Die Bank of Japan (BOJ) hat einstimmig beschlossen, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent anzuheben – ein Schritt, der von den Märkten weitgehend erwartet worden war. Zugleich bekräftigte die Notenbank ihre Straffungsneigung. Angesichts weiterhin deutlich niedriger Realzinsen werde die BOJ den geldpolitischen Kurs weiter anpassen und die expansive Ausrichtung schrittweise zurückführen, berichten Devisenanalysten von BBH.

Neutrale Zinsbandbreite bleibt weit gefasst

„Der US-Dollar legte gegenüber dem Yen um mehr als ein Prozent auf ein Hoch nahe 157,40 zu, da die BOJ möglicherweise die Tür für eine längere Phase lockerer Geldpolitik offen gelassen hat. Entgegen den Erwartungen vieler Marktteilnehmer hat die Notenbank ihre Einschätzung zur neutralen Zinsbandbreite nicht präzisiert. Die BOJ sieht den neutralen Zins weiterhin in einer breiten Spanne zwischen 1,0 und 2,5 Prozent.“

„Diese als taubenhaft interpretierte Lesart der BOJ würden wir relativieren. Nach unserer Einschätzung ist die Hürde für weitere Zinserhöhungen niedrig. Zum einen betonte die BOJ, dass ‚das Risiko einer Unterbrechung des aktiven Lohnsetzungsverhaltens der Unternehmen gering ist‘, was darauf hindeutet, dass der zugrunde liegende Lohn- und Inflationsdruck anhalten dürfte. Zum anderen wies BOJ-Gouverneur Ueda darauf hin, dass der Leitzins noch deutlich vom unteren Ende der neutralen Zinsbandbreite entfernt ist.“

„Der Swaps-Markt rechnet in den kommenden zwei Jahren mit Zinserhöhungen der BOJ um insgesamt 75 Basispunkte, während für die US-Notenbank Zinssenkungen um 50 Basispunkte erwartet werden. Vor diesem Hintergrund hat USD/JPY Spielraum, sich den impliziten zweijährigen Zinsdifferenzen anzunähern und in Richtung 140,00 zu tendieren.“

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