Nachdem EUR/USD in der heutigen Handelssitzung bis auf 1,0450 geklettert war, konnte das Währungspaar seine anfänglichen Gewinne nicht halten und fiel wieder zurück. Trotzdem bleibt der Kurs stabil über der Marke von 1,0400. Ein Blick auf die technischen Indikatoren zeigt, dass der bullische Trend weiterhin intakt ist – zumindest kurzfristig.
Risikofreude stützt den Euro, doch die EZB bremst das Potenzial
Die verbesserte Stimmung an den Märkten hat den US-Dollar in der europäischen Handelssitzung unter Druck gesetzt und dem Euro geholfen, sich zu behaupten. Doch die jüngsten Äußerungen von EZB-Vertretern dämpfen den Optimismus.
José Luis Escrivá, ein Mitglied des EZB-Rats, erklärte am Mittwoch, dass eine Zinssenkung um 25 Basispunkte in der kommenden Woche ein realistisches Szenario sei. „Die aktuellen Daten sprechen dafür, dass wir uns dem Inflationsziel von 2 % annähern“, so Escrivá. Auch der französische Notenbankchef François Villeroy de Galhau zeigte sich zuversichtlich, dass der Disinflationsprozess weiterhin auf Kurs sei. Gleichzeitig betonte er, dass sich die Zinsstrategien der EZB und der US-Notenbank zunehmend auseinanderentwickeln könnten. Ein Punkt, der an den Märkten für Unsicherheit sorgt.
Wenig Bewegung aus den USA – Lagarde im Fokus
Am Mittwoch gibt es keine relevanten Wirtschaftsdaten aus den USA, die dem Dollar neue Impulse geben könnten. Später wird jedoch EZB-Präsidentin Christine Lagarde beim Weltwirtschaftsforum in Davos auftreten. Unter dem Titel „Beyond Crisis: Unlocking Europe’s Potential“ dürfte sie ihre Sicht auf die wirtschaftliche Lage und die geldpolitische Strategie der EZB darlegen. Marktbeobachter werden genau hinhören, ob es Hinweise auf die bevorstehende Zinsentscheidung gibt.
Unterdessen zeigen sich die US-Aktienmärkte in freundlicher Stimmung: Die Futures auf die wichtigsten Indizes liegen zwischen 0,3 % und 1 % im Plus. Sollte die Wall Street positiv eröffnen, könnte dies den Dollar weiter unter Druck setzen – eine Chance für EUR/USD, wieder an Dynamik zu gewinnen.
Technische Analyse EUR/USD – Unterstützung bleibt stark
Technisch bleibt die Lage spannend. Der Relative-Stärke-Index (RSI) auf dem 4-Stunden-Chart hat sich nach einem kurzen Anstieg auf 70 wieder etwas zurückgezogen. Das deutet darauf hin, dass der Aufwärtstrend zwar intakt bleibt, aber eine kleine Korrektur bevorstehen könnte.

Ein Blick auf die Widerstandsmarken zeigt: Die nächste Hürde wartet bei 1,0440, wo sich das 61,8 %-Fibonacci-Retracement der jüngsten Abwärtsbewegung sowie der 50-Tage-SMA befinden. Sollte der Euro diese Hürde nehmen, könnte das nächste Ziel bei 1,0500 liegen – einer psychologisch wichtigen Marke und gleichzeitig dem 78,6 %-Fibonacci-Retracement. Darüber hinaus rückt das statische Widerstandsniveau bei 1,0545 in den Fokus.
Auf der Unterseite bleibt die Zone um 1,0390 bis 1,0400 ein starker Supportbereich. Hier kreuzen sich der 200-Perioden-SMA und das 50 %-Fibonacci-Retracement – eine bedeutende technische Unterstützung. Ein Unterschreiten dieser Marke könnte jedoch den Druck erhöhen und einen Rücksetzer in Richtung 1,0350 (38,2 %-Fibonacci-Retracement) oder sogar 1,0320 (100-Perioden-SMA) auslösen.
Fazit
EUR/USD steht weiterhin über einer wichtigen Unterstützungszone, doch das Aufwärtspotenzial wird durch die jüngsten EZB-Kommentare ausgebremst. Sollten die US-Börsen ihre Gewinne ausbauen, könnte das den Dollar schwächen und dem Euro neue Chancen bieten. Technisch bleibt das Bild bullisch – solange die Unterstützung bei 1,0400 hält, könnten erneute Tests der 1,0450 und darüber hinaus anstehen.
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