Ethereum (ETH) legt am Donnerstag eine beeindruckende Kursrally hin: Über 20 % geht es nach oben, und die Marke von 2.000 US-Dollar ist zurückerobert. Was auf den ersten Blick wie eine typische Krypto-Volatilität aussieht, hat tiefere Ursachen – und könnte für Anleger mehr sein als nur ein kurzfristiger Ausreißer. Denn hinter dem Anstieg stehen nicht nur geopolitische Entwicklungen, sondern auch klare Signale von Investoren und der Ethereum-Community selbst.

Ein Handelsabkommen mit Signalwirkung

Auslöser der plötzlichen Stärke war die Ankündigung eines umfassenden Handelsabkommens zwischen den USA und Großbritannien. Der Deal sieht unter anderem vor, dass Aluminium und Stahl künftig nicht mehr mit Sonderzöllen belegt werden, während der Basiszoll auf 10 % gesenkt wird. Für US-Präsident Donald Trump ein außenpolitischer Erfolg – und für die Märkte ein willkommener Hoffnungsschimmer, dass sich der raue Ton der vergangenen Jahre im Welthandel etwas abschwächt.

Ethereum, das im ersten Quartal noch deutlich unter Druck geraten war – nicht zuletzt wegen Trumps Zollpolitik gegenüber internationalen Handelspartnern – profitiert nun spürbar vom Stimmungsumschwung. Seit Ende April hatte sich der Kurs bereits leicht erholt, doch die jüngste Entwicklung bringt erstmals wieder echte Dynamik in den Markt.

Große Investoren greifen zu

Dazu passt: Institutionelle Investoren und sogenannte Wale – also Akteure mit sehr großen Beständen – bauen ihre Positionen in Ethereum derzeit massiv aus. Laut On-Chain-Daten von Lookonchain hat die Investmentfirma Abraxas Capital kürzlich 49.644 ETH über Binance und Kraken aufgekauft. Eine Größenordnung, die zeigt: Die großen Spieler sehen wieder Potenzial im zweitgrößten Krypto-Asset der Welt.

Und das ist kein Einzelfall. Die Reserven von Ethereum auf zentralen Börsen – also das Angebot, das kurzfristig handelbar ist – sind innerhalb von nur vier Tagen um 132.000 ETH gesunken. Seit dem 24. April beläuft sich der Rückgang auf insgesamt 323.000 ETH. Das bedeutet: Immer mehr Anleger transferieren ihre Coins auf private Wallets – meist ein Zeichen dafür, dass langfristig gehalten und nicht kurzfristig verkauft werden soll. Klassischerweise ein Signal für steigende Nachfrage bei sinkendem Angebot.

ETH

Derivatemarkt unter Strom

Auch im Bereich der Ethereum-Derivate zeigt sich das bullische Sentiment. Das sogenannte Open Interest – also das Gesamtvolumen aller offenen Terminkontrakte – ist laut Coinglass auf 12,08 Millionen ETH beziehungsweise 25,04 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das heißt: Es wird wieder aktiv spekuliert – mit steigenden Erwartungen an den weiteren Kursverlauf.

Auffällig ist außerdem, wie stark sich Ethereum aktuell im Gleichschritt mit Bitcoin bewegt. Die größte Kryptowährung der Welt knackte am Donnerstag erstmals seit Februar wieder die Marke von 100.000 US-Dollar. Gleichzeitig verzeichneten auch die Aktienmärkte einen deutlichen Aufschwung: S&P 500 und Nasdaq-100 legten jeweils über 1 % zu. Es wird immer deutlicher, wie eng die Krypto-Assets mittlerweile mit den großen makroökonomischen Trends und der Stimmung an den klassischen Finanzmärkten verknüpft sind.

Technische Entwicklung: Ethereum wird besser – nicht nur teurer

Parallel zur Markterholung zeigt sich Ethereum auch technologisch weiter in Bestform. Erst am Mittwoch wurde das sogenannte Pectra-Upgrade erfolgreich auf die Mainchain gebracht – ein technisches Update, das mehrere Verbesserungen mit sich bringt. Die Entwickler arbeiten bereits am nächsten großen Schritt: dem Fusaka-Upgrade, das bis Ende des Jahres kommen soll.

ETH

Zudem hat die Ethereum Foundation bekanntgegeben, im ersten Quartal 2025 insgesamt 32,64 Millionen US-Dollar an Fördergeldern ausgeschüttet zu haben. Unterstützt wurden Projekte in den Bereichen Community und Bildung, Konsensmechanismen, Kryptographie und Zero-Knowledge-Proofs, Entwicklerwerkzeuge, die Ausführungsebene sowie die Protokollentwicklung insgesamt. Kurz gesagt: Die Innovationspipeline ist prall gefüllt – und das Ökosystem wächst weiter.

Kursausblick: Zwischen Euphorie und Vorsicht

Der starke Kursanstieg hat auch Spuren im Futures-Markt hinterlassen. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden laut Coinglass Positionen im Wert von 188,04 Millionen US-Dollar liquidiert – also zwangsweise aufgelöst. Besonders hart traf es Short-Positionen: 166,75 Millionen US-Dollar wurden aufgelöst, weil Händler auf fallende Kurse gewettet hatten. Die Bären wurden also auf dem falschen Fuß erwischt.

Technisch gesehen hat Ethereum mit dem Anstieg über die 2.000-US-Dollar-Marke ein wichtiges Ausrufezeichen gesetzt. Am Mittwoch hielten die Unterstützungszonen bei 1.800 US-Dollar – abgesichert durch die 14-Tage-EMA sowie die 50-Tage-SMA. Sollte ETH nun auch den nächsten Bereich zwischen 2.100 und 2.250 US-Dollar durchbrechen – der durch die 100-Tage-SMA zusätzlich stabilisiert wird – könnte ein Anlauf auf die Zone bei 2.550 US-Dollar folgen.

Ein Bruch über diese Marke würde ein klares Signal liefern: Ethereum ist bereit für eine nachhaltige Erholung.

Noch ein Wort zur Vorsicht

So optimistisch das Bild aktuell ist – ein kurzer Blick auf die Indikatoren mahnt zur Besonnenheit. Sowohl der Relative Strength Index (RSI) als auch der Stochastic Oscillator (Stoch) befinden sich aktuell im überkauften Bereich. Das bedeutet: Die Aufwärtsbewegung ist stark, aber kurzfristig möglicherweise überzogen. Eine technische Korrektur in den kommenden Tagen wäre also durchaus denkbar – muss aber nicht gleich das Ende der Rally bedeuten.

Fazit

Ethereum meldet sich mit Wucht zurück. Die Kombination aus geopolitischer Entspannung, institutionellem Interesse, technologischem Fortschritt und der wachsenden Kopplung an die klassischen Märkte hat dem Coin neues Leben eingehaucht. Die Rückeroberung der 2.000 US-Dollar war dabei mehr als nur ein symbolischer Schritt. Sie könnte der Beginn einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung sein – vorausgesetzt, Ethereum meistert jetzt auch die nächsten Widerstände. Anleger, die zuletzt gezögert haben, sollten den Markt genau beobachten. Denn eines ist klar: ETH ist wieder in der Offensive.


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