Nach drei Tagen kräftiger Gewinne gönnt sich der Goldpreis am Donnerstagmorgen eine wohlverdiente Pause. Am Mittwoch hatte das Edelmetall ein neues Drei-Monats-Hoch von 2.763 US-Dollar erreicht. Jetzt richten sich die Blicke auf neue US-Konjunkturdaten, insbesondere die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
Trump-Zölle sorgen für Unsicherheit – China hält dagegen
Die jüngsten Schlagzeilen aus den USA lassen Goldanleger aufhorchen. US-Präsident Donald Trump plant neue Importzölle: 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada sowie 10 % auf chinesische Produkte. Das sorgt für Unsicherheit an den Märkten – vor allem, weil Trump die Zolleinnahmen nutzen will, um Regierungsprogramme zu finanzieren und Steuersenkungen zu ermöglichen. Doch der Widerstand gegen diese Pläne ist groß. Sogar innerhalb seiner eigenen Partei stoßen sie auf Ablehnung.
Für den Goldmarkt bedeutet das eine komplizierte Gemengelage. Einerseits könnte die Verunsicherung die Nachfrage nach dem Edelmetall als sicheren Hafen stützen. Andererseits belastet die Aussicht auf steigende Staatsanleiherenditen den Preis.
Doch es gibt auch eine positive Seite: Die chinesische Wertpapieraufsicht (CSRC) hat neue Maßnahmen angekündigt, um den heimischen Aktienmarkt zu stützen. Das sorgt für Optimismus, denn China ist der größte Goldkonsument der Welt.
Wichtige US-Daten voraus: Entscheidet sich der nächste Gold-Impuls?
Die Pause beim Goldpreis dürfte nur von kurzer Dauer sein, denn im Laufe des Tages stehen in den USA wichtige Konjunkturdaten an. Besonders die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe könnten Hinweise darauf geben, ob die US-Notenbank (Fed) bei ihren Zinssenkungsplänen aufs Gas tritt.
Am Freitag folgt dann der S&P Global US PMI-Bericht, der Aufschluss über den Zustand der Wirtschaft gibt. Die Märkte rechnen aktuell damit, dass die Fed in diesem Jahr die Zinsen um insgesamt 37 Basispunkte senkt. Der erste Zinsschritt wird allerdings erst für Juli vollständig eingepreist. Sollten die US-Daten schwach ausfallen, könnte die Hoffnung auf zwei Zinssenkungen im Jahr 2024 neuen Auftrieb erhalten.
Dabei bleibt ein Unsicherheitsfaktor bestehen: Trumps Zollpolitik könnte weiterhin für Turbulenzen sorgen und das Marktgeschehen dominieren. Die US-Wirtschaftsdaten könnten daher kurzfristig in den Hintergrund rücken.
Goldpreis aus technischer Sicht: Steht der nächste Anstieg bevor?
Trotz der aktuellen Verschnaufpause bleibt der kurzfristige Aufwärtstrend intakt. Der Goldpreis hat Anfang des Monats ein symmetrisches Dreieck nach oben durchbrochen und bewegt sich stabil über den wichtigen gleitenden Durchschnitten (SMA). Ein weiteres bullisches Zeichen.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) liegt bei 67 und signalisiert, dass noch Luft nach oben besteht. Ein entscheidender Schritt wäre ein Tagesschlusskurs über dem November-Hoch von 2.762 US-Dollar. Gelingt das, rückt das Allzeithoch bei 2.790 US-Dollar in den Fokus.
Auf der Unterseite bleibt das Tagestief von 2.742 US-Dollar eine erste wichtige Unterstützung. Sollte es hier zu einem Rückfall kommen, könnte die Marke von 2.700 US-Dollar getestet werden. Fällt der Goldpreis darunter, gerät der 21-Tage-SMA bei 2.673 US-Dollar ins Spiel.

Fazit:
Gold bleibt spannend. Die Pause am Donnerstag dürfte nicht von Dauer sein, denn die anstehenden US-Daten haben das Potenzial, für neue Impulse zu sorgen. Sollte sich die Erwartung auf eine lockere Geldpolitik bestätigen, könnte der Goldpreis seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Anleger sollten jedoch auch die geopolitischen Risiken – insbesondere Trumps Zollpläne – im Blick behalten. Ein entscheidender Tag steht bevor.
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