• EUR/USD blieb in der Nähe der jüngsten Hochs um die 1,1400-Marke.
  • Der Greenback hielt seine angebotene Haltung in der Nähe von Dreijahrestiefs.
  • Die EZB ließ die Tür für weitere Lockerungen in den nächsten Monaten offen.

EUR/USD hielt sich diese Woche auf einem positiven Niveau und setzte seinen vierwöchigen bullischen Lauf fort. 

Während das Paar in der Nähe des wichtigen Widerstands bei 1,1400 schwebte, blieb ein entscheidender Durchbruch über dieses Niveau unerreichbar. Gestützt durch Aufwärtsmomentum handelte EUR/USD weiterhin über seinen 200-Tage- und 200-Wochen-Simple Moving Averages (SMA) bei 1,0756 bzw. 1,0840.

Wie in den letzten Wochen fiel dieser Anstieg mit einem starken Verkaufsdruck auf den US-Dollar (USD) zusammen, der den US-Dollar-Index (DXY) in der Nähe von Dreijahrestiefs um die 99,00-Unterstützungsmarke hielt.

Im Gegensatz dazu blieben die 10-jährigen Bundesanleihen Deutschlands in ihrem mehrwöchigen Abwärtstrend und fielen zum ersten Mal seit Anfang März unter 2,50 %.

Tarifwirren halten die Märkte in Atem

Die Handels Spannungen stehen im Mittelpunkt. Präsident Trumps umfassende 10%-Zoll auf alle US-Handelspartner – der auf bis zu 145% für chinesische Importe ansteigt – hat die Nerven der Investoren erschüttert.

Während Ländern, die nicht retaliieren, ein 90-tägiger Zollstopp angeboten wurde und Smartphones sowie Computer in letzter Minute von der China-Liste ausgenommen wurden, erwies sich die Erleichterung als kurzlebig, da die Spannungen schnell zurückkehrten und die weit verbreitete Ansicht, dass ein globaler Handelskrieg bereits im Gange ist, wieder aufkam.

Zentralbankverschiebungen: Vorsichtige Fed, dovishe EZB

Die Federal Reserve (Fed) hielt die Zinsen bei 4,25%–4,50% auf ihrem Treffen am 18.–19. März stabil, wobei Vorsitzender Jerome Powell einen vorsichtigen Ton anschlug. Er verwies auf langsameres Wachstum, anhaltende inflationsbedingte Risiken durch Zölle und ließ die Tür für Zinssenkungen später in diesem Jahr offen.

In einer Rede in Chicago diese Woche wies Powell die Erwartungen an sofortige Zinssenkungen zurück und betonte das Engagement der Fed, die Inflationserwartungen zu verankern und die Preisstabilität als Grundlage für nachhaltige Beschäftigungsgewinne aufrechtzuerhalten. Er warnte auch vor Stagflationsrisiken und cautioned, dass die Fed vor schwierigen Abwägungen stehen könnte, wenn die Zölle sich vertiefen und das Wachstum von der Inflation abweicht.

Die Märkte scheinen nun etwa 100 Basispunkte an Lockerungen bis Dezember einzupreisen.

Unterdessen senkte die Europäische Zentralbank (EZB) den Zinssatz um 25 Basispunkte auf 2,25%. In einer subtilen Verschiebung fiel das Wort "restriktiv" aus der politischen Erklärung, was impliziert, dass der Rat die Politik nun als neutral ansieht.

Bei ihrer Pressekonferenz blieb Präsidentin Christine Lagarde datenabhängig und vermied eine Vorabführung; jedoch war ihr Ton dovisher als erwartet. Eine einstimmige Abstimmung, Diskussion über einen möglichen 50-Basispunkte-Schritt und wachsende Bedenken über die Stärke des Euro haben die Märkte dazu gebracht, eine weitere Senkung bereits im Juni einzuplanen.

Technisches Setup: Wichtige Niveaus im Blick

Auf den Charts steht der Widerstand bei 1,1473 (Hoch vom 11. April), gefolgt von 1,1498 (Hoch vom Februar 2022) und dem wichtigen psychologischen Niveau von 1,1500.

Auf der anderen Seite liegt die erste Unterstützung am 200-Tage-SMA bei 1,0756, vor dem Tief vom 27. März bei 1,0732, das durch die Nähe des interimistischen 55-Tage-SMA gestützt zu sein scheint.

Darüber hinaus zeigen die Momentum-Indikatoren einen anhaltend konstruktiven Ton: Der Relative Strength Index (RSI) bleibt nahe 71, gerade über der überkauften Schwelle, während der Average Directional Index (ADX) über 47 weiterhin einen soliden zugrunde liegenden Trend signalisiert.

EUR/USD Tageschart

Kurzfristige Aussichten: Volatilität voraus

Da die Stärke des US-Dollars schwankt und die Handelsrhetorik intensiver wird, bleibt EUR/USD auf der Kippe. Sowohl die Fed als auch die EZB balancieren auf einem schmalen Grat und wägen die Risiken von langsamerem Wachstum, hartnäckiger Inflation und politischen Fehltritten ab. Mit jedem neuen Datenpunkt oder politischen Signal sind scharfe Bewegungen im Paar zu erwarten – und in den kommenden Wochen wird es an Volatilität nicht mangeln.

Euro FAQs

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.


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