- Der kanadische Dollar steht zum dritten Mal in Folge unter Druck, da der US-Dollar aufgrund von Handelsoptimismus an Stärke gewinnt.
- Die Rohölpreise steigen, nachdem Trump droht, Putins Waffenstillstandsfrist von 50 auf 10-12 Tage zu verkürzen.
- Kanada könnte Zöllen von bis zu 35 % auf seine Exporte ausgesetzt sein, wenn bis zum 1. August keine Einigung zwischen den USA und Kanada erzielt wird.
Der kanadische Dollar (CAD) bleibt am Montag unter Druck, da die Woche mit einem erstarkenden US-Dollar (USD) begann, der von einer verbesserten globalen Handelsstimmung profitiert. Der Greenback erhält frische Unterstützung durch die nachlassenden Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten (US) und der Europäischen Union (EU), nachdem beide Seiten sich auf einen neuen Handelsrahmen geeinigt haben, der das allgemeine Marktvertrauen gestärkt hat. Während das Abkommen die allgemeine Marktstimmung verbessert hat, bleibt der Loonie unter Druck, da die USA und Kanada bis zur Frist am 1. August noch keine Handelsvereinbarung erzielt haben.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts hält sich das Währungspaar USD/CAD während der amerikanischen Handelszeit stabil bei etwa 1,3714, was einem Anstieg von rund 0,10 % im Tagesverlauf entspricht. Der US-Dollar-Index (DXY) steigt leicht und schwebt bei etwa 98,30, dem höchsten Stand seit fast einer Woche, unterstützt durch die verbesserte Handelsstimmung. In der Zwischenzeit steigen die Rohölpreise, nachdem US-Präsident Donald Trump den Druck auf Moskau erhöht und gedroht hat, die 50-tägige Frist, die er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für eine Einigung über einen Waffenstillstand mit der Ukraine gesetzt hat, zu verkürzen, was dem rohstoffgebundenen kanadischen Dollar etwas Unterstützung bietet.
Am 14. Juli versprach Trump während eines Treffens im Oval Office mit NATO-Chef Mark Rutte strenge Zölle auf Russlands Handelspartner, falls Putin keinen Deal mit der Ukraine erreicht. Der US-Präsident erklärte, dass er 100 % sekundäre Zölle erheben würde, wenn innerhalb von 50 Tagen kein Deal zustande käme. Während einer gemeinsamen Pressekonferenz am Montag mit dem britischen Premierminister Keir Starmer auf Trumps Anwesen Turnberry in Schottland schlug der US-Präsident jedoch einen dringlicheren Ton an. Er äußerte Frustration über den mangelnden Fortschritt und erklärte: "Es gibt keinen Grund zu warten. Ich bin sehr enttäuscht von Präsident Putin – ich verkürze die 50 Tage, die ich ihm gegeben habe, auf 10 oder 12."
Im Handelsbereich steht Kanada unter der Bedrohung von 35 % Zöllen auf Exporte, wenn bis zur Frist am 1. August keine Einigung erzielt wird, wobei Handelsminister Howard Lutnick am Wochenende bekräftigte, dass die Frist festgelegt ist, "keine Verlängerungen, keine weiteren Schonfristen." Am Freitag behielt Präsident Trump einen festen Ton gegenüber Kanada bei und sagte: "Ich hatte nicht viel Glück mit Kanada." Er fügte hinzu, dass er möglicherweise einen einseitigen Zollsatz ohne weitere Verhandlungen erheben könnte. "Es gibt nicht viel Verhandlungsspielraum, und ich konzentriere mich nicht auf einen Deal mit Kanada."
Auf kanadischer Seite haben Premierminister Mark Carney und Handelsminister Dominic LeBlanc die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Durchbruchs heruntergespielt und signalisiert, dass Ottawa lieber abwarten würde, als ein hastiges oder ungünstiges Abkommen zu unterzeichnen. Kanadische Beamte haben auch Bedenken geäußert, dass selbst ein Deal möglicherweise nicht verhindern könnte, dass die USA selektive Zölle unter nationalen Sicherheitsklauseln anwenden.
In der Zukunft werden sowohl die Federal Reserve (Fed) als auch die Bank of Canada (BoC) am Mittwoch geldpolitische Entscheidungen bekannt geben. Die Märkte erwarten, dass beide Zentralbanken die Zinsen stabil halten, wobei der Fokus auf der zukünftigen Orientierung angesichts der hartnäckigen Inflation und der anhaltenden Handelskonflikte liegt.
Kanadischer Dollar - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.
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