• EUR/USD handelt mit leichten Verlusten um 1,1690 im frühen europäischen Handel am Donnerstag. 
  • Powell von der Fed sagte, die Zentralbank habe vorerst genug Zinssenkungen vorgenommen. 
  • Analysten erwarten, dass die EZB ihre Leitzinsen auf ihrer bevorstehenden geldpolitischen Sitzung nächste Woche unverändert lässt. 

Das Paar EUR/USD verzeichnet am Donnerstag in den frühen Handelsstunden in Europa moderate Verluste nahe 1,1690. Allerdings könnte die dovishe Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch den US-Dollar (USD) gegenüber dem Euro (EUR) belasten. Händler warten auf die Veröffentlichung des wöchentlichen Berichts über die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA, der später am Donnerstag fällig ist. 

Das Federal Open Market Committee (FOMC) senkte seinen wichtigsten Übernachtzinssatz um einen viertel Prozentpunkt und setzte ihn in einen Bereich von 3,5%-3,75%. In der Erklärung hieß es: "Bei der Berücksichtigung des Umfangs und des Zeitpunkts zusätzlicher Anpassungen des Zielbereichs für den Federal Funds Rate wird das Komitee eingehend die eingehenden Daten, die sich entwickelnde Perspektive und das Risiko-Gleichgewicht bewerten."  

Fed-Vorsitzender Jerome Powell stellte während der Pressekonferenz fest, dass die Zentralbank gut positioniert ist, um abzuwarten, wie sich die Wirtschaft entwickelt. Der Markt hat eine 78%ige Wahrscheinlichkeit eingepreist, dass die Fed die Zinssätze nächsten Monat unverändert lässt, verglichen mit 70% unmittelbar vor der Ankündigung der Zinssenkung, laut dem CME FedWatch-Tool. 

Auf der anderen Seite des Teichs könnten steigende Wetten darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit Zinssenkungen abgeschlossen hat, den Euro unterstützen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte, dass die aktuelle geldpolitische Haltung in einer guten Position sei. In der Zwischenzeit erklärten die EZB-Politiker Francois Villeroy de Galhau und Gediminas Simkus, dass es keinen unmittelbaren Grund gebe, die Zinsen zu senken oder zu erhöhen, da die aktuelle Politik als "gut positioniert" angesehen wird.

Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.

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