• EUR/USD hat das Lächeln verloren und ist auf Fünf-Tages-Tiefs nahe 1,1460 zurückgegangen.
  • Der US-Dollar erhielt Impulse, nachdem die Fed die Zinsen unverändert ließ.
  • Die Fed ließ die Tür für zusätzliche Zinssenkungen in der zweiten Hälfte von 2025 offen.

Der Euro (EUR) baute die Schwäche vom Dienstag aus und driftete am Mittwoch zu neuen Tiefstständen gegenüber dem US-Dollar (USD). Tatsächlich gelang es EUR/USD, die Hürde von 1,1500 zu Beginn des Tages zurückzuerobern, aber letztendlich gab es dem späten, von Powell geführten Anstieg im US-Dollar-Index (DXY) nach, der mit der wichtigen 99,00-Marke flirtete.

Die Bewegung nach unten im Paar kam auch zeitgleich mit einer zusätzlichen Schwäche der US-Renditen über verschiedene Zeitrahmen sowie dem zweiten täglichen Rückgang der deutschen 10-jährigen Bundesanleihen.

Geopolitik erhöht Handelsunsicherheit

Die erhöhten Spannungen im Nahen Osten haben jeglichen frischen Schwung aus den Handelsgesprächen zwischen den USA und China ausgeglichen, während die Frist vom 9. Juli für die "Befreiungstag"-Zölle weiterhin auf der Stimmung lastet.

Tatsächlich eskalierte der Konflikt zwischen Israel und Iran in den letzten Stunden, wobei die Marktteilnehmer nun beginnen, über das mögliche Eingreifen der USA in die Krise zu spekulieren.

Divergente Wege der Zentralbanken

Nach dem Treffen der Fed gab es eine einstimmige Vereinbarung, die Zinsen zwischen 4,25% und 4,50% zu belassen, und laut den vierteljährlichen Prognosen erwarten die Beamten nun etwas höhere Arbeitslosigkeit und Inflation als vor den jüngsten Zollankündigungen.

Was zukünftige Zinssenkungen betrifft, sind sich die Fed-Beamten noch uneinig: Nur zwei fordern eine einzige Senkung, während sieben Entscheidungsträger, von vier im März, nun keine Senkungen mehr erwarten, obwohl der mediane Dot Plot weiterhin insgesamt 50 Basispunkte an Senkungen bis zum Jahresende anzeigt. Zwei Beamte erwarten eine zusätzliche Senkung um einen Viertelpunkt, während acht Beamte eine Senkung der Zinsen auf 3,75% bis 4,00% sehen. Die mediane Prognose für 2026 stieg leicht von 3,4% im März auf 3,6%.

Zur EZB zurück: Die Zentralbank senkte ihren Einlagenzins Anfang dieses Monats auf 2,00%, schlug jedoch einen vorsichtig hawkischen Ton an. Präsidentin Christine Lagarde schloss weitere Lockerungen aus, es sei denn, die externen Bedingungen verschlechtern sich drastisch, und hob die Wachstumsprognosen an.

Positionierung deutet auf einen bullischen Euro hin

Das spekulative Interesse am Euro ist gestiegen: CFTC-Daten bis zum 10. Juni zeigen ein Open Interest nahe dem höchsten Niveau seit Jahren, mit Netto-Long-Kontrakten auf frischen Mehrmonatshochs. Die kommerziellen Hedger haben unterdessen ihre Short-Positionen erhöht, was auf institutionelle Vorsicht hinweist.

Was sagen die technischen Indikatoren?

EUR/USD sieht sich unmittelbarem Widerstand am 2025er Hoch von 1,1631 (12. Juni) gegenüber, gefolgt vom Hoch von Oktober 2021 bei 1,1692 und der runden Zahl bei 1,1700.

Auf der Unterseite liegt die Unterstützung am 55-Tage-SMA bei 1,1315, vor dem wöchentlichen Tief von 1,1210 (29. Mai) und dem monatlichen Tief von 1,1064 (12. Mai).

Die Momentum-Indikatoren zeigen ein gemischtes Bild: Der Relative Strength Index (RSI) mit einem Wert von etwa 59 deutet auf eine bullische Neigung hin, während der Average Directional Index (ADX) nahe 21 auf eine moderate Trendstärke hinweist.

EUR/USD Tageschart

Ausblick

Wichtige Daten aus dem Euro-Raum in dieser Woche sind die Bauausgaben der EMU (19. Juni), während die deutschen Erzeugerpreise, die vorläufige Verbraucherumfrage für Juni und das ECOFIN-Treffen alle für den 20. Juni anstehen.

Fed FAQs

Die Federal Reserve (Fed) steuert die US-Geldpolitik mit zwei klaren Zielen: Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Dabei nutzt die Notenbank Zinssätze als Hauptinstrument. Höhere Zinsen stärken den US-Dollar, da sie die USA für internationale Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Greenback.

Die Federal Reserve (Fed) hält jährlich acht geldpolitische Sitzungen ab, bei denen das Federal Open Market Committee (FOMC) die wirtschaftliche Lage beurteilt und geldpolitische Entscheidungen trifft. Das FOMC besteht aus zwölf Mitgliedern – den sieben Mitgliedern des Gouverneursrats, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank of New York und vier der elf übrigen regionalen Notenbankpräsidenten, die auf Jahresbasis rotieren.

In Zeiten schwerer Wirtschaftskrisen, wie etwa 2008 während der Finanzkrise, greift die Federal Reserve oft auf QE zurück. Dies bedeutet, dass die Fed massiv Anleihen kauft, um Liquidität bereitzustellen. Diese expansive Geldpolitik schwächt den Dollar, da das zusätzliche Geld die Währung verwässert und das Vertrauen der Investoren mindert.

Quantitative Straffung (QT) ist der umgekehrte Prozess von QE, bei dem die US-Notenbank aufhört, Anleihen von Finanzinstituten zu kaufen und das Kapital aus fällig werdenden Anleihen nicht reinvestiert, um neue Anleihen zu kaufen. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Wert des US-Dollars aus.

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