- Die Ölpreise stabilisieren sich am Montag im Vorfeld des OPEC+-Treffens am Donnerstag, bei dem über eine Verlängerung der Förderbeschränkungen entschieden werden soll.
- Der iranische Beamte Afshin Javan gibt der OPEC+ die Schuld an den düsteren Aussichten für die Ölpreise und den Ölverbrauch im Jahr 2025.
- Der US-Dollar-Index steigt, da Trump den BRICS-Staaten mit Zöllen droht und der Euro aufgrund der Haushaltslage Frankreichs unter Druck gerät.
Rohöl wird am Montag weiterhin in einer engen Spanne gehandelt, ähnlich wie in der vergangenen Woche vor dem entscheidenden OPEC+-Treffen für 2025 am Donnerstag. Im Vorfeld des Treffens hat der iranische Beamte Afshin Javan die Katze aus dem Sack gelassen und einen Meinungsartikel veröffentlicht, in dem er die OPEC+ für den aktuellen Preisverfall verantwortlich macht. Die Hauptaussage des Meinungsartikels war, dass die OPEC+ die Ölpreise zu lange hoch gehalten und ihre Konkurrenten finanziert habe, um billigere Alternativen zu fördern.
Die Kommentare werden wahrscheinlich diskutiert werden und versprechen hitzige Debatten im Vorfeld des Online-Meetings am Donnerstag, bei dem die OPEC+ über die Ausweitung ihrer Förderbeschränkungen diskutieren wird.
Unterdessen bewegt sich der US-Dollar-Index (DXY), der die Entwicklung des US-Dollars (USD) gegenüber einem Währungskorb misst, durch die Märkte. Der Index gewinnt an Boden, nachdem Trump am Wochenende erklärte, er werde Zölle erheben, sollten die BRICS-Länder versuchen, den USD durch ihre eigene Reservewährung zu ersetzen.
Der Euro (EUR), die Hauptwährung im DXY-Währungskorb, hat zu kämpfen, da die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes der französischen Regierung in dieser Woche zunimmt, nachdem Marine Le Pen damit gedroht hat, ein Misstrauensvotum gegen den amtierenden Premierminister zu unterstützen, sollte die Regierung nicht auf einige ihrer Haushaltsforderungen eingehen. Der französische Finanzminister Antoine Armand sagte am Montag gegenüber Bloomberg, dass Frankreich nicht in Geiselhaft genommen werde, aber die Märkte begännen, diese politischen Turbulenzen einzupreisen, indem sie französische Staatsanleihen bestraften.
Bei Redaktionsschluss notierte Rohöl (WTI) bei 68,41 $ und Brent bei 72,35 $.
Ölnachrichten und Marktbewegungen: Iran spricht aus, was alle wissen
- Afshin Javan, die Nummer 2 der iranischen Delegation bei der OPEC+, veröffentlichte am 26. November einen Kommentar, der am Montag von Bloomberg aufgegriffen wurde. Die OPEC+ sieht sich mit einer Angebotsschwemme konfrontiert, die sie nach mehreren Jahren der Förderkürzungen größtenteils selbst verursacht hat. „Diese Strategie zur Stützung der Preise hat effektiv ein höheres Angebot außerhalb der Gruppe gefördert, insbesondere aus den USA“, sagte er.
- Polen hat einen Teil der Druschba-Pipeline geschlossen, nachdem ein Leck entdeckt wurde, berichtete Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf polnische Medien und die örtliche Feuerwehr, die auf die Meldung des Lecks reagierte.
- Die OPEC+ wird sich am Donnerstag online treffen, um über ihre Förderbeschränkungen für 2025 zu beraten.
Technische Analyse Öl: OPEC+ kämpft intern
Die Rohölpreise bewegen sich in einer engen Handelsspanne, da es den Anschein hat, dass die OPEC+ zu zerfallen beginnt. Am Donnerstag könnte es angesichts des Iran-Ausbruchs zu einer hitzigen Diskussion kommen. Dennoch kann die OPEC+ nur wenig tun, um die Erwartungen hinsichtlich der Förderkürzungen zu beeinflussen, so dass die Chancen für einen weiteren Rückgang der Ölpreise größer sind als für eine Erholung.
Auf der Oberseite sind die entscheidende Marke bei $71,46 und der 100-Tage-SMA (Simple Moving Average) bei $72,01 die beiden wichtigsten Widerstände. Der 200-Tage-SMA bei $76,18 ist noch weit entfernt, könnte aber bei einer weiteren Verschärfung der Spannungen getestet werden. Im Falle eines Anstiegs in Richtung des 200-Tage-SMA, könnte die entscheidende Marke bei $75,27 weiterhin jeden Aufwärtstrend bremsen.
Auf der anderen Seite müssen Händlerinnen und Händler auf die erste Unterstützung bei $67,12 achten, wo der Preis im Mai und Juni 2023 gehalten wurde. Sollte diese Marke durchbrochen werden, könnte das Jahrestief von 2024 bei $64,75 erreicht werden, gefolgt von $64,38, dem Tief von 2023.
US WTI Rohöl: Tages-Chart
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