Der Schweizer Franken profitierte nach der Ankündigung der gegenseitigen US-Zölle erheblich von seinem Status als sicherer Hafen. Die rasche Aufwertung dürfte der SNB jedoch ein Dorn im Auge sein. Solange die Aufwertung nicht in diesem Tempo anhält, rechnen die Märkte nicht mit nennenswerten Interventionen. Und da Trump inzwischen von seinen Zöllen abgerückt ist, rechnen die Märkte nicht mehr mit einer weiteren deutlichen Aufwertung, wie Michael Pfister, Devisenanalyst der Commerzbank, feststellt.
SNB muss einen stärkeren Franken hinnehmen
„In den ersten Monaten des Jahres sah es für den Schweizer Franken nicht besonders gut aus. Insbesondere als der Euro dank des deutschen Konjunkturpakets ein Comeback feierte und deutlich an Wert gewinnen konnte, stieg der EUR/CHF-Kurs erheblich an. Dennoch haben wir lange argumentiert, dass es gute Gründe für ein niedrigeres EUR/CHF-Niveau gibt. Nach der Ankündigung des US-Präsidenten, gegenseitige Zölle einzuführen, ging alles sehr schnell: Statt bei knapp unter 0,96 wird EUR/CHF jetzt drei Cent niedriger gehandelt, d. h. der Franken hat deutlich an Wert gewonnen.“
„Die starke Aufwertung des CHF dürfte der SNB nicht gefallen. Sie hat im vergangenen Jahr wiederholt vor den inflationären Gefahren eines zu starken Frankens gewarnt. Ein starker Franken reduziert die importierte Inflation, was letztlich zu einem geringeren Preisdruck bei allen Gütern führt. Und da die Inflation in der Schweiz generell chronisch niedrig ist, achtet die SNB besonders auf Faktoren, die diese Situation verschärfen könnten.„
“Wir gehen davon aus, dass der Schweizer Franken in den kommenden Monaten gegenüber dem Euro ein gewisses Aufwertungspotenzial hat. Unserer Meinung nach ist die Euphorie, die der Euro aufgrund des deutschen Konjunkturpakets erlebt, etwas übertrieben. Das Paket wird sich wahrscheinlich erst im nächsten Jahr in einem stärkeren Wachstum in Deutschland niederschlagen. Die Erwartungen werden sich jedoch wahrscheinlich viel langsamer ändern als bei der jüngsten Bewegung des Schweizer Franken, was den Anreiz für die SNB, mit weiteren Devisenmarktinterventionen zu reagieren, etwas verringert. Daher gehen wir davon aus, dass die SNB die Pille eines stärkeren Franken vorerst schlucken wird.“
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