XRP-Schock: Hat Ripple alles verspielt? Experte stellt harte Frage


Was passiert, wenn jemand die Frage stellt, die sich kaum einer traut? Genau das hat der bekannte Krypto-Kommentator Scott Melker, besser bekannt als „The Wolf of All Streets“, getan – und damit eine hitzige Diskussion in der Kryptoszene ausgelöst.

Seine einfache, aber explosive Frage: Wofür braucht man XRP heute eigentlich noch – abgesehen von Ripple selbst?

Eine Frage, die die XRP-Community spaltet

Melker stellte seine Frage auf X (ehemals Twitter) und betonte, dass es sich nicht um Provokation handele. Er wollte wissen, welchen realen Nutzen XRP im Jahr 2025 noch hat – in einer Welt, in der Stablecoins längst die Führung bei digitalen Zahlungen übernommen haben und große Player wie Western Union oder SWIFT andere Blockchain-Lösungen nutzen.

Doch anstatt sachlicher Antworten kam: Emotion. Ein Teil der Community reagierte gereizt, manche warfen ihm Unwissenheit vor. Melker reagierte kühl:

„Wenn du dich angegriffen fühlst, nur weil jemand Fragen zu deinem Lieblings-Asset stellt, bist du vielleicht zu emotional investiert.“

Trotzdem lieferten einige Unterstützer von XRP fundierte Argumente – und die haben es in sich.

XRP als „Brückenwährung“ – aber wer nutzt sie?

Laut Befürwortern wie dem bekannten XRP-Analysten Mickle ist der Token das Herzstück des XRP Ledgers (XRPL) – eine neutrale Brückenwährung, die Zahlungen zwischen verschiedenen Finanzsystemen ermöglicht, darunter Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) und Banken.

Ein anderer Nutzer fasste es so zusammen: „Stablecoins repräsentieren Wert – XRP repräsentiert Bewegung.“

XRP soll also die neutrale Verbindung sein, die Geld flüssig zwischen unterschiedlichen Systemen bewegt. Klingt überzeugend – doch Melker ließ nicht locker:

„Wird das heute tatsächlich genutzt – oder ist das nur Theorie?“

Als ihn einige aufforderten, selbst zu recherchieren, konterte Melker trocken:

„Niemand kann mir sagen, was gerade passiert. Alle erzählen mir nur, was passieren soll.“

Technisch brillant – aber wo bleibt die Nachfrage?

Inmitten der hitzigen Diskussion meldete sich Santiago Velez, Mitgründer von Onami Press, mit einer technischen Erklärung, die Melker prompt als „die bisher beste Antwort“ lobte.

Velez erklärte: Einer der Kernzwecke von XRP sei die Spam-Prävention im Netzwerk, außerdem fungiere der Token beim sogenannten Rippling als unabhängige Brücke zwischen verschiedenen Währungen.

Anders als Stablecoins sei XRP kein Schuldschein (IOU), sondern ein eigenständiger Vermögenswert. Das bedeutet: Marktvolatilität ja, aber kein Kontrahentenrisiko durch Unternehmen wie Circle oder Tether.
Diese Unabhängigkeit mache XRP zu einem wichtigen Baustein für grenzüberschreitende Zahlungen zwischen Institutionen, die sich gegenseitig nicht vollständig vertrauen.

Melker zeigte sich beeindruckt vom Design des Ledgers – aber skeptisch beim Wert für Investoren:

„Die Brücke funktioniert, keine Frage. Ich bin nur nicht sicher, ob die Mautstelle jemals Geld kassiert.“

Ein ehrlicher Satz, der viele zum Nachdenken brachte. Denn die Frage bleibt: Wenn XRP nur die „Brücke“ ist – wer bezahlt dann den „Zoll“?

Zwischen Idealismus und Rendite

Selbst XRP-Verfechter Mickle gab zu:

„Am Ende des Tages bin ich hier, um Geld zu verdienen.“

Ein Satz, der die Realität vieler Investoren trifft. Für viele ist XRP weniger Technologie – sondern Hoffnung auf Rendite. Trotz Kursrückgängen halten viele an ihrem Glauben fest, dass XRP erneut explodieren wird.

Kursfantasie: Analysten sehen 5 bis 6 Dollar möglich

Mehrere Analysten prognostizieren, dass XRP im aktuellen Marktzyklus über 5 US-Dollar steigen könnte – trotz der jüngsten Schwächephase.

Der bekannte Krypto-Analyst EGRAG CRYPTO stützt seine Prognose auf das sogenannte „10%-Theory“-Modell, das den Gaussian Channel über zwei Wochen betrachtet.

Sein Vergleich:

  • 2017 stieg XRP um rund 3.700 %.
  • Im aktuellen Zyklus liegt der Anstieg bisher bei 370 %.

Kommt es zu einer ähnlichen finalen Bewegung, läge das Kursziel zwischen 5,50 und 6,00 US-Dollar.
Auch der letzte große Zyklus 2021 brachte XRP ein Plus von 1.700 % – ein weiterer Hinweis, dass eine Wiederholung durchaus möglich ist.

Mein Fazit: Zwischen technischer Eleganz und emotionaler Realität

Die Diskussion zeigt ein klares Muster: Technisch ist XRP brillant – aber der Markt bewertet nicht Technik, sondern Nachfrage.
Melkers Frage trifft den wunden Punkt vieler Altcoins: Wenn eine Technologie funktioniert, aber kaum jemand sie nutzt, wie viel ist sie dann wirklich wert?

XRP hat zweifellos Potenzial – vor allem als neutrale, vertrauenslose Brücke zwischen Finanzsystemen. Doch solange echte Nutzung im großen Stil fehlt, bleibt das Potenzial theoretisch.

Für Anleger bedeutet das: Wer in XRP investiert, wettet weniger auf die Gegenwart als auf eine mögliche Zukunft.
Und genau hier liegt die Spannung – zwischen Technologie, Emotion und Renditefantasie.

Eines ist sicher: Diese Debatte war erst der Anfang.

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