• AUD/USD setzte seinen Rückgang fort und erreichte am Donnerstag die Zone von 0,6450.
  • Der US-Dollar konzentrierte sich wieder auf die Oberseite, gestützt durch solide US-Datenveröffentlichungen.
  • Der australische Arbeitsmarktbericht kühlte sich im Juni weiter ab.

Der Australische Dollar (AUD) kehrte schnell die Optimismus vom Mittwoch gegenüber dem US-Dollar (USD) um und ließ AUD/USD wieder unter die wichtige Marke von 0,6500 fallen, wobei am Donnerstag neue Drei-Wochen-Tiefs erreicht wurden.

Zusätzlich zur schlechten Stimmung rund um die australische Währung konnte der inländische Arbeitsmarktbericht keine Euphorie entfachen, nachdem die Arbeitslosenquote auf 4,3% gestiegen war, die Beschäftigungsänderung nur um mageren 2.000 Personen zunahm und die Beteiligungsquote leicht auf 67,1% anstieg. Weitere Daten zeigten, dass die Verbraucherinflationserwartungen im Juli auf 4,7% (von 5,0%) zurückgingen.

RBA’s Drahtseilakt

Zu Beginn dieses Monats hat die Reserve Bank of Australia (RBA) die Erwartungen enttäuscht, indem sie ihren Leitzins bei 3,85% hielt. Während die Mehrheit von sechs Vorstandsmitgliedern dafür war, die Zinsen konstant zu halten, stimmten drei dagegen und forderten eine sofortige Senkung um 25 Basispunkte. In einer gespaltenen Entscheidung führte Gouverneurin Michele Bullock dies mehr auf "Timing, nicht Richtung" zurück.

Seitdem hat Bullock angedeutet, dass, wenn die Inflation im Q2 nahe den Prognosen liegt, Zinssenkungen folgen werden.

Die Terminmärkte haben dieses Signal aufgegriffen und preisen nun eine Wahrscheinlichkeit von etwa 90% für eine Lockerung im August ein, während sie gleichzeitig den wahrscheinlich terminalen Zinssatz von 2,85% auf etwa 3,10% anheben.

Chinas ungleichmäßige Erholung

Die Daten aus Australiens größtem Handelspartner zeichnen ein Bild vorsichtigen Fortschritts. Das BIP im Q2 wuchs um 1,1% im Vergleich zum vorherigen Quartal und um 5,2% im Jahresvergleich, was ungefähr mit dem jährlichen Ziel von 5% Pekings übereinstimmt.

Darüber hinaus verbessert sich die Industrieproduktion weiterhin und stieg um 6,8% im Vergleich zum Vorjahr, während das Wachstum der Einzelhandelsumsätze auf 4,8% zurückging, was auf anhaltende Herausforderungen durch hohe Ersparnisse und steigende Verbraucherschulden hinweist. Ein Handelsüberschuss von 114,8 Milliarden Dollar im Juni rundete das gemischte Bild ab und deutet darauf hin, dass Chinas Wirtschaft stabil, aber kaum boomend ist.

Zentralbanken auf unterschiedlichen Wegen?

Weltweit scheinen die politischen Entscheidungsträger an einem Scheideweg zu stehen.

Die Pause der RBA spiegelt die Entscheidung der Fed im Juni wider, doch Fed-Vorsitzender Jerome Powell hat gewarnt, dass US-Zölle den Preisdruck wieder anheizen könnten, was auf eine potenzielle Spaltung hindeutet, falls eine der Seiten einen weiteren Anstieg der Inflation sieht. Der Anstieg der US-Inflation im Juni unterstreicht nur dieses Risiko.

Spekulanten zielen ab

Short-Wetten auf den Aussie nehmen zu. Die CFTC-Daten für die Woche bis zum 8. Juli zeigen, dass die Netto-Shorts auf zweiwöchige Höchststände von rund 74,3 K Kontrakten gestiegen sind, während das Open Interest auf fast 153,4 K anwuchs, was einen vierten aufeinanderfolgenden wöchentlichen Anstieg markiert.

Auf den Charts

Bevor das AUD/USD die November 2024-Hochs bei 0,6687 und die psychologisch wichtige Marke von 0,7000 anvisiert, muss es sein 2025-Hoch von 0,6590 (30. Juni) überwinden.

Nach unten bietet die Juli-Basis von 0,6454 (17. Juli) erste Unterstützung, vor dem 200-Tage-SMA bei 0,6401.

Die Momentum-Indikatoren sind gespalten: Der Relative Strength Index (RSI) fällt auf etwa 45, während ein Average Directional Index (ADX) um 16 darauf hindeutet, dass die aktuelle Bewegung an Überzeugungskraft mangelt.

AUD/USD Tageschart


Zusammenfassend

Mit Chinas ungleichmäßiger Erholung und sowohl Peking als auch Washington, die auf frische Handelskonflikte hindeuten, könnte der Aussie in der Warteschleife bleiben, bis ein klarer Katalysator auftaucht. Derzeit scheint die RBA geneigt zu sein, auf Zehenspitzen zu gehen, anstatt zu sprinten, was signalisiert, dass etwaige Zinssenkungen wahrscheinlich maßvoll und nicht dramatisch ausfallen werden.

Arbeitsmarkt - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.

Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.

Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.

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