- AUD/USD hat drei aufeinanderfolgende Verlusttage umgekehrt und notiert wieder über 0,6500.
- Der US-Dollar litt unter Gerüchten, dass Trump Powell bald feuern könnte.
- Alle Augen richten sich nun auf den australischen Arbeitsmarktbericht am Donnerstag.
Der australische Dollar (AUD) konnte am Mittwoch sein Lächeln gegenüber dem US-Dollar (USD) zurückgewinnen, was AUD/USD dazu motivierte, die wichtige 0,6500-Marke zu überschreiten, nachdem er in mehrtägige Tiefststände gefallen war.
Die delikate Balance der RBA
Zu Beginn dieses Monats überraschte die Reserve Bank of Australia (RBA) die Trader, indem sie ihren Leitzins bei 3,85% hielt. Während sechs von neun Vorstandsmitgliedern für den Verbleib stimmten, drängten drei auf eine sofortige Senkung um 25 Basispunkte, eine interne Spaltung, die Gouverneurin Michele Bullock auf "Timing, nicht Richtung" zurückführte. Bullock hat seitdem signalisiert, dass, sollte die Inflation im zweiten Quartal den Prognosen entsprechen, Zinssenkungen folgen würden.
In diesem Zusammenhang sind die Erwartungen gestiegen, da die Terminmärkte nun eine etwa 90%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im August einpreisen, während sie gleichzeitig den wahrscheinlichen Endzinssatz von 2,85% auf etwa 3,10% anheben.
Chinas Push-Pull-Erholung
Die neuesten Daten aus China boten sowohl Erleichterung als auch Zurückhaltung.
Tatsächlich zeigte das BIP im zweiten Quartal ein moderates Wachstum von 1,1% im Vergleich zum Vorquartal, was auf 5,2% im Jahresvergleich hindeutet und ungefähr mit dem Wachstumsziel von 5% für das Gesamtjahr in Peking übereinstimmt.
Die Industrieproduktion bleibt robust und stieg um 6,8% im Vergleich zum Vorjahr, während das Wachstum der Einzelhandelsumsätze auf 4,8% zurückging, was tiefere strukturelle Hürden wie hohe Sparquoten und steigende Verbraucherschulden unterstreicht. Der Handelsüberschuss im Juni von 114,8 Milliarden Dollar rundete das gemischte Bild ab und ließ Chinas größtem Exportmarkt stagnieren.
Divergierende Wege der Zentralbanken
Weltweit stehen die Entscheidungsträger an einem Scheideweg. Die Pause der RBA spiegelt die Entscheidung der Federal Reserve (Fed) im Juni wider, doch Fed-Vorsitzender Jerome Powell hat gewarnt, dass US-Zölle die Inflation der Warenpreise wieder anheizen könnten, was auf eine mögliche politische Divergenz hindeutet, falls eine der beiden Volkswirtschaften einen weiteren Inflationsschock erlebt. Tatsächlich fügt der Anstieg der US-Inflation im Juni diesem Feuer nur weiteres Brennmaterial hinzu.
Trader gehen short
Spekulanten zielen auf den Aussie: Die CFTC-Zahlen für die Woche bis zum 8. Juli zeigen, dass die Netto-Short-Positionen auf etwa 74,3 K Kontrakte gestiegen sind, was einem Zwei-Wochen-Hoch entspricht, während das offene Interesse fast 153,4 K erreichte und damit den vierten wöchentlichen Anstieg in Folge markiert.
Auf den Charts
AUD/USD muss sein Hoch von 0,6590 (30. Juni) überwinden, bevor es das Hoch von November 2024 bei 0,6687 und die psychologisch bedeutende Marke von 0,7000 ins Visier nehmen kann.
Unterstützung liegt am wöchentlichen Tief von 0,6485 (7. Juli), das weiterhin durch den vorläufigen 55-Tage-SMA gestützt wird, bevor der 200-Tage-SMA bei 0,6402 folgt.
Darüber hinaus sind die Momentum-Indikatoren gemischt: Der Relative Strength Index (RSI) ist auf etwa 50 gefallen, während der Average Directional Index (ADX), der unter 16 liegt, darauf hindeutet, dass der aktuelle Trend an Überzeugungskraft mangelt.
AUD/USD Tageschart

Das Fazit
Da Chinas Erholung ungleichmäßig verläuft und sowohl Peking als auch Washington auf frische Handelsrichtlinien hinweisen, könnte der Aussie in einer Handelsspanne bleiben, bis ein klarer Katalysator erscheint. Derzeit scheint die RBA vorsichtig zu agieren und signalisiert, dass etwaige Zinssenkungen wahrscheinlich schrittweise und nicht aggressiv erfolgen werden.
Arbeitsmarkt - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.
Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.
Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.
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