• EUR/USD rutscht während der amerikanischen Handelsstunden unter 1,1700 nach zwei Tagen seitwärts gerichteter Bewegung zwischen 1,1700 und 1,1750.
  • Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fallen auf 227K und überraschen die Märkte mit einem vierten wöchentlichen Rückgang in Folge, was auf eine anhaltende Stärke des Arbeitsmarktes hinweist.
  • Die EZB wird voraussichtlich die Zinsen im Juli unverändert lassen, obwohl die Märkte immer noch mit einer weiteren Zinssenkung in diesem Jahr rechnen, angesichts des schwachen Wachstums in der Eurozone.

Der Euro (EUR) schwächt sich am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar (USD) ab, während der Greenback nach stärkeren als erwarteten wöchentlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA ansteigt, die das Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes stärken. Die Marktstimmung bleibt jedoch vorsichtig angesichts anhaltender Zollbedrohungen aus Washington und laufender Handelsverhandlungen mit der Europäischen Union (EU).

EUR/USD rutscht unter die Marke von 1,1700 nach zwei Tagen seitwärts gerichteten Handels zwischen 1,1700 und 1,1750. Zum Zeitpunkt des Schreibens schwebt der Kurs bei 1,1687 während der amerikanischen Handelsstunden.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den Vereinigten Staaten sanken um 5.000 auf 227.000 für die Woche bis zum 6. Juli und widersprachen damit den Markterwartungen eines Anstiegs auf 235.000. Dies markiert den vierten wöchentlichen Rückgang in Folge und den niedrigsten Wert seit fast zwei Monaten, was frische Beweise dafür liefert, dass der Arbeitsmarkt trotz hoher Zinsen und anhaltender handelsbezogener Unsicherheiten robust bleibt. Die Daten gaben dem US-Dollar Auftrieb, da die Händler ihre Wetten auf kurzfristige Zinssenkungen durch die Federal Reserve zurückfuhren.

Das heißt, die fortlaufenden Anträge auf Arbeitslosenunterstützung stiegen um 10.000 auf 1,965 Millionen und erreichten damit den höchsten Stand seit Ende 2021. Diese Divergenz deutet darauf hin, dass, während die Entlassungen niedrig bleiben, die Wiederanstellungen möglicherweise langsamer werden, was auf eine gewisse latente Schwäche im Arbeitsmarkt hinweist, auch wenn die Hauptzahlen solide bleiben.

Im Handelsbereich nähern sich die Vereinigten Staaten und die Europäische Union einem Deal, während sie versuchen, eine Vereinbarung vor der Frist am 1. August abzuschließen. Der EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič sagte, es sei „guter Fortschritt“ erzielt worden und deutete an, dass in den kommenden Tagen ein Rahmenabkommen erreicht werden könnte. Die potenzielle Vereinbarung könnte einen Basiszoll von etwa 10 % umfassen, mit besonderen Ausnahmen für wichtige Produkte wie Airbus-Flugzeuge. Während die USA bereits ihre ursprüngliche Frist verschoben haben, hat Präsident Donald Trump gewarnt, dass es keine weiteren Verzögerungen geben wird. Er hat bereits begonnen, formelle Zollbriefe an andere Länder zu senden, was den Druck auf die EU-Verhandler erhöht.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat die „unermüdlichen“ Bemühungen der EU bekräftigt, eine „grundsätzliche Vereinbarung“ zu sichern, die Stabilität für Unternehmen bieten würde, und anerkannt, dass Zölle ein „Verlierer-Szenario“ sind. Dennoch bestehen innerhalb der EU weiterhin Unterschiede. Deutschland drängt auf einen schnellen, gezielten Deal zum Schutz seiner Autoexporte, während Länder wie Frankreich, Spanien, Italien und Dänemark einen umfassenderen und ausgewogeneren Handelsrahmen bevorzugen.

Im Bereich der Geldpolitik wird allgemein erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinssätze auf ihrer Julisitzung unverändert lässt. Dennoch glauben die Marktteilnehmer weiterhin, dass die EZB die Zinsen bis Ende des Jahres mindestens einmal mehr senken könnte, da die Inflation nahe dem Ziel bleibt und das Wirtschaftswachstum in der Eurozone fragil bleibt.

Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.

 

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