• Gold hält sich in der Nähe von Drei-Wochen-Hochs, da dovishe Fed-Erwartungen das bullische Momentum aufrechterhalten.
  • Der Deal zur Beendigung der US-Regierungsstilllegung verringert die Zuflüsse in sichere Häfen, aber langfristige fiskalische Bedenken und geopolitische Risiken halten Gold nachgefragt.
  • Technisch bleibt die kurzfristige Tendenz von Gold positiv über 4.100 USD, mit Widerstand bei 4.150 USD und einer tieferen Unterstützungszone bei 4.050 USD.

Gold (XAU/USD) behält am Dienstag seinen bullishen Ton bei und setzt den starken Anstieg vom Montag fort, da dovishe Erwartungen an die Federal Reserve (Fed) weiterhin die Stimmung stützen. Zum Zeitpunkt des Schreibens wird XAU/USD in der Nähe von Drei-Wochen-Hochs um 4.140 USD gehandelt, was einem Anstieg von fast 0,7% im Tagesverlauf entspricht.

Allerdings fehlt dem Edelmetall eine starke Nachfolgekaufdynamik, da die Optimismus wächst, dass die rekordlange Haushaltsstilllegung der Vereinigten Staaten (US) kurz vor dem Ende steht, was die Nachfrage nach sicheren Anlagen dämpft.

Obwohl der Fortschritt in Richtung Wiedereröffnung der US-Regierung die Marktstimmung verbessert hat, bleiben die Anleger vorsichtig. Eine Wiedereröffnung der Regierung könnte kurzfristige Sorgen lindern, wird jedoch voraussichtlich die tieferliegenden fiskalischen und wirtschaftlichen Herausforderungen nicht lösen.

Mit der schrittweisen Wiedereröffnung der Regierung wird erwartet, dass die verzögerte Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten wieder aufgenommen wird, was die Argumentation für eine zusätzliche geldpolitische Lockerung stärken könnte, wenn die Zahlen weitere Anzeichen einer Verlangsamung der US-Wirtschaft bestätigen.

Vor diesem Hintergrund und angesichts anhaltender geopolitischer Risiken bleibt der kurzfristige Ausblick für Gold konstruktiv, wobei Käufer wahrscheinlich bei Dips aktiv bleiben.

Marktbewegungen: US-Stillstandsdeal und gemischte Handelsnachrichten aus China steuern die Märkte

  • Die ADP-Daten zeigten, dass die USA in den vier Wochen bis zum 25. Oktober im Durchschnitt 11.250 Arbeitsplätze im privaten Sektor verloren haben, verglichen mit zuvor 14.250. Die schwachen Daten verstärkten die Wetten auf weitere Lockerungen der Fed und drückten den US-Dollar (USD). Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen verfolgt, handelt bei etwa 99,30, nahe den Zwei-Wochen-Tiefs, und verlängert die Verluste zum fünften Mal in Folge, was Gold stützt.
  • Der US-Senat stimmte am Montag mit 60 zu 40 für das Ende der rekordlangen Regierungsstilllegung, die am 1. Oktober begann. Die Abstimmung folgte einem parteiübergreifenden Deal, der am Sonntag erreicht wurde, wobei mehrere Demokraten von der Parteiführung abbrachen, um sich den republikanischen Gesetzgebern anzuschließen. Der Gesetzentwurf wird am Mittwoch zur endgültigen Genehmigung ins Repräsentantenhaus geschickt, danach wird er zur Unterschrift an Präsident Donald Trump weitergeleitet.
  • Der vorübergehende Finanzierungsdeal wird die US-Regierung nur bis zum 30. Januar am Laufen halten und birgt das Risiko einer weiteren teilweisen Stilllegung, falls der Kongress es versäumt, eine langfristige Vereinbarung zu treffen. Alle neuen Bundesausgaben werden voraussichtlich durch zusätzliche Kredite finanziert, zu einem Zeitpunkt, an dem die nationale Schuldenlast bereits über 38 Billionen USD gestiegen ist.
  • Gemischte Handelsnachrichten hielten die Investoren vorsichtig, da Peking widersprüchliche Signale sendete. China kündigte Pläne an, den Marktzugang für US-Unternehmen zu erweitern und entfernte ein Jahr lang die "Sonderhafengebühren" für von Amerikanern betriebene Schiffe. Allerdings berichtete das Wall Street Journal am Dienstag, dass China an einem neuen Exportkontrollplan arbeitet, der den Export von Seltenen-Erden-Magneten an zivile Käufer erlauben, aber Lieferungen an US-Unternehmen, die mit Verteidigungs- oder Militärnutzung verbunden sind, einschränken würde.
  • Anderswo sagte US-Präsident Donald Trump am Montag, dass die Vereinigten Staaten "ziemlich nah" daran seien, ein Handelsabkommen mit Indien zu erreichen, das die Zölle auf indische Waren senken würde. Er fügte hinzu, dass die Gespräche mit der Schweiz ebenfalls Fortschritte machten. Bloomberg berichtete am selben Tag, dass die Schweiz kurz davor sei, eine Vereinbarung abzuschließen, die die US-Importzölle auf Schweizer Exporte von derzeit 39 % auf etwa 15 % senken würde, die seit August gelten.

Technische Analyse: XAU/USD konsolidiert sich unter 4.150 USD nach bullishen Ausbruch

Gold 4-Stunden-Chart

XAU/USD hat am Montag endlich seine zweiwöchige Konsolidierungsrange zwischen 3.900 und 4.050 USD durchbrochen und damit einen bullischen Ausbruch bestätigt. Das Metall sieht sich nun unmittelbarem Widerstand in der Nähe von 4.150 USD gegenüber. Eine entscheidende Bewegung über dieses Niveau könnte das bullische Momentum in Richtung 4.200 USD stärken und möglicherweise den Weg für einen Test des Allzeithochs um 4.381 USD ebnen.

Auf der Unterseite fungiert 4.100 USD als erste Unterstützungslinie, gefolgt von stärkerer Unterstützung in der Nähe von 4.050 USD, die die obere Grenze der vorherigen Spanne markiert. Der 100-Perioden Simple Moving Average in der Nähe von 4.046 USD verstärkt ebenfalls dieses Gebiet.

Der Relative Strength Index (RSI) ist in den überkauften Bereich gestiegen und liegt derzeit bei etwa 72, was darauf hindeutet, dass die Bullen vorsichtig bleiben sollten. Ein kurzer Pullback oder eine seitliche Konsolidierung kann nicht ausgeschlossen werden, bevor Gold versucht, den nächsten Anstieg zu starten.

Gold - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.

Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.

Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.

Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.

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Das sollten Sie am Dienstag, den 11. November, im Blick behalten:

Das sollten Sie am Dienstag, den 11. November, im Blick behalten:

Das Pfund Sterling gerät am Dienstagmorgen in Europa unter Abwärtsdruck, während die Märkte die Arbeitsmarktdaten des Vereinigten Königreichs bewerten. In der zweiten Tageshälfte werden der NFIC Business Optimism Index für November und die wöchentlichen ADP-Beschäftigungszahlen im US-Wirtschaftskalender zu finden sein.

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