• EUR/USD steigt am Dienstag im frühen europäischen Handel auf etwa 1,1645. 
  • Von der US-Zentralbank wird erwartet, dass sie am Mittwoch eine Zinssenkung bekannt gibt.
  • Die Industrieproduktion in Deutschland fiel im Oktober stärker aus als erwartet. 

Das Paar EUR/USD gewinnt am Dienstag im frühen europäischen Handel an Boden und nähert sich 1,1645. Die Aussicht auf eine Zinssenkung in den USA am Mittwoch belastet den US-Dollar (USD) gegenüber dem Euro (EUR). Händler werden die vierwöchige Durchschnittszahl der ADP-Beschäftigungsänderungen sowie die JOLTS-Berichte über offene Stellen für September und Oktober später am Dienstag im Auge behalten. 

Die US-Notenbank (Fed) wird allgemein erwartet, dass sie die Zinssätze am Mittwoch bei ihrer letzten geldpolitischen Sitzung 2025 um 25 Basispunkte (bps) senkt. Diese Maßnahme würde den Leitzins auf 3,50% bis 3,75% senken. Laut dem CME FedWatch-Tool rechnen die Finanzmärkte jetzt mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90% für eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt.

Händler werden die Pressekonferenz von Fed-Vorsitzendem Powell und die aktualisierte Zusammenfassung der wirtschaftlichen Projektionen (SEP) oder den "Dot Plot" genau beobachten, da dies Hinweise auf den Zinspfad der USA geben könnte. Viele Analysten erwarten jedoch eine "hawkische Zinssenkung" bei der Sitzung im Dezember, die den Greenback stärken und dem wichtigen Paar Gegenwind verschaffen könnte. 

Auf der anderen Seite des Atlantiks könnten die positiven Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone der gemeinsamen Währung etwas Unterstützung bieten. Die Industrieproduktion in Deutschland stieg im Oktober um 1,8% im Vergleich zum Vormonat, nach einem Anstieg von 1,3% zuvor, wie Destatis am Montag zeigte. Diese Zahl lag über dem Marktkonsens von einem Rückgang um 0,4%. In der Zwischenzeit verbesserte sich das Sentix-Anlegervertrauen in der Eurozone im Dezember auf -6,2 von -7,4 im November.

Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.

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