• EUR/GBP sinkt im Laufe der frühen europäischen Sitzung am Mittwoch bis in die Nähe von 0,8720. 
  • Die BoE hat im Dezember eine Zinssenkung vorgenommen, jedoch Vorsicht signalisiert, was das Pfund Sterling unterstützt. 
  • Die EZB hat die Zinssätze zu Beginn dieses Monats unverändert gelassen und angedeutet, dass sie voraussichtlich bis 2026 unverändert bleiben werden. 

Das Währungspaar EUR/GBP schwächt sich während der frühen europäischen Sitzung am Mittwoch auf etwa 0,8720. Ein vorsichtiger Ton bezüglich der politischen Aussichten der Bank of England (BoE) könnte dem Pfund Sterling (GBP) gegenüber dem Euro (EUR) Unterstützung bieten. Die Handelsvolumina werden voraussichtlich vor den Neujahrsferien dünn bleiben.

Die britische Zentralbank senkte die Zinssätze bei ihrer Sitzung im Dezember von 4,0% auf 3,75%, den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren. Gouverneur Andrew Bailey sagte während der Pressekonferenz, dass die Zinsen voraussichtlich einen allmählichen Abwärtstrend fortsetzen werden, aber "wie viel weiter wir gehen, wird mit jeder Senkung zu einer engeren Entscheidung".

Geldmärkte erwarten, dass die BoE in der ersten Jahreshälfte mindestens eine Zinssenkung vornimmt und preisen laut Reuters eine Wahrscheinlichkeit von fast 50% für eine zweite Senkung vor Jahresende ein. 

Die Europäische Zentralbank (EZB) hingegen hat die Zinsen unverändert gelassen, und ihre Aussichten deuten auf weniger Dringlichkeit für weitere Senkungen hin, was helfen könnte, die Verluste des EUR zu begrenzen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hob einen datenabhängigen, "Sitzung für Sitzung" Ansatz hervor. Sie fügte hinzu, dass die Zentralbank sich nicht auf einen zukünftigen Zinspfad festlegt, obwohl einige Ökonomen erwarten, dass die Zinsen bis 2026 stabil bleiben.

Andererseits könnte die erhöhte geopolitische Unsicherheit in der Ukraine den Euro belasten. Russland beschuldigte die Ukraine, einen Drohnenangriff auf die russische Präsidentschaftsresidenz im Norden Russlands gestartet zu haben, was Moskau dazu veranlasste, seine Haltung in den Friedensverhandlungen zu überdenken, so Reuters. Die Ukraine wies die russischen Aussagen über den Drohnenangriff zurück, und ihr Außenminister sagte, Moskau suche nach "falschen Rechtfertigungen" für weitere Angriffe auf seinen Nachbarn. 

Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.

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