Die ersten Handelstage des Jahres 2021 sind für mehrere alternative Finanzprodukte bereits volatil verlaufen, allen voran Kryptowährungen und Gold/Öl, obwohl die Schwankungen des britischen Pfundes ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgten. Nachdem der Brexit nun (endlich!) hinter uns liegt, hofften Anleger, dass das Jahr 2021 dem Paar GBPUSD neue Impulse verleihen würde, daher war es überraschend, als das Paar zwischen 6. und 10. Januar das neue Handelsjahr mit vier rückläufigen Handelstagen einläutete. Die scharfe Kehrtwende, die GBPUSD seitdem vollzogen hat, schürte die Hoffnung auf einen erneuten Test der Marke 1,37, einem Kursniveau, das seit April 2018 nicht mehr nachhaltig verteidigt werden konnte.
Wohin geht also die Reise dieses Kurspaares? Die jüngste grüne Kerze im obigen Kurschart zeigt die erste Phase einer potenziellen Umkehr der Kursdynamik in Richtung Norden. Allerdings hätte eine eindeutige Überwindung der Marke von 1,37 einen enormen Einfluss auf die Einschätzung des Aufwärtspotenzials des Paares durch die Devisenhändler und wäre ausschlaggebend für die Bestätigung eines positiven Ausblicks bei einem möglichen Kursziel von 1,3770.
Allerdings ist es realistisch betrachtet unwahrscheinlich, dass die Ausbildung eines Aufwärtstrends im britischen Pfund bereits unmittelbar bevorsteht. In vieler Hinsicht ist jetzt kein optimaler Zeitpunkt für das Paar GBPUSD, in schwindelerregende Höhen vorzustoßen, und man könnte auch dezent einwenden, dass selbst die britische Wirtschaft derzeit stärker von einer Abwertung statt von einer Rally des Pfundes profitieren würde. Es ist möglich, dass es letztendlich zu einer Rally und einem Heranlaufen an die Marke von 1,40 kommen wird, aber falls dies zutreffen sollte, dann deswegen, weil der USD an allen globalen Finanzmärkten gleichzeitig Schwäche zeigt und mehrere Währungen im Anschluss daran gegenüber dem Greenback aufwerten würden.
Die Tatsache, dass sowohl das britische Pfund als auch das Vereinigte Königreich sich im Zuge der Pandemie in einer nach wie vor prekären Lage befinden, spricht für ein Abwärtsrisiko. Vergangene Woche wurden mehrere Male mehr als 1000 Todesfälle pro Tag registriert, wobei davon ausgegangen wird, dass dieser Trend bis Ende Januar anhalten wird. Das bedeutet auch, dass der derzeitige Lockdown im Vereinigten Königreich unter den derzeitigen Umständen höchstwahrscheinlich bis Ende des laufenden Quartals in Kraft bleiben wird, was letztendlich das Risiko deutlich erhöht, dass der britischen Wirtschaft eine Double-Dip-Rezession bevorsteht.
Das würde die Probleme der britischen Regierung noch vermehren, da sich dadurch die Verschuldung und die Kreditaufnahme der öffentlichen Hand noch erhöhen würden. Die britische Regierung tut sich bereits schwer, einen Mittelweg zu finden zwischen geringeren Ausgaben zum Schutz der Arbeitsplätze und pandemiebedingt verlorengegangenen Stellen. Sie setzt dabei auf Arbeitsplatzsicherungsmaßnahmen, die dennoch nicht verhindern konnten, dass fast 800.000 Personen arbeitslos wurden. Das bedeutet, dass die Regierung sich Geld beschaffen muss zu einem Zeitpunkt, an dem sie noch nie da gewesene Summen zum Schutz von Arbeitsplätzen ausgeben muss, aber trotzdem von ihr erwartet wird, während und nach der Pandemie weitere Investitionen zur Ankurbelung der Konjunktur zu tätigen. Leider ist dies für die Regierung eine Situation, in der sie nur verlieren kann.
Selbst wenn der Brexit in den Hintergrund getreten ist, kann sich das Vereinigte Königreich aufgrund der Pandemie nicht von der EU wirtschaftlich unabhängig machen.
Ein weiteres heikles Thema, das in Zukunft ein mögliches Risiko für das Pfund darstellen könnte, betrifft die Forderungen aus Schottland nach einem weiteren Referendum über die Unabhängigkeit des Landesteils. Vor allem Schottland hat sich eindeutig für einen Verbleib in der Europäischen Union ausgesprochen und anlässlich des Brexits gab es enthusiastische Forderungen nach einem Austritt aus dem Vereinigten Königreich. Dieses Risiko mag derzeit wenig akut sein, aber sollte das Vereinigte Königreich es schaffen, in den nächsten Monaten die Pandemie in den Griff zu bekommen, wird sich dieses Problem nicht einfach in Luft auflösen.
Es wird deutlich, dass die britische Wirtschaft vor einer Vielzahl von Problemen steht, wobei jedes dieser Probleme zwingend gegen eine Aufwertung des Pfunds spricht. Vielleicht wird das Paar GBPUSD es schon bald schaffen, die Marke von 1,37 zu knacken, aber es ist eher wahrscheinlich, dass es kurzfristig zu einem Rückzieher kommen wird mit anschließender Talfahrt bis zur Marke von 1,34, bevor die Bullen zu einem späteren Zeitpunkt einen erneuten Versuch starten werden.
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