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Wie gewonnen, so zerronnen. Der Deutsche Aktienindex, der noch vor Veröffentlichung der Inflationsdaten in den USA am Dienstag über die Marke von 13.500 Punkten klettern konnte, ist zurück auf Los und das Jahrestief wieder gefährlich nah. An der Wall Street rauschte der Dow Jones nach den Zahlen um 1.400 Punkte nach unten, am Ende stand der schwärzeste Börsentag seit Juni 2020. 

Und das, obwohl die Teuerung in den USA insgesamt weiter zurückgegangen ist, von 8,5 auf 8,3 Prozent. Es ist die weiter steigende Kernrate der Inflation, aus der die volatilen Energiepreise herausgerechnet werden, die den Investoren Sorge bereitet, weil sie zeigt, dass die Preise quer durch die gesamte Wirtschaft steigen. Die hartnäckige Inflation dürfte die US-Notenbank Fed nicht von ihrem Kurs abbringen, die Zinsen schnell und weit zu erhöhen. Über vier Prozent Leitzinsen in den USA preist der Terminmarkt für 2023 bereits ein.

75 oder 100 Basispunkte?

Mindestens mal auf 3,25 Prozent dürften diese in der kommenden Woche bereits angehoben werden, wenn die Fed nach der Sommerpause zu ihrer nächsten Sitzung zusammenkommt. Während weitere 75 Basispunkte also das Pflichtprogramm darstellen, wird nach den jüngsten Inflationsdaten an der Börse auch wieder über die große Keule 100 spekuliert. Kein Wunder also, dass der zuletzt aufgekommene Optimismus komplett in Inflations- und Zinsangst umgeschlagen ist und die Rally am Aktienmarkt schon wieder vorbei war, ehe sie so richtig begonnen hatte.

Im Vereinten Königreich drehte sich in dieser Woche alles um die Trauerfeierlichkeiten für die verstorbene Queen, weshalb die Bank of England ihre Sitzung um eine Woche verschob. Aber auch da gleiches Bild wie in den USA, die Preise sind im August wegen gesunkener Energiekosten zwar „nur noch“ mit einer Rate von 9,9 Prozent gestiegen, allerdings sind sowohl Lebensmittel als auch Dienstleistungen in der Preisspirale scheinbar noch nicht oben angekommen. So dürfte auch bei der BoE eine weitere Erhöhung des Leitzinses um 0,5 auf dann 2,25 Prozent nahezu beschlossene Sache sein. 

Rechtsruck in Italien?

An Europas Börsen könnten zudem die vorgezogenen Wahlen in Italien am 25. September für Kaufzurückhaltung sorgen. Die Richtungswahl gleicht fast schon dem Referendum in Großbritannien über die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, als sich die Menschen am Ende für den Brexit entschieden. Kommt es in Italien zu einem historischen Rechtsruck, dürften die Spreads für italienische Anleihen gegenüber Bundesanleihen weiter steigen. Noch wird das Wahlthema überlagert von Themen wie der steigenden Inflation und der Unsicherheit darüber, wie groß die Gasknappheit im Winter auch in Italien wird. Sehr schnell könnte aber nach einem solchen Wahlausgang die EZB mit ihrem jüngst eingerichteten „Transmission Protection Instrument (TPI)“ gegen Marktverwerfungen gefragt sein.

Vor diesem Hintergrund dürfte es für den Deutschen Aktienindex schwer werden, die 13.000er Marke wieder zurückzuerobern. Die untere Begrenzung des aktuellen Seitwärtskanals bei 12.800 Zählern zu halten, wäre in der kommenden Woche bereits als Erfolg zu werten. Aus technischer Sicht brennt zwischen 12.800 und 13.150 Punkten nichts an. Nicht selten allerdings drehte der Markt nach einem dreifachen Hexensabbat wieder in die andere Richtung, was wegen des übergeordnet weiterhin bestehenden Abwärtstrends hier eher Chancen nach oben eröffnen würde.

DAX – aktuelle Unterstützungen und Widerstände:

  • Unterstützungen:  12.900/12.850 + 12.700/12.650 + 12.400/12.350
  • Widerstände: 13.150/13.200 + 13.350/13.400 + 13.500/13.550

Dieser Artikel stammt von RoboMarkets.

"Wenn Sie auf den Finanzmärkten investieren, sollten Sie daran denken, dass Transaktionen mit Währungen und anderen Instrumenten, die de facto als Handelsgeschäfte gelten, nicht einfach sind und erhebliche Risiken bergen. Sie sollten genau verstehen, wie sie funktionieren, welche Risiken Ihr Kapital bedrohen können, sowie alle Regeln und Vorschriften für die Verwendung von Anlageprodukten. Wenn Sie mit RoboMarkets Pro investieren, sollten Sie alle Merkmale verstehen, die die Preise und Wechselkurse der Anlageprodukte beeinflussen. Wenn Sie die mit diesen Produkten verbundenen Risiken nicht vollständig verstehen, sollten Sie selbst gründliche Recherchen anstellen oder sich an einen externen Spezialisten wenden, der Sie unabhängig berät. "

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