- Der Euro bleibt am Freitag moderat gegenüber dem US-Dollar gefragt, angesichts eines schwächeren Greenbacks und einer ruhigeren Risikostimmung.
- Die vorsichtige Haltung von US-Präsident Trump zum Israel-Iran-Konflikt verringert die Ängste vor einer sofortigen Eskalation und belastet die Zuflüsse in sichere Häfen.
- Das EUR/USD-Paar hält sich nahe 1,1510, leicht unter dem Intraday-Hoch von 1,1535, während der DXY wieder unter 99,00 rutscht.
Der Euro (EUR) legt am Freitag moderat gegenüber dem US-Dollar (USD) zu und profitiert von einem schwächeren Greenback, während die Händler ein vorsichtiges geopolitisches Signal aus dem Weißen Haus verarbeiten. Der Plan von US-Präsident Donald Trump, innerhalb von zwei Wochen über eine mögliche US-Beteiligung am Israel-Iran-Konflikt zu entscheiden, hat die unmittelbaren Ängste vor schnellen militärischen Maßnahmen beruhigt und die Risikobereitschaft leicht angehoben.
Das EUR/USD-Paar bleibt am Freitag in einem seitwärts gerichteten Markt nahe 1,1510 und rutscht leicht von dem Sitzungshoch von 1,1535 ab. Gleichzeitig bleibt der US-Dollar-Index (DXY) unter mildem Druck und driftet wieder unter die 99,00-Marke, um nahe 98,75 zu handeln, während die Stimmung gedämpft bleibt, da die Märkte angespannt sind wegen möglicher US-Beteiligung am Israel-Iran-Konflikt.
Der Philadelphia Fed Manufacturing Index blieb im Juni 2025 mit -4,0 stabil, unverändert gegenüber Mai und verfehlte die Markterwartungen eines milderen Rückgangs auf -1. Die Lesung unterstreicht, dass die Fertigungsaktivität in der Region weiterhin schleppend bleibt, belastet durch nachlassende Nachfrage und erste Anzeichen einer Abkühlung der Arbeitsmarktbedingungen.
Der anhaltende Konflikt im Nahen Osten sorgt weiterhin für Unruhe an den globalen Märkten, treibt die Rohöl-preise stark nach oben und weckt Bedenken über erneute inflationäre Druck in der Eurozone. Bemerkenswert ist, dass die Verbraucherpreis-Inflation in der Eurozone im Mai auf 1,9% von 2,2% im April gesunken ist, was den ersten Rückgang unter das 2%-Ziel der EZB seit mehreren Monaten markiert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins Anfang dieser Woche zum achten Mal gesenkt und signalisiert, dass sie sich dem Ende ihres Lockerungszyklus nähert. Bei einer Rede in Italien bemerkte das Mitglied des EZB-Direktoriums, François Villeroy de Galhau, dass, sofern kein großer externer Schock — einschließlich einer neuen militärischen Eskalation im Nahen Osten — eintritt, die Geldpolitik in den nächsten sechs Monaten weiterhin in Richtung einer Lockerung tendieren könnte. Er wies auch darauf hin, dass die jüngste Stärke des Euros gegenüber dem US-Dollar dazu beitragen sollte, einige der inflationären Auswirkungen durch hohe Ölpreise abzufedern.
Auf der US-Seite hielt die Federal Reserve (Fed) ihren Leitzins in dieser Woche zum vierten Mal in Folge unverändert bei 4,25%–4,50% und hielt an ihrem abwartenden Ansatz fest, während die Entscheidungsträger die anhaltenden Inflationsrisiken gegen Anzeichen einer moderierenden wirtschaftlichen Dynamik abwägen. Jüngste Daten zeigten, dass die Verbraucherpreis-Inflation im Mai leicht auf 2,4% von 2,3% im April gestiegen ist, während die Kerninflation stabil bei etwa 2,8% blieb, weiterhin über der Komfortzone der Fed.
Obwohl die Märkte weiterhin erwarten, dass die Fed in diesem Jahr zwei Zinssenkungen vornimmt, warnte Fed-Vorsitzender Jerome Powell, dass erneute Kostendruck durch Zölle oder frische Spannungen im Nahen Osten den Weg zur Lockerung komplizieren könnte. Trotz dieser politischen Divergenz bleibt der Euro vorerst auf der Überholspur, unterstützt durch anhaltende Zollunsicherheiten.
Euro FAQs
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.
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