• EUR/GBP schwächt sich in der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag nahe 0,8375. 
  • Schwache deutsche Arbeitsmarktdaten erhöhten die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der EZB im Juni, was den Euro belastet. 
  • Die BoE verfolgt einen schrittweisen und vorsichtigen Ansatz bei Zinssenkungen.

Das Währungspaar EUR/GBP bleibt während der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag unter Verkaufsdruck bei etwa 0,8375. Der Euro (EUR) schwächt sich gegenüber dem Pfund Sterling (GBP) aufgrund schwacher Daten aus der Eurozone. Später am Donnerstag wird die stellvertretende Gouverneurin der Bank of England (BoE), Sarah Breeden, sprechen.

Die am Mittwoch vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten zeigten, dass die Arbeitslosenquote in Deutschland im April stabil bei 6,3% blieb. Gleichzeitig stieg die Veränderung der Arbeitslosenzahl im April um 34K im Vergleich zu 4K zuvor. Diese Zahl lag über dem Marktkonsens von 11K. Die schlechten Daten stärken die Argumentation für weitere geldpolitische Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni, was die Gemeinschaftswährung nach unten zieht.

EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau sagte, dass weitere Zinssenkungen möglich sein könnten, da derzeit wenig Anzeichen für einen Aufwärtsdruck auf die Verbraucherpreise bestehen. Der Analyst von Rothschild Wealth Management, Bastian Freitag, erwartet, dass die EZB nächste Woche die Zinssätze um 25 Basispunkte (bps) senken wird, wodurch der Einlagenzins auf 2,00% sinkt.

Andererseits haben die unerwartet starken Inflations- und Einzelhandelsumsatzdaten des britischen Verbraucherpreisindex (CPI) die Anleger dazu veranlasst, die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der BoE im August zurückzuschrauben. Dies könnte wiederum dem GBP Unterstützung bieten und als Gegenwind für das Währungspaar wirken. 

Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der BoE im August wurde von den Anlegern auf 40% gesenkt, nachdem sie zuvor bei 60% lag, laut Reuters. Allerdings deuteten die Preisgestaltungen der Zinssatz-Futures darauf hin, dass die Anleger bis Ende 2025 mit etwa 37 Basispunkten (bps) an Zinssenkungen der BoE rechnen.

Euro FAQs

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.

 

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