- Der EUR/USD schwächte sich weiter ab und erreichte neue Jahrestiefststände um 1,0460.
- Der US-Dollar wurde stark gehandelt und erreichte den höchsten Stand seit Jahresbeginn.
- Die Märkte werden sich auf die anstehenden Flash PMI-Werte konzentrieren.
Der EUR/USD kämpfte am Donnerstag darum, seine jüngste Dynamik beizubehalten, während der Verkaufsdruck zunahm. Tatsächlich geriet der Kassakurs weiter unter Druck und fiel in den Bereich von 1,0460, wo er neue Jahrestiefststände erreichte.
Die Schwäche des Euro fiel mit einer erneuten Stärke des US-Dollars (USD) zusammen, die durch nachlassende geopolitische Spannungen und die Wiederbelebung des sogenannten „Trump-Handels“ begünstigt wurde. Der US-Dollar-Index (DXY) stieg sprunghaft an und erreichte mit rund 107,15 einen neuen Jahreshöchststand, während die US-Renditen über das gesamte Spektrum deutlich zulegten.
Auf der geldpolitischen Seite hat die Federal Reserve (Fed) zuletzt den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt und den Zielkorridor auf 4,75 % bis 5,00 % festgelegt. Dieser Schritt, der von den Märkten allgemein erwartet wurde, ist Teil der anhaltenden Bemühungen der Fed, die Inflation in Richtung ihres Ziels von 2 % zu lenken. Allerdings zeigen sich erste Risse auf dem Arbeitsmarkt, auch wenn die Arbeitslosigkeit weiterhin historisch niedrig ist.
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell schlug zuletzt einen vorsichtigen Ton an und betonte, dass die Notenbank keine Eile habe, die Zinsen weiter zu senken. Dies dämpfte die Erwartungen an eine Zinssenkung im Dezember und stützte den Dollar bei der letzten Sitzung. FOMC-Gouverneurin Michelle Bowman betonte die Notwendigkeit, bei Zinssenkungen Vorsicht walten zu lassen, während Gouverneurin Lisa Cook eine weitere Lockerung befürwortete, sofern die Inflation ihren Abwärtstrend fortsetzt.
Auf der anderen Seite des Atlantiks verfolgt die Europäische Zentralbank (EZB) ebenfalls einen vorsichtigen Ansatz. Nach der Senkung des Einlagensatzes auf 3,25 % im Oktober hat die EZB eine Pause bei weiteren Zinsanpassungen eingelegt und wartet auf mehr Klarheit durch die kommenden Daten. Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin Anzeichen für einen Inflationsdruck, da der Anstieg der Tariflöhne in der Eurozone im dritten Quartal auf 5,42 % gestiegen ist.
Mit Blick auf die Zukunft könnte das Potenzial für neue Zölle auf europäische oder chinesische Waren unter einer möglichen Trump-Regierung zu erneuten Inflationsrisiken in den USA führen. Sollte die Fed ihre vorsichtige Haltung beibehalten oder als Reaktion eine aggressivere Haltung einnehmen, könnte der USD weiter an Stärke gewinnen und EUR/USD weiter unter Druck setzen.
EUR/USD Tages-Chart

Technische Prognose für den EUR/USD
Weitere Verluste könnten den EUR/USD bis zum Jahrestief von 1,0461 (21. November) drücken, gefolgt vom Jahrestief von 1,0448 (3. Oktober).
Auf der positiven Seite bietet der 200-Tage-SMA bei 1,0860 unmittelbaren Widerstand, gefolgt vom vorläufigen 55-Tage-SMA bei 1,0899 und dem Novemberhoch bei 1,0936 (6. November).
Darüber hinaus ist das kurzfristige technische Bild bärisch, solange der EUR/USD unter dem 200-Tage-SMA bleibt.
Der 4-Stunden-Chart deutet darauf hin, dass sich der Abwärtstrend fortsetzen könnte. Der anfängliche Widerstand liegt bei 1,0609, gefolgt von 1,0653 und 1,0726. Das nächste negative Ziel liegt bei 1,0461, gefolgt von 1,0448. Der Relative Strength Index (RSI) ist auf etwa 41 gefallen.
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