- Gold hält sich über 4.200 USD, während Händler vor der Zinsentscheidung der Federal Reserve am Mittwoch vorsichtig werden.
- Der US-Dollar stabilisiert sich und die Renditen von Staatsanleihen steigen, was den Aufwärtstrend für XAU/USD begrenzt und das Metall in seiner einwöchigen Spanne hält.
- Technisch bleibt XAU/USD in einer engen Spanne gefangen, mit konstantem Dip-Kaufinteresse im Bereich von 4.200-4.180 USD.
Gold (XAU/USD) beginnt die Woche ruhig, da Händler zögern, frische Positionen vor der Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch einzunehmen. Zum Zeitpunkt des Schreibens wird XAU/USD bei etwa 4.210 USD gehandelt und setzt seine Konsolidierungsphase innerhalb der vertrauten einwöchigen Spanne fort.
Die Aufmerksamkeit bleibt fest auf dem geldpolitischen Treffen der Fed, während die Märkte sich auf eine weitere Zinssenkung bei der letzten geldpolitischen Entscheidung 2025 vorbereiten, die den Federal Funds Rate auf den Bereich von 3,50%-3,75% senken würde.
Allerdings deuten die neuesten Daten zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) und gemischten Arbeitsmarktdaten darauf hin, dass die Märkte in Betracht ziehen, dass die Fed einen maßvolleren Ansatz für zusätzliche geldpolitische Lockerungen im Jahr 2026 wählen könnte, was wiederum dem US-Dollar (USD) Stabilität verleiht und die Renditen von Staatsanleihen nach oben treibt.
Über die Geldpolitik hinaus bleiben auch geopolitische Risiken im Fokus, da der Russland-Ukraine-Krieg und die erneuten Spannungen zwischen Thailand und Kambodscha weiterhin einen unterstützenden Hintergrund für Gold bieten.
Marktbewegungen: Dollar stabilisiert sich, Renditen steigen, da stagnierender PCE die Fed zur Vorsicht mahnt
- Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen verfolgt, wird bei etwa 98,97 gehandelt und zeigt eine moderate Erholung, nachdem er zuvor auf 98,79 im asiatischen Handel gefallen war. In der Zwischenzeit steigen die Renditen von Staatsanleihen über die gesamte Kurve, wobei die Benchmark-Rendite für 10-jährige Anleihen nahe 4,155% schwebt, dem höchsten Niveau seit mehr als zwei Wochen.
- Die am Freitag veröffentlichten US-Daten zeigten, dass die PCE-Inflation weiterhin stagniert, was darauf hindeutet, dass der Fortschritt bei der Disinflation langsamer wird. Der Kern-PCE, der bevorzugte Indikator der Fed, stieg im September um 0,2% im Monatsvergleich und entsprach damit den Erwartungen, während die jährliche Rate nur leicht auf 2,8% von 2,9% zurückging. Der Gesamt-PCE blieb ebenfalls stabil bei 0,3% im Monatsvergleich und 2,8% im Jahresvergleich.
- Die letzte Woche veröffentlichten Arbeitsmarktdaten zeigten ein gemischtes Bild. Die ADP-Beschäftigungsänderung fiel unerwartet um 32.000 im November und verfehlte die Erwartungen eines Anstiegs um 5.000 nach einer revidierten Zunahme von 47.000 im Oktober. Die Challenger Job Cuts fielen auf 71,3K von 153,1K, während die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 191K sanken und damit die Erwartungen von 220K übertrafen und von 218K in der Vorwoche zurückgingen.
- Laut dem CME FedWatch Tool rechnen die Märkte mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 87% für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) bei der bevorstehenden Fed-Sitzung.
- Laut dem am 5. Dezember veröffentlichten Bericht des World Gold Council (WGC verzeichneten die globalen Gold-ETFs im November den sechsten Monat in Folge Zuflüsse und fügten 5,2 Milliarden USD hinzu, während das verwaltete Vermögen auf einen Rekord von 530 Milliarden USD anstieg.
Technische Analyse: XAU/USD hält die Spanne, während 4.250 USD den Aufwärtstrend begrenzt
Gold (XAU/USD) bleibt in einer Spanne, wobei wiederholt Kaufinteresse bei Rücksetzern im Bereich von 4.200 bis 4.180 Dollar auftritt. Auf dem 4-Stunden-Chart fungiert der 50-periodische Simple Moving Average (SMA) als unmittelbare dynamische Unterstützung bei etwa 4.201 Dollar, während der 100-periodische SMA bei etwa 4.143 Dollar eine tiefere Auffangzone bietet.
Auf der Oberseite begrenzt 4.250 USD weiterhin die Fortschritte und stellt eine feste Barriere dar, die die Bullen überwinden müssen, um wieder Momentum zu gewinnen. Ein nachhaltiger Durchbruch über diese Decke würde die Neigung deutlicher zugunsten der Käufer verschieben und die Tür für einen Test der Allzeithochs öffnen.
Die Momentumsignale bleiben gedämpft. Der Relative Strength Index (RSI) schwebt nahe 52 und spiegelt eine neutrale Haltung wider, die mit der aktuellen Konsolidierungsphase übereinstimmt. In der Zwischenzeit zeigt der Average Directional Index (ADX) bei 12,7 eine sehr schwache Trendstärke, was bestätigt, dass XAU/USD an richtungsweisender Überzeugung mangelt und in einer seitwärts gerichteten Struktur feststeckt.
Gold - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.
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