- EUR/GBP bleibt unter Druck, da die Märkte zunehmend mit weiteren Zinssenkungen der EZB rechnen, möglicherweise bereits im Juni.
- Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation eingeleitet, um potenzielle Gegenmaßnahmen zu den von den USA auferlegten Zöllen vorzuschlagen.
- Das Pfund Sterling stärkt sich, nachdem US-Präsident Donald Trump ein neues Handelsabkommen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich ankündigt.
EUR/GBP stoppt seine vier Tage andauernde Verlustserie und handelt am frühen Freitag im europäischen Handel bei etwa 0,8490. Allerdings könnte das Aufwärtspotenzial des Paares begrenzt sein, da der Euro (EUR) unter Druck bleibt, während die Erwartungen an weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) wachsen, möglicherweise bereits in der Sitzung im Juni. Während die EZB-Vertreter optimistisch bleiben, dass die Inflation bis Ende des Jahres nachhaltig zum Ziel von 2% zurückkehren wird, bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten in der Eurozone.
In Handelsentwicklungen hat die Europäische Kommission eine öffentliche Konsultation gestartet, die potenzielle Gegenmaßnahmen als Reaktion auf die US-Zölle umreißt. Der Vorschlag zielt auf US-Importe im Wert von bis zu 95 Milliarden Euro ab, falls die Handelsverhandlungen scheitern, nur knapp unter der von Bloomberg am Dienstag berichteten Schätzung von 100 Milliarden Euro.
Der europäische Handelskommissar Maros Sefcovic erklärte am Mittwoch, dass die Kommission bald Maßnahmen ankündigen werde, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Zölle auszugleichen. „Morgen werden wir die nächsten vorbereitenden Schritte ankündigen, sowohl im Bereich möglicher Ausgleichsmaßnahmen als auch in Bereichen, die für weitere Diskussionen wichtig sind“, sagte er. Sefcovic betonte jedoch, dass der Schwerpunkt der EU weiterhin auf der Sicherung eines verhandelten Abkommens mit den USA liegt, jedoch nicht um jeden Preis.
Das EUR/GBP-Paar könnte ebenfalls unter Druck geraten, da das Pfund Sterling (GBP) Unterstützung erhält, nachdem US-Präsident Donald Trump ein Handelsabkommen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich angekündigt hat. Während das Abkommen die 10% Zölle auf britische Waren beibehält, umfasst es den Zugang zu US-Beschaffungen und verschiebt Entscheidungen über den Zugang des Vereinigten Königreichs zum US-Markt für Landwirtschaft und Rindfleisch, was auf einen bescheidenen anfänglichen Umfang hinweist.
Unterdessen hat die Bank of England (BoE) am Donnerstag ihren Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt, wie erwartet. Die Zentralbank nahm jedoch einen hawkischeren Ton an und erklärte, dass die politische Unterstützung schrittweise zurückgezogen wird und die Zinsen so lange restriktiv bleiben, wie es nötig ist, um die Inflationsrisiken zu kontrollieren.
In einem überraschenden Schritt stimmten zwei Entscheidungsträger dafür, die Zinsen unverändert zu lassen, was auf einen vorsichtigen Ansatz hinweist. Infolgedessen haben die Anleger ihre Erwartungen moderat angepasst und rechnen nun mit etwa 59 Basispunkten Zinssenkungen bis zum Jahresende.
Zentralbanken FAQs
Zentralbanken wie die US-Notenbank oder die Europäische Zentralbank haben die Aufgabe, Preisstabilität zu gewährleisten. Dies erreichen sie, indem sie die Zinsen anpassen und so die Inflation kontrollieren.
Zentralbanken haben ein zentrales Instrument, um die Inflation zu steuern: den Leitzins. Zu festgelegten Terminen veröffentlicht die Bank ihre Zinsentscheidung, in der sie den Leitzins entweder beibehält, senkt oder anhebt. Dies beeinflusst die Zinssätze von Sparguthaben und Krediten, was wiederum Auswirkungen auf das Spar- und Investitionsverhalten der Wirtschaft hat. Zinserhöhungen werden als geldpolitische Straffung bezeichnet, Zinssenkungen als geldpolitische Lockerung.
Eine Zentralbank agiert häufig unabhängig von der Politik. Bevor Mitglieder in den geldpolitischen Rat berufen werden, durchlaufen sie verschiedene Anhörungen und Prüfungen. Jedes Mitglied bringt dabei seine eigene Überzeugung mit, wie die Zentralbank Inflation steuern und die Geldpolitik gestalten sollte. Befürworter einer lockeren Geldpolitik, die niedrige Zinsen und günstige Kredite fördern, um das Wirtschaftswachstum anzutreiben – selbst auf Kosten einer leicht über 2 % liegenden Inflation –, werden als „Tauben“ bezeichnet. „Falken“ hingegen bevorzugen höhere Zinsen, um Sparen zu belohnen, und sehen es als ihre Priorität, die Inflation unter Kontrolle zu halten, bis sie bei oder unter 2 % liegt.
Normalerweise wird jede Sitzung einer Zentralbank von einem Vorsitzenden oder Präsidenten geleitet, der zwischen den verschiedenen Lagern – den sogenannten „Falken“ und „Tauben“ – einen Konsens herstellen muss. Kommt es zu einem Patt bei der Abstimmung, entscheidet der Vorsitzende und verhindert so eine 50:50-Stimmengleichheit über mögliche geldpolitische Anpassungen. Der Vorsitzende hält zudem regelmäßig öffentliche Reden, in denen die aktuelle geldpolitische Ausrichtung und zukünftige Erwartungen kommuniziert werden – diese können oft live mitverfolgt werden. Das Ziel einer Zentralbank ist es, ihre geldpolitischen Maßnahmen umzusetzen, ohne dabei heftige Schwankungen bei Zinssätzen, Aktienmärkten oder der eigenen Währung auszulösen. Bereits vor geldpolitischen Sitzungen geben die Mitglieder ihre Einschätzungen indirekt an die Märkte weiter. In den letzten Tagen vor einer Sitzung herrscht jedoch eine „Blackout-Periode“, während der die Mitglieder keine öffentlichen Äußerungen machen dürfen, bis die neuen Maßnahmen offiziell verkündet wurden.
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Das sollten Sie am Freitag, den 14. November, im Blick behalten:
Der europäische Wirtschaftskalender wird eine Revision der BIP- und Beschäftigungsänderungsdaten für die Eurozone im dritten Quartal enthalten. In der zweiten Tageshälfte werden die Anleger besonders auf die Kommentare von Vertretern der Federal Reserve (Fed) achten.