Der EUR/USD-Kurs blieb am Donnerstag auffällig träge und pendelte wenige Pips unter der Marke von 1,0300. Die Kombination aus schwachen europäischen Konjunkturdaten und einer vorsichtigen Europäischen Zentralbank (EZB) verhinderte größere Kursgewinne, obwohl der US-Dollar zuletzt etwas an Schwung verlor. Ein klarer Aufwärtstrend bleibt damit vorerst aus.
Deutschland meldete für Dezember einen Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) um 2,8 % im Jahresvergleich. Der Wert entsprach den Erwartungen der Analysten und fiel auch auf Monatsbasis mit einem Zuwachs von 0,7 % exakt wie prognostiziert aus. Während diese Zahlen keine negativen Überraschungen boten, lieferten sie auch keine Impulse, die den Euro hätten stützen können.
Das EZB-Protokoll der Dezember-Sitzung offenbarte wenig Überraschendes, brachte aber einige interessante Details ans Licht. Die Notenbanker zeigten sich zuversichtlich, dass die Inflation bis Mitte 2025 auf ihr Zielniveau zurückkehren werde. Gleichzeitig äußerten sie jedoch Bedenken über die zunehmende geopolitische und wirtschaftspolitische Unsicherheit. Besonders bemerkenswert: Einige Mitglieder diskutierten sogar die Möglichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte – ein Signal, das Investoren nachdenklich stimmen könnte.
Während Europa mit zurückhaltender Stimmung kämpft, bleibt die weltweite Marktstimmung vergleichsweise optimistisch. Angetrieben von Spekulationen über mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) nach ermutigenden Inflationsdaten legten die asiatischen Aktienmärkte zu, und auch die meisten europäischen Indizes verzeichneten Gewinne.
In den USA enttäuschten die Konjunkturdaten jedoch auf breiter Front. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Dezember nur um 0,4 % und blieben damit unter den Erwartungen von 0,6 %. Auch die zuvor revidierte Steigerung von 0,8 % wurde nicht erreicht. Zudem meldete das Arbeitsministerium, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 10. Januar auf 217.000 angestiegen sind – mehr als die erwarteten 210.000. Diese schwächeren Daten befeuerten die Risikoaversion und sorgten dafür, dass der US-Dollar neuen Schwung bekam.
Technischer Ausblick: EUR/USD bleibt angeschlagen

Aus technischer Sicht bleibt die Lage für den EUR/USD weiterhin schwierig. Das Paar handelt unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten. Besonders auffällig: Der 20-Tage-SMA bietet bei etwa 1,0340 eine dynamische Widerstandszone. Gleichzeitig zeigt der 100-Tage-SMA eine zunehmende Abwärtsbewegung unterhalb des 200-Tage-SMA. Diese Konstellation deutet darauf hin, dass Verkäufer weiterhin die Kontrolle haben. Auch die technischen Indikatoren befinden sich im negativen Bereich und verstärken den bärischen Gesamteindruck.
Im kurzfristigen Chart präsentiert sich das Bild etwas ausgewogener. Der leicht ansteigende 20-SMA bietet auf dem aktuellen Niveau eine gewisse Unterstützung, während der 100-SMA bei 1,0340 als klarer Widerstand fungiert. Die technischen Indikatoren zeigen eine neutrale Tendenz, ohne klare Richtung. Das unmittelbare Unterstützungsniveau liegt bei 1,0260, gefolgt von der Zone um 1,0210.
Unterstützungs- und Widerstandsniveaus
- Unterstützung: 1,0260 | 1,0210 | 1,0175
- Widerstand: 1,0340 | 1,0385 | 1,0410
Fazit:
Der EUR/USD bleibt vorerst in einer abwartenden Haltung gefangen. Weder die schwachen europäischen Daten noch das leicht optimistische globale Marktumfeld konnten für eine klare Trendwende sorgen. Der Dollar profitiert zwar von einer kurzfristigen Risikoaversion, doch der Druck auf den Euro könnte anhalten, solange die EZB vorsichtig agiert und die geopolitischen Risiken hoch bleiben. Anleger sollten die technische Entwicklung genau im Blick behalten, da entscheidende Niveaus bei 1,0260 und 1,0340 den Ton für die kommenden Tage setzen könnten.
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