa 52, was auf weitere Gewinne hindeutet, obwohl ein Average Directional Index (ADX) nahe 19 weiterhin einen unentschlossenen Trend signalisiert.
EUR/USD Tageschart

Ausblick: Range-bound-Thema bleibt bestehen
In Ermangelung eines dovishen Schocks von der Fed oder einer echten Entspannung der Handels Spannungen scheint EUR/USD derzeit bereit zu sein, sein konsolidierendes Schema beizubehalten, wobei die Stimmung rund um den US-Dollar wahrscheinlich den nächsten entscheidenden Schritt diktiert.
EZB - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.
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