- EUR/GBP wird im frühen europäischen Handel am Montag bei 0,8715 stärker gehandelt.
- Die Risiken auf dem britischen Arbeitsmarkt wachsen, was die BoE in den nächsten Sitzungen zu einem delikaten Balanceakt zwingen würde.
- Die Erwartung, dass die EZB ihren aktuellen Lockerungszyklus beendet haben könnte, könnte dem Euro Unterstützung bieten.
Das Währungspaar EUR/GBP verliert im frühen europäischen Handel am Montag an Boden und liegt bei etwa 0,8715. Das Pfund Sterling (GBP) schwächt sich gegenüber dem Euro (EUR) angesichts wachsender Bedenken über den britischen Arbeitsmarkt. Der Bericht über die Einzelhandelsumsätze der Eurozone für August wird später am Montag veröffentlicht.
Die stellvertretende Gouverneurin der Bank of England (BoE), Sarah Breeden, plädierte in der vergangenen Woche für Zinssenkungen und verwies auf wirtschaftliche Risiken, die die Inflation senken könnten. In der Zwischenzeit warnten die stellvertretende Gouverneurin der BoE, Clare Lombardelli, und das Mitglied des geldpolitischen Ausschusses (MPC), Catherine Mann, dass die jüngsten Inflationsschocks nicht als vorübergehend betrachtet werden sollten. Sorgen über Risiken auf dem britischen Arbeitsmarkt könnten das GBP kurzfristig gegenüber dem EUR belasten.
Was den Euro betrifft, so könnte der vorsichtige Ton der Europäischen Zentralbank (EZB) der Gemeinschaftswährung etwas Unterstützung bieten. EZB-Politiker Martins Kazaks sagte am Donnerstag, dass das derzeitige Zinsniveau "sehr angemessen" sei und beibehalten werden könne. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte fest, dass sie mit den aktuellen politischen Rahmenbedingungen zufrieden sei, da die Inflation in der Eurozone weitgehend stabil bleibt.
Einige Analysten erwarten, dass die EZB ihren aktuellen Lockerungszyklus beendet haben könnte. Terminkontrakte auf den ESTR (Euro-Short-Term-Rate) implizieren eine Wahrscheinlichkeit von etwa 60%, dass es im ersten Quartal des nächsten Jahres zu einer Senkung um 25 Basispunkte (bps) kommt.
Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.
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